Valentine's Day [Asensio/Ronaldo]

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14.02.18, 19:40

Als der Bus von Real Madrid am Bernabéo ankam, setzte Marco genervt seine Kopfhörer ab und beobachtete Cristiano dabei, wie er über irgendeinen Witz von Sergio lachte.

Marco war so gar nicht zum lachen zumute. Er fühlte sich einfach nur scheisse. Eine Woche war es nun her, seit er das mit Cris beendet hatte. Was genau da zwischen ihnen war, wusste er auch nicht so genau.

Das Wort Affäre würde es wohl am besten beschreiben. Ja, es war eine Affäre, aber auch nur so lange, bis Marco bemerkt hatte, dass er langsam aber sicher Gefühle für den Älteren entwickelte.

Es war ihm immer schwerer gefallen, Cristiano nach einer ihrer gemeinsamen Nächte gehen zu lassen und ihn dann nur ein paar Stunden später beim Training so zu behandeln, als wäre er einfach nur ein Mannschaftskollege.

Zuletzt hatte ihn das nur noch kaputt gemacht, weshalb er Cristiano sagte, dass es so nicht mehr weiter ging. In keinem Satz hatte er gefordert, dass er sich entscheiden sollte, zwischen seiner Familie, seiner Freundin und Marco. Nein, Marco wollte sicherlich keine Person sein, die Beziehungen beziehungsweise Familien ruinierte.

Aus Rücksicht auf sich selbst, war er dann einfach gegangen und hatte Cristiano sprachlos zurückgelassen.

Das war nun eine Woche her und Marco fühlte seitdem eine Leere in sich, die ihn zu erdrücken schien.

Noch nicht einmal auf das heutige Championsleaugespiel gegen Paris, auf das er sich schon seit Wochen freute, hatte er so richtig Lust. Da kam es ihm ganz Recht, dass er erstmal auf der Bank saß.

14.02.18, 22:25

Das Bernabeu schien zu explodieren, der Boden bebte und über 70.000 Menschen jubelten.

F Ü H R U N G S T R E F F E R für Real!

Marco hatte -zumindest indirekt- die Vorlage für Cristianos Treffer gegeben. Für einen kurzen Moment ärgerte er sich, dass Cris jetzt wieder von allen als Held gefeiert wurde, war er doch ein bisschen sauer, dass dieser bis jetzt keinerlei Reaktion auf seinen dramatischen Abgang vor einer Woche, gezeigt hatte, doch nach ein paar Sekunden konnte er garnicht anders, als mit den anderen zur Fankurve zu rennen und sich mit zu freuen.

Schließlich war die Liebe zum Fussball quasi alles, was ihm blieb. Und die würde er niemals aufgeben, egal, was passierte.

14.02.18, 22:35

Schlusspfiff im Bernabeu und Cristiano konnte es einfach nicht lassen. Nach dem Spiel fuhr er Marco einmal ganz kurz durch die Haare und flüsterte „Gut gespielt, Chico.".

Für Aussenstehende sah es aus wie eine kleine, freundschaftliche Geste unter Mannschaftskollegen. Das da so viel mehr hinter steckte, konnte keiner ahnen.

Marco jedenfalls bekam eine Gänsehaut am ganzen Körper. Wahnsinn, was für einen Einfluss Cristiano immer noch auf ihn hatte. Und das, obwohl Marco sich doch so sehr bemühte, mit ihm abzuschliessen.

Leider funktionierte das mit der Liebe so nicht und natürlich war auch Marco klar, dass, wenn man jemanden ersteinmal in sein Herz gelassen hatte, bekam man ihn auch so schnell nicht wieder dort heraus.

Egal, wie sehr man sich wünscht, eine Person zu vergessen, nicht an sie zu denken und vorallem die Gefühle loszuwerden. Im Kopf geht das alles ganz schnell. Das Gehirn weiss schließlich, warum man es tut und man kann es akzeptieren, irgendwann.

