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Draco's Sicht

Ich traute meinen Augen nicht. Gerade war alles - beinahe - perfekt, bis Hermine den Zettel las. Und wer stand nun draußen? Lucius Malfoy. Der Mann, der leider Gottes mein Erzeuger war. „Lucius!", fauchte ich und zog sofort meinen Zauberstab. „Ach, jetzt nennst du mich schon Lucius, ja?" Sein hämisches Grinsen trieb mich beinahe in den Wahnsinn. „Was willst du von mir? Und was sollten diese geheimen Briefe?", fragte ich ihn und sein Grinsen wurde breiter. Ich hielt Hermine's Hand, um stets sicher zu sein, dass sie immer noch neben mir steht. „Hast du durch das Schlammblut verlernt zu lesen? Oder bist du stets so stur wie damals und hast diesen Abschaum immer noch nicht verlassen?" Mein Herz raste und ich ballte meine Hände vor Wut zu Fäusten. „Wie bist du aus Azkaban entkommen?" Hermine drückte fester meine Hand. Ich spürte, dass sie anfing zu zittern, bevor ich ihr mit einem Blick versicherte, dass ich alles im Griff habe. „Mit Kluguheit und ein wenig Hilfe."
„Ihr IQ liegt meines Erachtens so niedrig, dass Ihre angebliche Klugheit der eines Toastbrotes ähnelt!", sagte Hermine und trat dabei einen Schritt nach vorne. Mein Mädchen. Doch bevor sie noch etwas sagen konnte, trat jemand hinter Lucius hervor. Seine 'Hilfe'. White. Hermine wurde blass, begann erneut zu zittern und bekam Schnappatmungen. Sofort nahm ich ihr Gesicht in meine Hand. „Hermine, beruhige dich, alles ist gut. Ich bin bei dir." Ihre Atmung normalisierte sich allmählich und das Zittern wurde ebenfalls geringer. „Du hast IHN als Hilfe genommen? Auch wenn ich Dich hasse, hätte ich mehr von Dir erwartet.", sagte ich angewidert und hielt meinen Zauberstab auf White. Hermine hatte sich mittlerweile beruhigt, stand aber dennoch stumm da. „Nun, er ließ sich leicht überreden. Doch nun zu dir, mein Sohn." - „Ich bin nicht dein Sohn!", schrie ich Lucius an und hielt nun meinen Zauberstab auf ihn. „Ist dir dieses Schlammblut wirklich so wichtig? Draco, was ist nur aus dir geworden?" Ich wusste nicht, wo diese Unterhaltung hinführen sollte. Mein 'Vater' schrieb mir Briefe, dass ich Hermine verlassen soll, und dann stand er in meinem Garten und redete ohne jeglichen Zusammenhang? „Warum bist du hier? Bei Merlin, warum hast du mir Briefe geschickt, in denen steht, dass ich Hermine verlassen soll? Und warum stehst du jetzt hier mit White in meinem Garten?" Fragen um Fragen und dieses Ekel mit seinen langen, hellblonden Haaren grinste mich immer noch an. „Denk doch mal nach, mein Sohn-", begann er und ich sah ihn angewidert an. „-Was war mir stets wichtig? Wofür habe ich jahrelang gekämpft?" Ich überlegte. Er kämpfte jahrelang für den dunklen Lord, aber das hatte nichts mit der jetzigen Situation zu tun. Oder doch? „Voldemort ist tot. Wofür also noch kämpfen? Tu' mir den Gefallen und sprich Klartext, statt mir sämtliche Rätsel aufzutischen." Nun war ich nicht nur angewidert, sondern auch ungeduldig. „Es ist doch ganz einfach. Es kostete mich lange Zeit in Azkaban, um diesen Plan zu schmieden und nun bin ich dabei, meinen Plan durchzuführen. Ich bin dabei, den dunklen Lord wieder auferstehen zu lassen. War das jetzt wirklich so schwer?" Das war unmöglich. Wie sollte er das anstellen? Und wofür brauchte er White, oder mich? „Und was hat das mit Hermine zu tun? Wieso sollte ich sie verlassen? Wofür brauchst du sie?!" Ich schrie ihn an, bereit gegen ihn zu kämpfen. Als Vater war er für mich schon vor langer Zeit gestorben. „Nicht sie. Ich brauche dich! Das Schlammblut hätte uns nur im Weg gestanden. Mal abgesehen davon, auch wenn ich es nur ungern zugebe, ist sie eine recht gute Zauberin und somit eine Gefahr für meinen Plan."
„Aber wofür brauchst du mich? Und wofür White? Hast du ihn dazu angestiftet, Hermine zu vergewaltigen?!" Ich kochte vor Wut. Ich ergriff Hermine's Hand, um wieder sicher zu gehen, dass sie in Sicherheit ist.
