Das durfte doch nicht wahr sein! Verdammt. Ich hab total verschlafen und den Wecker überhört. Das kommt davon wenn man vor Aufregung bis in die Nacht nicht schlafen kann und dann um 7:30 aufstehen muss.
Ich schaltete mein Handy ein, was neben meinen Bett lag und bekam direkt mehrere Snaps von Kea.
Bevor ich ihr überhaupt antwortete, reckte ich mich ausgiebig, stieg die Treppen meiner Erhöhung herunter und befüllte mir mein Glas mit Wasser und checkte Sozial Media ab. Die Küche war leicht durch die aufgehende Sonne beleuchtet und durch Rottöne wirkte meine recht schlichte, weisse Küche auf einmal rot. Ich ging auf Instagram und unsere Fanpage hatte wieder einiges an Spammerein.
Fotos wurden geliked und kommentiert, vor allem die DMs waren voll mit Nachrichten.
Wir hatten vor gut zwei Monaten den Aufruf gestartet, das jeder eine Collage oder ein Foto schicken könnte und die 20 besten würden wir dann ausdrucken. Manche haben auch einen Text geschrieben den wir übernommen haben, um es dann im Fotobuch einzukleben und es so gut wie möglich nach den Wünschen der Leute zu gestalten. Denn dieses Fotobuch würden wir heute Abend beim M&G Shawn überreichen. So hatten die, die nicht zum Konzert kommen konnten eine Möglichkeit ihm etwas mitzuteilen.
Übernacht hatten wir dann auf einmal 300 neue Follower, was uns mega überrumpelt hat. Ich linste kurz zur Uhr rüber.
Jetzt musste ich wirklich schnell sein, mich umziehen und fertig machen, um Kea rechtzeitig abzuholen. Mein Lehrer war Gott sei Dank jemand, der uns für solche Tage frei gab und ich keine so großen Problemen wie Kea hatte, die sich 'krank' melden musste.
Meine Klamotten lagen schon draußen, also schlüpfte ich schnell aus meinem Schlafshirt und zog mich um. Ich hatte mich für ein zart rosa farbendes Oberteil und einem schwarz mit Blümchen gemusterten Rock entschieden. Ich zog meine alltäglichen Schmuck dazu an, der perfekt zum Outfit passte, da es Silber war. Und dann klingelte mein Handy.
"Bist du schon wach?"
"Ja, hab aber ein bisschen verschlafen. Ich bin ein bisschen später da. Kannst dich gegen 8:30 vor die Tür stellen und dann können wir los."
"Aber vergiss nichts! Vor allem die Tickets, dein Personalausweis und das Fotobuch müssen mit!"
"Keine Sorge, dieses mal ist alles dabei." Erwiderte ich augenrollend.
"Ich weiss ganz genau das du gerade die Augen rollst! Ich will nur nicht wieder zurück fahren müssen, weil du wieder was vergessen hast. Beim letzten mal war das Stress genug!"
"Jaaa Mama, und jetzt lass mich mich fertig machen," lachte ich, "bis gleich."
Naja, wo sie recht hat, hat sie recht. Letztes Jahr sind wir ebenfalls in Hamburg auf dem Konzert gewesen und waren schon eine gute Stunde unterwegs gewesen, als mir auffiel, das mein Ticket zuhause lag.
Dieses mal musste das nicht wieder sein.
Keine halbe Stunde später war ich fertig umgezogen, dezent geschminkt und hatte gefrühstückt. Ich schnappte mir meine Tasche, kontrollierte noch mal ob auch wirklich alles drin war und stieg dann ins Auto. Und dann war ich auch schon bei Kea die schon bereit vor der Haustür ihrer Eltern stand. Auf ihr Handy konzentriert, sah und hörte sie mich erst einige Momente später und steckte dann das Handy weg. Sie öffnete die Autotür und stieg ein.
"Und ich dachte du würdest vor Aufregung in Ohnmachtg fallen und nicht mehr auftauchen."
"Wir wollen es ja mal nicht übertreiben. Ich bin nur drei Minuten zu spät." Konterte ich und die Fahrt begann.
Wir legten die erste CD ein um ein bisschen in Stimmung zu kommen. Wir grölten die Songs wie die Bekloppten mit und lachten uns über uns selber aus, die Stimmung war gelassen und die Zeit verflog so schnell, dass die zweite CD kurz darauf angespielt wurde.