Das Herz allerdings entscheidet unabhängig vom Vergangenen. Man kann sich das wohl wie ein Kurzzeitgedächtnis vorstellen. Egal, wie sehr und wie oft eine Person einen verletzt hat, wenn es sich in diesem Moment gut anfühlt, dann fühlt sich es für das Herz eben auch gut an.

Es beachtet weder Zukunft, noch Vergangenheit. Achja, wenn es doch nur so einfach wäre.

Im Kontrast zu der Entscheidung des Gehirns, sich eben aufgrund von Vergangenheit oder möglichen Folgen und Konsequenzen schlecht zu fühlen, mischen sich die beiden Gefühle in diesem Augenblick.

Und das ist ein schreckliches Gefühl, wirklich. Es schmerzt ganz schrecklich im Bauch und fühlt sich an, als würde einen etwas von innen zerreißen.

In diesem Zustand befand Marco sich gerade und diese gegeneinander ankämpfenden Gefühle wünschte Marco niemandem, nichtmal seinem schlimmsten Feind.

Ein bisschen feierte er dann noch mit den Jungs vor den Tribünen, beziehungsweise versuchte er es, denn ihm war so garnicht danach. Da er aber auch keine Lust auf nervige Fragen hatte, warum er so schnell in der Kabine verschwunden sei, blieb er noch ein paar Minuten.

Irgendwann konnte er dann wirklich nicht mehr, also schlich Marco über den Platz in die Katakomben. Dabei versuchte er möglichst unscheinbar zu sein, was ihm auch wirklich gut gelang.

Nur einer hatte sein Verschwinden gemerkt. Cris beobachtete die Situation schon eine ganze Weile und er musste unwillkürlich grinsen, weil er natürlich wusste, was für einen Einfluss er auf den Jüngeren hatte. Natürlich tat dieser ihm auch unendlich leid und es tat ihm selber weh, ihn leiden zu sehen, aber diese Feuerprobe musste eben sein.

Nur so konnte Cristiano sich sicher sein, dass sein Plan ganz sicher funktionieren würde.

14.02.18, 23:45

Als der Rest seiner Mannschaft in Richtung Kabine ging, lag Marco schon längst frisch geduscht in seinem Bett. Seine Wohnung war nur wenige Fahrminuten vom Stadion entfernt, was ihm an diesem Abend wirklich entgegenkam.

An Schlafen war allerdings nicht zu denken und die Gedanken, die Marco stattdessen hatte, brachten ihn zur Verzweiflung. Das letzte Mal hatte er vor dem Spiel auf die Uhr geguckt und da er absolut kein Zeitgefühl besaß, hatte er keine Ahnung, wie spät es war. Es könnten erst 45 Minuten seit Abpfiff vergangen sein, genauso gut aber auch schon mehrere Stunden.

Marco wusste es nicht und eigentlich war es ihm auch echt egal.

-

Erst war er sich sicher, sich verhört zu haben, als jemand an der Tür klingelte. Als es dann aber ein zweites, drittes und viertes Mal ringte, konnte Marco es nicht mehr ignorieren.

Genervt stöhnte er auf, pellte sich aus seiner Decke und schlich, nur in Boxershorts bekleidet, zur Tür.

Als Marco sie öffnete, stand Cris vor ihm. Er hatte einen schwarzen Anzug an und in der Hand hatte er einen Strauß roter Rosen. Marco war benebelt von Cristianos Aftershave und war unfähig, irgendetwas sinnvolles zu sagen.

„Cris? Ich.."

Doch er wurde sofort von seinem Gegenüber unterbrochen.

„Marco, bitte hör' mir kurz zu.

Ich weiss, du hast es nie von mir gefordert, aber ich habe mich entschieden. Für dich. Da war so viel mehr als nur Sex. Ich habe mich in dich verliebt, Marco. Ich kann nicht mehr ohne dich."

Anschließend machte er einen Schritt auf Marco zu und küsste ihn.

Und in dieser Nacht würde Marco Cris nicht gehen lassen müssen.

Dieses Mal würde er bleiben.

Vielleicht ja sogar Für Immer.

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-J

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