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Draco's Sicht

Sie hatte sich entschieden. Mit klopfendem Herzen wartete ich auf Hermine's Antwort. Ob sie sich darauf einlassen würde? Oder würde sie mir einen Korb geben? »Also ich...« Ich wurde ungeduldig und sah sie bittend an. »Ich habe lange überlegt und habe mich dazu entschlossen es zu versuchen.« Für einen Moment hatte ich das Gefühl, mein Herz würde still stehen. Als ob mein kompletter Körper gelähmt wäre, und ich mich nicht bewegen könnte. Doch dann realisierte ich alles. »Draco?« Sie holte mich aus meinen Gedanken heraus und ich lächelte sie an. Ich war noch nie in meinem Leben so erleichtert gewesen. »Bei Merlin, du hast mich wirklich auf die Folter gespannt.«
»Aber eine Sache wollte ich vorher noch klären.«
»Die wäre?« Ich betrachtete sie neugierig und lehnte mich an der Wand des Korridors an. »Du wirst nichts mit mir machen, was ich nicht möchte. Das heißt keine perversen Sachen, die ekelhaft oder gefährlich sind. Und... Ich möchte, dass niemand etwas von dieser extravaganten Beziehung erfährt.«
»Ich hatte auch nicht vor, solche Dinge mit dir zu tun. Und du brauchst dir keine Sorgen zu machen; Ich habe es noch nie jemandem erzählt, wenn ich etwas mit einer Frau angefangen habe, und werde es auch nie jemandem erzählen.« Wenn ich diese Frau nicht so sehr gewollt hätte, wären mir ihre Bitten am Arsch vorbei gegangen, aber bei Hermine war es anders. Sie war wie ein kleines Reh, mit dem man behutsam umgehen muss, weil es sich sonst sämtliche Gliedmaßen brechen würde. Und ich wäre in dem Falle der große, starke Mann gewesen, der das Reh findet und ja nicht zu dolle zupacken darf. Ich hatte zuvor nie etwas mit einer Jungfrau angefangen, was mir die 'Beziehung' um einiges schwerer machen würde. »Und ich möchte es nicht gleich übertreiben«
»Was immer du möchtest«, sagte ich und trat einen Schritt näher an sie heran. Ich sah wie ihre Atmung sich beschleunigte. Ihre Augen begannen zu funkeln und ihre Beine zitterten. »Habe ich so einen starken Einfluss auf dich?«, fragte ich Hermine und grinste dreckig. »Das hast du mich schon mal gefragt«
»Na und?« ich flüsterte und trat so nah an Hermine heran, dass sie leicht gegen die Wand stieß. Ich spürte bereits ihren flachen atem auf meiner Haut. »Jetzt tu' es einfach«, sagte sie keuchend und ich küsste sie. Obwohl Hermine anscheinend noch keinerlei Erfahrung gemacht hatte, küsste sie unfassbar gut. Meine Zunge berührte ihre Lippen, woraufhin sie ihren Mund öffnete. Es fühlte sich unfassbar gut an. Ich vergaß alles um mich herum. Ich konzentrierte mich nur noch auf Hermine. Sie vergrub ihre Hände in meinen Haaren und ich zog sie an ihrer Hüfte näher an mich heran. Nach gefühlten Ewigkeiten lösten wir uns voneinander. »Das war unglaublich.«, sagte sie keuchend und sah in meine Augen. »Das war es. Hermine, ich will dich. Wärst du keine Jungfrau mehr, würde ich keine Sekunde zögern und mit dir schlafen. Aber ich will, dass dein erstes mal etwas besonderes wird. Wie wäre es mit Mitternacht?« Sie lächelte, aber dennoch sah ich, dass sie Angst hatte. Hermine nickte letztendlich und wir blieben noch eine Weile in dem Korridor. Sie war die erste Frau, mit der ich auch ordentliche Gespräche führen konnte. Alle anderen dachten nur an Sex.
»Ich hasse Homophobie«, sagte sie und starrte Löcher in die Luft. »Ich auch. Kennst du jemanden, der homophob ist?« Ich holte sie aus ihren Gedanken heraus. »Ich kannte einen. Er war damals unser Nachbar, bis er eines Tages ausgezogen ist. Er war um die dreißig« Ich verstand das nicht. Wieso gibt es Menschen auf dieser Welt, die etwas gegen Homosexualität haben? Wir lebten im einundzwanzigsten Jahrhundert, und 'anpassen' war für viele Menschen anscheinend ein Fremdwort. »Woher weißt du, dass er Homophob ist?«
»Ich habe ihn einmal in London gesehen. Es war grausam; er hat zwei Männer gesehen, die Händchen hielten und plötzlich schrie er sie an. Er sagte so etwas wie 'Ihr schwuchteln' oder 'In euch lebt der Teufel'. Seit dem habe ich kein Wort mehr mit ihm gewechselt. Wie gesagt, ist er irgendwann ausgezogen.« Hermine's Worte schockierten mich. Ich hatte manchmal einfach das Gefühl, dass manche Menschen einfach nicht nachdenken, andere Menschen wiederum einfach nur neidisch sind und einige Menschen einfach einen kompletten Dachschaden haben. »Also von einem Player hätte ich nicht erwartet, dass er so sehr gegen Homophobie ist«, sagte Hermine lächelnd. Ich wusste nicht so recht, ob das ein Kompliment, oder eher eine Beleidigung war. »Ach ja?«, fragte ich und trat wieder näher an sie heran. Sie brachte keinen Ton mehr heraus, nickte nur noch, bevor ich erneut ihren Mund attackierte. Und wieder vergaß ich alles um mich herum. Ich vergaß, dass Schüler hier auftauchen konnten, und ich vergaß ihren ehemaligen kranken Nachbarn. Ich konzentrierte mich nur noch auf Hermine.

Hey Leute. Es tut mir mega leid, dass das Kapitel doch erst so spät kommt. Ich dachte, dass ich es auf Klassenfahrt schaffe. Whatever, jetzt ist es auf jeden Fall da und ihr wisst endlich, wie Hermine sich entschieden hat. Glaubt ihr, es wird mit den beiden funktionieren?
LG

Tie me upWo Geschichten leben. Entdecke jetzt