"Wenn ich nur schon dran denke neben stehen zu können bekomme ich schon weiche Knie!", säufste Kea neben mir.
Ich linste von der Seite zu ihr rüber und sah gerade noch wie sie wie geschmolzene Butter in den Sitz sank und stöhnte.
"Mir geht's nicht besser!", lachte ich und konzentrierte mich weiter auf die Fahrt.
"Bei dir muss man aufpassen, dass du überhaupt wieder zu festen Butter wirst, meine Liebe."
"Ach komm, so schlimm bin ich nicht."
"Neeinn, gar nicht. Du bist ja auch nicht beim letzten Konzert allein beim Anblick der Arena in Tränen ausgebrochen."
Dazu sagte ich dann nichts mehr und lachte nur noch. Wir hatten Glück und ich war froh später losgefahren zu sein, ansonsten wären wir im Stau der Arbeiter stecken geblieben. Das Navi zeigte noch 23 Minuten an und dann wären wir in Hamburg.
"Das Wetter ist heute unserem Glück nicht so kalt wie erwartet. Wollen wir uns noch was bei Starbucks holen und uns dann in die Stadt setzen oder in den Park dort in der Nähe?", fragte ich.
"Warum nicht! Klingt gut. Dann können wir noch Hamburg etwas erforschen und gehen dann zur Arena."
Kea suchte die Adresse zu dem nächstgelegenen Starbucks und gab sie in das Navi ein. Und keine Viertel Stunde später hatten wir geparkt, stiegen aus und liefen zum Cafe. Die Stadt war jetzt zur Mittagszeit ziemlich voll. Die Leute drängelten sich gehetzt durch die Menschenmengen, telefonierten oder bummelten gelassen durch die Gegend. Obwohl ich nicht der grösste Fan einer Großstadt war, fand ich es zur Abwechslung sehr angenehm, wenn man den ganzen Tummult so beschrieben kann. Seite an Seite hielten wir Ausschau nach dem Cafe, das nicht mehr weit entfernt sein konnte und dann entdeckte ich es. Wir drängelten uns durch zum Eingang und vor uns stand eine gefühlt nie endende Schlange. Aber wenn nun mal kein Starbucks in einer Kleinstadt hat, muss man das ausnutzen in der Großstadt zu sein, auch wenn man Stunden anstehen muss. Überall saßen Leute, quatschen, lachten oder saßen gemütlich in einer Ecke und tranken ihre Kaffees und hatten ihre Laptops dabei. Die Luft roch nach frisch gemahlenen Kaffee.
"Es nicht zu fassen, die werden gefühlt immer teurer", schnaubte Kea empört.
"Was willst du machen. Die Leute kaufen den Kaffee trotzdem, also kann denen das egal sein", antworte ich und zuckte die Schultern.
Wir standen gefühlte drei Stunden an, bis wir dann mal dran waren und bezahlten dann endlich schnell. Ich hatte mir wie immer sobald ich im Starbucks war einen Caramel Machiattio mit Mandelmilch geholt. Kea hatte sich auch mal dafür entschieden. Wir machten uns auf den Weg zum Ausgang, wollten gerade raus, als uns von einem Typen die Tür aufgehalten wurde.
Ich wollte mich gerade bedanken, aber bekam, als ich den Typen ins Gesicht sah, nichts heraus. Meine Kinnlade fiel herunter und ich stand stocksteif an Ort und Stelle. Kea lief in mich rein, weil sie nicht bemerkt hatte das ich stehen geblieben war.
"Man was ist denn jet-".
Sie blieb nun hinter mir stehen und schaute auf.
"Ach du heilige Scheiße!" Entging es ihr leise. Der Junge stand immer noch in der Tür, grinste uns an und seine Kumpel kam gerade von draußen hinter ihm herein. Aber dieser Typ und die Kumpel waren nicht irgendwelche Jungs. Es war der Typ den wir eigentlich erst heute in drei Stunden sehen sollten. Aber nun stand er uns jetzt schon gegenüber. In schwarzer Jeans, einem kaki farbendem Shirt und seiner Uhr von Andrew. Seine Haare glänzten im Sonnenlicht hazelnussbraun und waren vom leichten Wind etwas zerzaust. Die Augen strahlten und sein Lächlen war zum dahin schmelzen.
