Soulmates [Ramos/Kroos]

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„Hör sofort auf, ihn so runterzumachen! Wir haben als Team verloren und sind zwar auch  aufgrund seines Abwehrfehlers ausgeschieden, aber genauso wegen der Chancen, die du nicht verwandelt und des Fouls, das ich vor dem Freistoß begangen habe, welcher zum Siegtor führte. Jeder von uns hat etwas dazu beigetragen und jetzt einzelne rauszunehmen und für ihre Fehler zu kritisieren ist wirklich garnicht in Ordnung mein Lieber. Auch wenn du noch nicht so lange bei uns bist, das bisschen Anstand und Respekt gegenüber deinen Mannschaftskollegen dürfte doch vorhanden sein!“

Während seiner Ansprache war Sergio Ramos immer weiter auf den noch jungen Spieler zu gegangen und er hatte sich so sehr in diese Sache hineingesteigert, dass seine Augen gefährlich blitzten und es so aussah, als wäre da noch mehr Wut in ihm.

Wut auf alles und jeden, auf seinen Beruf, auf diese enttäuschende Niederlage, auf den zerplatzten Traum, seinen Klub zu diesem Titel zu führen, der irgendwie Luft gemacht werden musste, während sein Gegenüber eingeschüchtert immer weiter zurückgewichen war und ziehmlich ängstlich aussah.

Toni Kroos hatte die Szene bis jetzt von der anderen Seite der Kabine still beobachtet, seufzte nun jedoch leise und setzte sich in Bewegung, bevor er sich zwischen die beiden stellte, bevor es noch eskalieren würde, egal in welcher Form.

Auch wenn Sergio ja absolut Recht mit seinen Worten hatte, musste er nicht so übertreiben und den Kleinen dermaßen fertigmachen, schließlich war dieser einfach noch zu unerfahren und hatte auch nur einen Weg gesucht, seinen Ärger irgendwie rauszulassen. Dass das auf diese Weise nicht die feine englische Art war, war ihm sicherlich eigentlich auch bewusst. Jeder ging mit so einem herben Rückschlag eben anders um.

Toni wusste, wie sehr Sergio Ungerechtigkeit in seiner Mannschaft, für die er immer die volle Verantwortung auf sich nahm, hasste und immer direkt dagegen vorgehen wollte. Doch diesmal ging er damit eben entschieden zu weit.

Kurz drehte Toni sich wieder von dem großen Abwehrspieler weg und machte dem Mann, der bis gerade eben noch an seiner Stelle hier gestanden hatte, mit einer Kopfbewegung deutlich, jetzt lieber unter die Dusche zu verschwinden, was dieser auch sofort tat, den Kopf immer noch eingezogen und in einer Haltung, die vermuten liess, dass er fürchtete, sein Kapitän würde ihm sogar dorthin folgen und ihn weiter zur Schnecke machen. Toni schüttelte nur leicht den Kopf über diesen Anblick, bevor er sich wieder umwandte um in Sergios, immer noch aufgebracht blitzenden Augen, die über seine eigene Schulter Richtung Eingang zu den Duschkabinen sahen, blickte.

„Hey, guck mich an. Ich weiss, du bist sauer und enttäuscht und das kann ich gut verstehen, das sind wir alle. Aber du musst dich beruhigen. Abgesehen davon, dass wir draussen sind und es so akzeptieren müssen, hast du im Prinzip gerade genau das selbe gemacht, wie das, für das du ihn kritisiert hast. Ergibt nicht so viel Sinn, hm? Geh duschen und fahr dann nach Hause, schlaf eine Nacht drüber und ab morgen fokussieren wir uns dann alle, als Kollektiv, als Real Madrid, auf die folgenden Aufgaben, die auf uns warten.“

Im Grunde war Toni klar, dass er hätte sagen können, was er wollte, denn Sergio war schon wieder so von den Augen seines kleineren Teamkameraden gefesselt, dass er eigentlich garnicht mehr richtig zuhörte.

Erst als der Mittelfeldspieler seinerseits seine spontane Rede schon Lange beendet hatte, merkten beide, dass die Kabine fast komplett leer war, die meisten sich schon nach den letzten gesprochenen Worten aus dem Staub gemacht hatten und nur noch Marco Asensio auf seinem Platz saß, obwohl Toni ihm ja vorhin deutlich gemacht hatte, dass es besser für ihn wäre, jetzt nicht mehr hier zu sein, und die beiden anstarrte, wobei er gänzlich fasziniert aussah.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Jul 01, 2018 ⏰

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