Johanna.

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Johanna.
Johanna besah das leere Bett neben sich. Sie war schon immer Langschläfer, das hatte sie von ihrem Vater. Die Tür schlug auf, sie grinste. Kaffee. Es roch nach frischgekochtem Kaffee. Ihre beste Freundin kannte sie zu gut. Schon streckte sie ihre Hand nach einer der Tassen aus, doch das Mädchen zog beide an sich.
Johanna sollte aufstehen, sich anziehen. Sie seufzte, doch sie tat wie erwartet. Als sie sich dann umdrehte und ihre beste Freundin bettelnd ansah, nickte diese mit dem Kopf zur Tür und ging vor.
Klar es war Sommer, aber jetzt schon rausgehen? Natürlich folgte sie ihr, sie würde es nie anders tun. Draußen auf der Wiese reichte das junge Mädchen Johanna eine Tasse, doch zuvor musste sie ein kleines Gerät aus ihrer Jeans holen. Es piepte ein paar Mal, ihre Freundin sah etwas verwundert aus. Sie wusste es, nur das Gerät war ihr neu.
"Ich brauch' keine Spritze mehr, das macht alles das kleine Ding hier.", Erklärte Johanna, während sie das Gerät raufhielt. Seit sie ein kleines Kind war, wusste sie, dass sie jeden Tag an ihrer Krankheit sterben konnte. Sie nahm die Tasse an, sah dabei auf die Hände der Anderen. Die Finger waren schwarz, grün, teilweise rot und sie meinte auch, etwas Weiß gesehen zu haben. Sie war schon immer eine Künstlerin, nicht nur in der Fotografie. Sie nahm die Hand in ihre und besah sie, was sie wohl an die Wand gebracht hat? Für ihre Kunst brauchte sie keinen Pinsel, nur ein paar Dosen und eine große freie Fläche. Nach ein paar Minuten hielt ihre beste Freundin ihr ein Polaroid-Bild unter die Nase. Eine Berglandschaft, einige Blumen auf dem grün, dunkle Schienen genau zwischen zwei der großen Berge, auf den Spitzen Schnee.
"Wunderschön...", Bestaunte sie das Kunstwerk. Max grinste: "Ich habe gehofft, dass es dir gefällt. Hier." Sie gab ihr das Bild, Johanna erkannt es erst viel zu spät. "Warte... ist das-", ihr Blick schnellte zu der Braunhaarigen. Diese nickte:
"Lass uns wieder nach Österreich, einfach weg von hier! So wie früher."
Die Jüngere stand auf, noch mit der fast vollen Tasse in der Hand, reichte ihrer besten Freundin die andere: "Von mir aus, können wir los."

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