"Hey", stammelte ich.
"Hey", antwortet auch er und sein Grinsen wurde immer breiter.
"So, do you guys want to go out or..." fing er an, bis Kea ihn unterbrach.
"Can we take a selfie, please!" Quiekte sie laut, während ich die Situation immer noch ziemlich überrumpeltend fand.
"Sure. One together or for each of you one?", fragte er und nahm Lucys Handy entgegen, welches sie schnell aus der Hosentasche gezückt hatte. Für ihn war das schon Alltag, also war er weniger überrumpelt, als ich.
"I believe everyone should get one for themselves." Sie sah mich kurz aus dem Augenwinkel an, bemerkte meine Perplexheit und antworte direkt für uns beide. Inzwischen war ich aus meiner Starre aufgewacht und bekam extrem schwitzige Hände. Seine Kumpel quatschten gelassen im Hintergrund, weil sie die Situation schon gewohnt waren. Shawns Bodyguard stand direkt hinter ihm und behielt die ganze Sache im Blick. Andere Leute drängten sich durch den Eingang weshalb Shawn doch nochmal rausging und dann mit Kea ihr Selfie machte. Keine zwei Sekunden später waren sie fertig und ich war dran. Mein Handy hielt ich bereit in der Hand und Shawn kam auf mich zu.
"Nice case!"
Ich hatte im ersten Moment gar nicht kapiert das er meine Handyhülle meinte, bis ich dann schüchtern grinste. Meine Handyhülle war eigentlich durchsichtig, aber ich hatte 'illuminate' wie aus der jetztigen Tour aufgezeichnet und die Welt im Hintergrund aufgemalt.
"Thanks", antwortete ich geschmeichelt und merkte, dass meine Wangen wieder rot anliefen.
Ich öffnete meine Innenkamera und stellte mich zu ihm. Er war gute 1 1/2 Köpfe größer als ich, weshalb er etwas in die Knie ging, um ungefähr auf der selben Höhe zu sein wie ich. Ich lächelte in die Kamera und sah sein Gesicht auf dem Bildschirm, wodurch mein Lächeln nur noch breiter wurde.
Er roch wirklich gut, auch wenn ich sein Duft schon durch Douglas kannte.
Ja ich weiss jetzt was ihr denkt, woher weiss sie denn welches Parfum er benutzt. Ganz einfach, keine Panik. Er hat es in einem q&a letztes Jahr mal beantwortet.
Und kaum war das Foto gemacht, umarmten wir uns und er verabschiedete sich von uns. Wir merkten alle, dass die Leute langsam verstanden, dass er bekannt war und einige Mädchen kamen jetzt auch an.
"Omg, wie geil war das denn?!" Quiekte Kea mir uns Ohr, als sie mich vor Freude umarmte.
"Ich kann es gerade immer noch nicht ganz fassen. Damit hätte ich nie im Leben gerechnet."
"Um so besser! Mehr Fotos für uns! Der Tag kann ja nur noch besser werden!"
Ich drückte sie zurück und sah dann auf meine Uhr. Während Kea noch von weiter redete und den Tag beschwörte, versuchte ich meine Emotionen zu ordnen. Lea bemerkte das gar nicht, aber sie war auch viel zu sehr damit beschäftigt zu labern.
Irgendwann hatte ich mich wieder gefangen, schaute mir die Fotos an und entschied das sie ganz gut aussahen.
"Also was machen wir jetzt. Gehen wir in den Park oder bummeln wir bisschen rum? Von mir aus können wir Shawn auch nerven gehn", lachte ich.
"Genau DAS habe ich gerade auch gedacht. Ich bin eindeutig für den Park."
Also zogen wir los. Ich drehte mich noch mal zu Shawn um, der war aber noch mit anderen am Selfie machen beschäftigt. Wir hatten uns gerade erst einpaar Schritte von Starbucks entfernt, aber ich wurde das Gefühl nicht los beobachtet zu werden. Ich blieb stehen und schaute mich noch einmal um. Ich konnte nichts verdächtiges sehen, außer Josiah der noch mal raus gelaufen war und Fotos machte.
"Was ist los? Ich dachte wir wollten in den Park?" Fragte Kea verwundert.