„Dies war mein erster Plan. Draco, du bist ein guter Zauberer und nur gute Zauberer würden es schaffen, den dunklen Lord wieder zum Leben zu erwecken. Und was White angeht, erschien es mir vorerst leichter, ihn auf das Schlammblut loszulassen wie ein rolliges Tier. Als ich aber bemerkte, dass das nichts bringt, habe ich mit den Briefen angefangen. Und siehe da, hier bist du. Nur leider immer noch zusammen mit ihr!" Bei Merlin, nun ergab alles - auf irgendeine Art und Weise - Sinn. Mein Vater war immer auf der dunklen Seite. Selbst nach der Schlacht kam er nie zur Besinnung. Voldemort wieder auferstehen zu lassen war also seine einzige Hoffnung, wieder einen Grund zum Leben zu bekommen. Lucius brauchte mich, White half ihm also bei seinem Ausbruch aus Azkaban und Lucius setzte ihn auf Hermine an. Da das aber nichts brachte, schrieb er mir die Briefe, doch ich ignorierte sie. Durch die vielen Antworten auf einmal vergaß ich aber eines. Auf einem Brief stand, dass Hermine stirbt, sollte ich sie nicht verlassen. Ich wollte erneut nach ihrer Hand greifen. Doch ich fand keine. Hektisch suchte ich nach ihr. Hermine war ein Stück nach vorn gegangen. Langsam und still, wie eine nach ihrer Beute lauernden Löwin. Verwundert starrten wir Hermine an. Als sie stehen blieb, war alles still. Ich vernahm nur noch, wie sie unsagbar schnell ihren Zauberstab zog und etwas flüsterte.
Crucio"
White sank zu Boden und schrie vor Schmerzen laut auf. Bevor Lucius etwas machen konnte, hielt ich meinen Zauberstab auf ihn. „Expelliarmus!" Gekonnt blockte er den Spruch ab und konterte. „Sectum Sempra!" Dass er diesen Spruch jemals gegen mich anwenden würde, hätte ich nicht gedacht. Doch ich konnte ihn ebenfalls abblocken.
„Impedimenta!" Lucius blockte und lenkte den Zauber auf mich. Ich blockte ebenfalls. „Petrificus Totalus!"
„Hah, immer noch feige? Benutzt nur Lähmungs - oder Erstarrungszauber. Kämpfe wie ein Mann!„ Kämpfe wie ein Mann... Das war nicht das erste Mal, dass ich diesen Satz hörte. Ich schleuderte einen Zauberspruch nach dem anderen auf ihn. Er ebenfalls. Es war schwierig gegen ihn zu kämpfen, doch ich merkte, dass er langsam müde wurde. Ja, er war älter und somit erfahrener im Kampf, doch die Zeit in Azkaban merkte man ihm an. Hermine war stets mit White beschäftigt. Nachdem Lucius den nächsten Zauberspruch abblockte, hielt er kurz inne. „Warum verlässt du sie nicht einfach?! Ich weiß, dass ihr keine richtige Beziehung führt! Warum also setzt du dein Leben aufs Spiel, nur um bei ihr zu bleiben?!" Mein Atem stockte und Schweiß lief mir die Stirn herunter. Meine Hand umklammerte fester meinen Stab und ich sah, wie Hermine allmählich White in Ruhe ließ. Ja, warum tat ich das? Warum? „Weil ich sie liebe! Ich liebe Hermine mehr als alles andere, verstehst du? Nein, verstehst du wahrscheinlich nicht, weil du nicht lieben kannst! Du kannst nicht lieben, also weißt du auch nicht, wie es mir geht! Sie ist alles für mich! Meine Welt, mein Grund zum Leben, die Frau, mit der ich den Rest meines Lebens verbringen möchte! Ob du es glaubst, oder nicht, ich liebe sie!" Und dann bekam ich nur noch mit, wie mich drei Gesichter geschockt ansahen und Lucius Whites Hand nahm und beide apparierten.

Guten Abend :)
Ich weiß nicht, wie oft ich schon Schreibblockaden hatte, aber das war definitiv die Schlimmste. Ein halbes Jahr habe ich nicht aktualisiert und ihr glaubt gar nicht, wie leid mir das tut. Ich hasse mich selbst dafür, aber ich hatte einfach weder Ideen, noch Motivation. Ich hatte nur Ideen für andere Geschichten, neue Geschichten, aber nicht für diese Fanfiction. Unpraktisch, ja.
Wie dem auf sei, hoffe ich, dass es euch Allen gut geht und, dass ihr eventuell noch ein wenig Lust habt, meine Geschichte weiter zu lesen.
Allerliebste Grüße ❤️
PS. An diejenigen, die in dem halben Jahr Geburstag hatten: Alles Gute Nachträglich 🎊❤️

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