Kaptil 4

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Kea glaubte mir einfach nicht.
"Das kann gar nicht echt sein! Ich mein, hallo?!"
"Du warst doch die jenige, die immer meinte ich solle nicht immer so zweifeln, aber gerade übernimmst du wohl meine Rolle."
"Ich mein.... also... Irgendwie ist das komisch." Ich konnte förmlich sehen wie Kea sich die Haare zurückstrich und die Stirn runzelte.
"Was soll ich denn sagen. Das ist das verrückteste was mir je in meinem Leben passiert ist! Aber irgendwie freue ich mich einfach mega. Man Kea, wir fliegen nach Paris! Und dann haben wir auch noch die Möglichkeit seine Freunde kennen zu lernen!"
"Ich weiß... ich will dir ja nicht die Laune vermiesen."
"Ob du es glaubst oder nicht, aber auch ich hab da so meine Zweifel und glaube das alles erst, wenn die Karten wirklich da sind."
"Wollen wir mal seh'n wie sich das alles entwickelt."

Den ganzen Abend über hatte ich nichts anderes mehr im Kopf und las mir immer wieder den Chatverlauf durch. Irgendwann saß ich mit meiner zweiten Tasse Tee auf dem Sofa und genoss die Stille und versuchte etwas zu entspannen.
Meine Balkontür stand offen und eine warme Brise durchströmte mein Wohnzimmer. Ich blickte auf und ging herrüber. Draußen war der Himmel schon zartrosa und überall sah man Vögel durch die Gegend gleiten. Der kleine Garten unseres Blocks blühte inzwischen in all seiner Pracht. Ich lehnte mich am Gitter ab, schloss meine Augen und der lauwarme Wind ließ meine Haare um mein Gesicht spielen. Die letzten Züge des Tages zogen somit auch fast vorüber.
Ich war inzwischen wieder etwas ruhiger und eingekehrter. Die letzten Tage haben mich einfach so umgehauen, dass ich gerade an nichts denken wollte. Keine Gedanken an gestern, an heute oder an morgen. Einfach nur im Hier und Jetzt verweilen und sich selber finden.
Ich weiss nicht genau wie lange ich dort mit geschlossenen Augen stand und der Natur lauschte, aber irgendwann war die von der Sonne ausgehende Wärme verschwunden. Ich öffnete sie langsam, wie aus Trance und strich meine Haare zurück.
Mit einem letzten tiefen Atemzug lief ich wieder ins Wohnzimmer zurück, verschloss die Balkontür und schnappte mir meine Tasse. Der restlich Tee war schon kalt geworden und ich kippte ihn weg. Bettfertig setzte ich mich dann zum Schreibtisch, schrieb meinem täglichen Beitrag und könnte gerade noch so meine Augen offen halten.
Kaum lag ich im Bett, war ich auch schon weg.

Überrascht blickte ich mich um. Ich stand in einem Wald. Um mich herum standen alte Buchen und Eichen die meterweit in den Himmel ragten. Nur durch kleine Lücken schimmerte etwas Mondlicht der Nacht hindurch. Ich konnte gerade mal 100 meterweit sehen, denn von überall stiegen Nebelschwaden auf und kamen mit jeder Minute näher. Kälte durchströmte meinen Körper. Ich blickte an mir herunter und stellte fest nur im Schlafanzug zu stehen und dann sttand ich auch noch auf feuchtem Laub. Bevor ich mir irgendwelche Gedanken machte, setzte ich mich langsam und vorsichtig in Bewegung. Um mich herum war es still, nichts war zu hören, nur mein eigener Schrittfluss. Ich versuchte etwas in der Ferne zu identifizieren, in der Hoffnung vielleicht ein Unterschlupf zu finden. Mit jeder vertreichender Sekunde wurde es kälter, inzwischen konnte ich schon mein eigenen Atem sehen und ich bekam eine ununterbrochene Gänsehaut über meinen Körper. Ich weiß nicht wie lange ich schon lief und wo ich mich befand, aber irgendwie musste ich hier raus finden. Orientierungslos lief ich tiefer in den Wald. Irgenwas stimmte hier nicht. Ich wusste nur nicht was. Und das machte mir Angst. Und dann hörte ich plötzlich einen Ast hinter mir knacken. Ich blieb abrupt stehen und lauschte. Mein Herzschlag beschleunigte sich spürbar und hämmerte heftig gegen meine Brustkorb. Ich lauschte, aber es war wieder still. Vielleicht hatte ich mir das ja auch nur eingebildet oder es war einfach nur ein Vogel, redete ich mir ein. Noch vorsichtiger als vorher lief ich weiter. Immer wieder drehte ich mich um, denn auf einmal spürte ich Blicke auf mir. Niemand war zu erkennen, aber ich wurde das Gefühl einfach nicht los. Und dann raschelte es keine 50 Meter neben mir. Ich zuckte erschrocken zusammen. Drehte mich ganz langsam um. Vorsichtig öffnete ich meine Augen und blickte in die Richtung. Auch wenn mir gerade einfach nur nach Rennen war, blieb ich wie angewurzelt an der Stelle. Zuerkennen, eine schemenhafte Figur.
"Hallo?"
Keine Antwort. Die Person stand immer noch dort.
"Wer bist du?" Wieder keine Antwort. Ich fühlte mich immer unwohler. Die Person bewegt sich nicht. Die Haltung war beängstigend. Lauschend. Abwartend. Angriffsbereit. Ich fühlte mich sichtlicht unwohl. Vielleicht sah mich die Person ja nicht mal.
Genau in dem Moment kam sie auf mich zu. Mit jedem Schritt den sie nahm, wich ich einen weiteren nach hinten aus. Irgendwie war mir das alles hier nicht geheuer. Mein Herzschlag beschleunigte sich noch mehr.
wie komme ich hier wieder weg?! Die Person wurde immer schneller und dann rannte ich einfach los. Ich hasstete durch das Gedicht. Stolperte. Fiel. Stand auf. Rannte um mein Leben. Die Schritte hinter mir wurden immer lauter.
Nicht umdrehen. Nicht umdrehen!
Ich beschleunigte. Meine Lungen Beamten vor Anstrengung. Aber es war zu spät. Sie schnappte fest nach meinem Arm, riss mich nach hinten. Ich knallte mit voller Wucht gegen einen Baum und schnappte nach Luft. Mein blick suchte durch die Gegend.
Gott verdammt, gab es denn gar nichts hier?! Irgendein Gegenstand?! Nichts. Sie bewegte sich langsam auf mich zu. Lachte über mich.
"Wie süß, hast du etwas Angst Kleines?" Schritt vorwärts.
"Ach komm. Gib doch ne Antwort oder willst du vielleicht gar nicht reden? Das wäre aber sehr schade." Kam mir immer näher. Stand vor mir. Ging in die Höcke. Krallte ihre Finger in mein Gesicht und drehte es zu ihr.
"Hallo Faye. Schön dich wieder zu sehen Schätzchen."

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