"Jaja, ich komme ja schon. Ich wollte mich nur noch mal vergewissern, dass wir Shawn gerade über den Weg gelaufen sind." Für wie komisch würde sie mich denn bitte halten, wenn ich ihr sagen würde, ich hätte das Gefühl beobachtet zu werden, wenn wir in der Innenstadt rumliefen.
Aber inzwischen war es im und um den Starbucks immer voller geworden, weil die Leute merkt hatten, das Shawn dort war.
Aber ich machte mir mehr keine Gedanken darüber, denn später würden wir ihn ja wieder sehen.
Nun schlendernden wir durch die vollen Gassen, geleitet von Google Maps, zum Park. Mit jeder Minute merkte man, dass es immer wärmer wurde. Die Sonne stand jetzt etwas mehr als im Zenit und wir waren nicht die einzigen, die bei dem schönen Wetter die Sonne geniessen wollten. Quatschend setzten wir uns an ein gut gelegenes Plätzen in der Sonne und setzten uns aufs Gras.
Den warmen Kaffe in der Hand, die Sonne im Nacken, beobachteten wir die vorbeiziehenden Menschen. Kea machte leise ihre Musik an und entspannt saßen wir dort, tranken unsere Getränke und redeten über alles mögliche. Die Zeit verflog recht schnell und das nur zur unserem Vorteil. Mein kleiner Polo war ganz in der Nähe, entsprechend schnell waren wir dann vor der Arena. Der Verkehr war nicht so schlimm wie erwartet gewesen. Die Parkplätze waren noch nicht so sehr befüllt als wir ankamen, aber spätestens in zwei bis drei Stunden würde hier schwierig sein etwas zu finden.
Wir stiegen aus und liefen über den Platz. Die Arena war noch größer als in meiner Erinnerung. Ich stutze kurz und ließ sie nochmal auf mich wirken. Kea grinste mich von der Seite an.
"Na komm. Nur Shawn darfst du so bestaunen. Und wenn es sein muss von oben bis unten. Und an der einen Stelle ganz besonders."
"Spinnst du!", lachte ich und gab ihr einen Schlag gegen den Arm, "du hast sie nicht mehr alle."
"Ach komm, du kannst mir nichts erzählen. Ich wette mit dir, dass jedes zweite Mädchen hier schon mal dran gedacht hat." Ich schüttelte nur amüsiert den Kopf und stieg die Treppen zur ersten Kontrolle hoch. Securityleute standen an den Magnetkontrollen und es waren kleine Schlangen gebildet.
Wir stellen uns hinten an und kurz darauf waren wir auch schon durch, aber die nächste Schlange wartete ja schon auf uns. Das M&G war irgendwo in einem kleine Raum von dem von aussen anscheind am besten rein kam. Die anderen, vor allem Mädchen, redeten über Shawn und das Konzert. Schon jetzt merkte man ihre Nervosität, Vorfreude und Angespanntheit. Man konnte schon quasi die Atmosphäre anfassen und von Weitem sicherlich auch sehn. Wir standen gute 30 Minuten in der Schlange, wartend darauf, dass die ersten anfingen dran zu kommen. Und dann ging es endlich los. Die Masse bewegte sich langsam, aber sicher in Richtung der Tür. Kurz bevor man rein durfte, nahmen die Securityleute die Taschen und Handys ab. Klar, Sicherheit geht vor und die Taschen waren verständlich, aber die Handys?
Mit der Zeit standen nur noch 2 Personen vor mir. Ich wurde immer nervöser, obwohl ich spätestens nach dem Treffen in der Stadt etwas entspannter sein sollte. Meinte man zu mindestens. Aber so war es eben nicht. Nun war ich endlich dran und Kea drückte mir ermunternd die Schulter von hinten.
"Reiß ihn dir auf", flüsterte sie mir ins Ohr.
"Wenn das so einfach wäre, wie du sagst, würde ich hier sicherlich nicht mehr stehen", antworte ich.
"Dass wird schon."
Ich nickte nur und ging den Weg entlang, der zur einer geöffneten Tür führte. Ich blieb nochmal kurz vorher stehn und atmete tief ein und aus. Ok. Jetzt ist der Moment auf den ich seit 5 Jahren gewartet hatte. Seit seiner Zeit bei Madcon war ich ein großer Fan, aber als er dann seine eigene Musik machte, brachte mich das noch mal auf ein ganz anderes Level. Und dort stand er also. Er hatte sich nicht mehr umgezogen, aber das Shirt saß immer noch wie massgeschneidert. Die Haare hatte er etwas zurecht gestilt und er unterhielt sich mit jemanden am anderen Ende des Raumes, bis er bemerkte das jemand kam. Er blickte mich an und lächelte. Okay, bleib ruhig. Du wirst nicht Ohnmacht fallen. In der Stadt hast du es auch überlebt.
"Hey."
Er er umarmte mich zur Begrüßung.
" I know you. You're the one girl from Starbucks, don't you?"
Ich nickte nur kurz, weil es mir die Sprache komplett verschlug. Daran konnte er sich noch erinnern?
"Which pose do you want for the picture?"
Schneller Themenwechsel. Ich zeigte ihn die Pose. Wir standen seitlich zur Kamera gedreht. Ich die Arme um seinen Nacken und seine Hände an meinen Hüften. Unsere Stirn legten wir aneinander und ich musste beim Blick in seine Augen direkt breit grinsen. Auch er lächelte und es war auch kein aufgesetztes Lächeln, sondern eins das aus dem Herzen kam. Ich merkte wie meine Wangen langsam anfingen zu glühen. Sein Blick war so intensiv und diese Pose war einfach perfekt gewählt. Ich spürte seine warmen Hände an meiner Taile. Es erschien mir wie ein eingefrorener Augenblick. Das würde ich nie wieder vergessen. Das Foto würde viel zu schnell geschossen und wir lösten uns. Ich wendete mich schon wieder von ihm ab um das Foto entgegen zu nehmen, als er mich am Arm berührte.
"How is your name, hun?"
Ich war etwas überrascht das er das fragte, aber irgendwie war das auch süß.
"Faye." Antwortete ich verlegen. Er nickte und ich ging mit dem Foto aus der Hand raus aus dem Raum. Ein letztes mal drehte ich mich über die Schulter um und er blickte mir nach. Wir mussten beide verlegen grinsen. Mein Gott, ich fühle mich wie in einer Achterbahnfahrt!
Kaum war ich draußen, da kam mir Kea auch schon entgegenlaufen.
"Wir sehe ich aus?" Fragte sie noch hektisch.
Ich betrachte sie. Sie war niemand der sich Mühe um ihr Aussehn machen musste. Die blonden, leicht gewellten Haare lagen schulterlang und ihre blauen Augen strahlten. Die schwarz anliegende Hose saß perfekt und das rote Samtoberteil passte farblich mit dem Lippenstift.
"Wenn ich ihn nicht kriege, dann spätestens du."
Das reichte ihr schon als Antwort und sie ging weiter. Ich blickte ihr nach und kurz bevor sie durch die Tür ging, drehte sie sich nochmal um und verdrehte ihre Augen, nach dem Motto er sähe so heiß aus. Ich lachte und machte eine kleine Handbewegung mit der sie dann rein ging. Und ich hätte schwören können ein leises Lachen von Shawn gehört zu haben.
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Diese bekloppte Nuss schämt sich aber auch vor gar nichts, lachte ich in mich hinein.
Wärend ich noch auf Kea wartete, schwelgte ich in Gedanken. Dieser Junge brachte mich noch um den Verstand. Ich seufzte träumerisch, bis ich ihre Schritte hörte.
"Alter, ich würde ihn auf der Stelle abschlabbern wollen, wenn nicht die ganzen anderen da wäre. Halleluja. Gott hat sich aber Mühe bei dem Kerl gegeben."
"Was du nicht sagst..."
Es waren sicherlich noch 70 oder 80 Leute, die Fotos mit Shawn machen wollten. Der hat aber echt ein Durchhaltevermögen, darauf hätte ich glaube ich kein Nerv.
Meine beste Freundin zeigte mir ihr Bild ganz stolz mit ihrer Pose. Wir hatten uns darauf geeinigt uns zu überraschen.
Ich betrachte das Foto und hätte was laut losgelacht.
"Ach du Scheiße, Kea was ist das?"
"Ich wollte mal was originelles und nicht immer diese nullachtfünzig Pose die jeder wählt." Erklärte sie.
"Ja, mag ja sein, aber so was?! Hoffentlich hat Shawn sich nicht den Rücken gebrochen. Ich wollte mir das Konzert eigentlich noch ganz gerne ansehen."
"Jetzt übertreib mal nicht."
Übertreiben. Das war das letzte wie ich dieses Foto beschreiben würde. Die hatte Shawn und den Bodyguard ernsthaft dazu überzeugen können sie auf den Arm nehmen zu lassen. Dieses Mädchen hatte es Selbstvertrauen und besaß vielleicht eine Sturrheit.
"Jetzt zeig mal deins!" Und schon hatte sie es in der Hand. Sie betrachtete das Foto eine Weile und sagte einfach gar nichts.
"Und?" Fragte ich verwirrt.
Sie sagte wieder nichts und sah dann hoch. Ihre Augen füllten sich etwas mit Tränen.
"Kea, alles gut?" O Gott. Was war gerade passiert?
"Das ist perfekt. Ihr seht echt süß zusammen aus. Sein Lächeln und dieser intensive Blick. Und deine roten Wangen sind einfach niedlich."
Ich atmete zu erst erleichtert auf. Aber mein nächster Gedanken war: deswegen weinte sie fast? Irgendwas stimmte nicht.
"Wirklich alles gut? So emotional kenn ich dich gar nicht."
"Jaja. Alles gut. Und komm. Ich und emotionslos. Das ich nicht lache."
Sie wischte sich ihre Tränen weg und nahm mich in den Arm. Ok. Spätesten jetzt ist wirklich was im Busch. Aber da ich wusste, sie würde nicht drauf eingehen, ließ ich es dabei und würde sie später mal drauf ansprechen.
"Lass und reingehen und den Merch etwas durchforsten. Ich muss schließlich noch etwas Geld loswerden." Ich ließ mich von ihr leiten und folgte ihr.
Drinnen war wie letztes Jahr direkt neben dem Eingang eine Ecke mit extra Tischen voller Pullis und Shirts. Die jeweiligen Modelle waren aufgehängt. Ich wusste direkt was ich haben wollte. Ein neues Armband dieser Tour, ein Shirt und den Pulli mit den Daten der Tour die in weiss aufgelistet sind und im Hintergrund ist die Welt mit seinen neuen Tatto zu seh'n. Eine Weltkugel mit mit Kompassrosen. An der nördlichen Spitze war der CN Tower zu seh'n. Im südöstlichen Teil ist ein Papierflieger abgebildet der gerade von der anderen Seite der Welt kommt und für die Reise steht. Die Erde ist in der Mitte geteilt. Rechts ist die amerkianische Seite durch Schattierungen innerhalb der Kontinentbe hervorgehoben und die europäische und afrikanische Seite durch Schatten um die umrissen der Kontinte.
Ich liebte diesen Aufdruck.
Ich hatte trotz drei Teilen gute 85 Euro ausgeben und das war zwar nicht wenig, aber ich musste die Sachen einfach haben. Aber wenn Kea meinte, sie müsse Geld loswerden, dann meinte sie das auch. Ich meine, wer reiche Eltern hat, hat auch keine Probleme Geld auszugeben, als wäre es Brot. Gott sei Dank prallte sie nicht damit rum, ansonsten würde ich heute nicht mit ihr hier stehn. Sie hatte sage und schreibe 180 Euro ausgeben!
Nur gut, dass wir manchmal Oberteile tauschten.
Der Eingangsraum wurde immer voller und irgendwann hatten alle ihr M&G Foto geschossen und warteten sehnsüchtig auf das Q&A. Man merkte das bei den meisten die erste Anspannung abfiel und dass sie jetzt endlich Fragen stellen wollten. Zwar war Kea wieder am brabbeln ohne Punkt und Komma, aber hin und wieder merkte man das ihre Gedanken wieder abschiefen. Was war nur los. Wenn es wirklich schlimm wäre, hätte sie es mir längst erzählt, aber trotzdem würde ich gerne wissen, was in ihrem Kopf gerade los war.
Wenn es dann mal kurze, stille Momente zwischen uns gab, war ich wieder bei Shawn und dem Foto. Dieses Gefühl war einfach himmlisch gewesen!
Ich weiß nicht wie viel Zeit verstrichen war, aber endlich wurde die Tür zum Q&A Raum geöffnetet und alle stürmten rein, um einen guten Platz weit vorne zu ergattern.
Uns war es nicht so wichtig wo wir saßen. Hauptsache Shawn in der Nähe von 10 Metern um mich rumzuhaben, reichte schon.
Kaum waren wir drinnen, zückte so gut wie jeder sein Handy, auch ich. Das musste einfach festgehalten werden. Das Konzert würde ich aber nicht filmen. Nachdem mir mein Arm letztes Jahr fast abgefallen ist, reicht mir die Erinnerung und vielleicht die paar Snaps. Wir hatten kaum Zeit nochmal abzusprechen wer ihm denn jetzt das Fotoalbum überreichen würde, denn er kann in dem Moment rein. Wir begrüssten ihn mit einem lauten Jubel und Geklatsche. Shawn wirkte entspannt, winkte kurz zur Begrüßung und setzte sich dann auf den Pult.
"So guys, I think most of you know how the q&a is working. If someone is speaking, don't talk over them and be quite, so that I can understand what each person is saying." Kaum hatte Shawn die Regeln erklärt, schossen die ersten Arme nach oben.
An Fragen war eigentlich alles dabei. Manche waren extrem lustig oder gut überlegt. Manche nervten, weil er sie schon so oft beantwortet hat, aber er beantworte jede Frage mit Geduld und Verständnis. Ich fand es extrem niedlich wie nervös er denn war, auch wenn er versuchte es bisschen zu verstecken, aber seine linke Hand rutsche immer wieder unter sein Hemd und um den Nacken herum. Es waren noch ca. 5 Minuten übrig und wir entschieden uns jetzt auch zu melden. Kea und ich hoben die Finger und je nach dem wer dran kommen würde, würde dann wohl das Album abgeben. Und eigentlich hatte ich nicht damit gerecht, die jenige zu sein, die dran genommen wird und dann auch noch so schnell. Er deutete auf mich.
"First of all I have two questions. One is more a explanation or a gift, but anyways..."
"Should I get scared?"
"No you haven't" lachte ich. Er nickte mir zu.
"So the question is, how is it to have your friends from your 'old life' around you and see them having kind a normal life?"
Er starrte mich erst nur an, sortierte seine Gedanken und antwortete.
"I'm glad that my closest friends are still with me. They and my family take me back to reality and I have to admit, sometimes I wish for a normal life. I miss the feeling of being just a 'normal' person. I mean, I am a normal person, but because you're a celebrity you are known everywhere.
But I still love what I'm doing and I'm so thankful for all of you guys. Without you wouldn't be here."
Die Menge fing an laut zu jubeln und wurde direkt wieder leise, damit ich weiter reden konnte. Ich blickte Kea zur Sicherheit noch einmal an, aber es schien ihr nichts auszumachen, dass ich ihm das Ablum überreichen würde.
"The other things is not a specific question, more a gift from some members of the Mendesarmy. My friend and me," ich zeigte zu Kea, "we have fan page. Two month ago we started a call, so that those people who can't come to a concert or to a M&G can get a chance to leave you a message. And the final product is a photo album for you with messages or edited pictures which we printed, gluided and decorated as the person told us." Ich holte das Album aus meiner Handtasche und stand auf. Ich wuselte mich durch die Menge und versuchte nicht vor laufender Kamera zu stolpern oder zu fallen. Und Gott sei Dank schaffte ich es auch heil nach vorne.
"This is a little masterpiece." Flüsterte er beeindruckt als er kurz durchblätterte.
Ich lächelte glücklich darüber, dass es ihm gefiel und drehte mich wieder um, um zu meinem Platz zu gehn. Ich hörte noch einpaar Seitenumschläge und dann lag das Geschenk neben ihm.
Das Q&A war meines Erachtens viel zu schnell rum und ich hätte gerne noch länger dort gesessen und ihm zugehört. Aber er musste schon wieder gehen um sich umzuziehen und dann war auch in Kürze das Konzert.
Inzwischen hatten wir schon 18:30, dass hieß eigentlich war in Kürze eine Stunde, denn dann würde James TW seinen Auftritt haben und danach ging der ganze Spass erst so richtig los!
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What if I told you a story
FanficWas wenn aus dem langersehnten Tag, der schönste deines Lebens wird? Was wenn alles anders wird? Und was erwartet dich wenn du dich drauf einlässt? Das alles muss sich die 17 jährige Faye nach der Konzertnacht fragen, denn auf einmal scheint der be...