Only you can make me whole

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Riku's Sicht

Fuck war mir kalt. Warum Helsinki? Warum war es in Helsinki so eiskalt? Sogar meine Tränen waren fast eingefroren.
Naja irgendwie war es ja auch meine Schuld, dass ich gerade halb erfror. Ich war ohne Jacke rausgerannt. Wollte wegrennen, weg von meinen Problemen, weg von der ganzen Welt und vor allem weg von ihm. Und jetzt stand ich da in der Kälte, ohne Plan, was ich jetzt tun sollte. Ich war an allem Schuld, ich hatte alles zerstört, hätte ich doch nur meine Klappe gehalten, dann wäre das alles nicht passiert. Wären meine Gefühle nicht über mich gekommen, es waren nur drei fucking Worte wegen denen ich jetzt hier stand, so ganz alleine. Naja in meinem Fall waren es fünf Worte gewesen, aber wieso dachte ich über so was nach, dass tat jetzt gar nichts zur Sache.

*vorher

"Okay, Riku jetzt sag mir verdammt noch mal was mit dir los ist!"
Angefahren von Samu stand ich vor ihm, in mir ein Kampf darüber, was ich ihm jetzt sagen könnte.
"Es ist... gar nichts."
Okay, dass, war so ziemlich die schlechteste Antwort, denn eigentlich war genau das Gegenteil von gar nichts.
"Riku... lüg mich nicht unnötig an, ich habe echt genug von dir!"
Ich kann es wirklich nachvollziehen, eigentlich war ich ihm schon seit langem eine Erklärung schuldig, aber bis jetzt hatte ich es noch nie übers Herz gebracht das Risiko einzugehen unsere Freundschaft zu zerstören. Wartend auf eine Antwort sah Samu mich mit seinen so unbeschreiblichen Augen an. Sagen, dass ich verliebt war konnte ich nicht, dass wusste er nämlich schon und er hatte, so neugierig wie er war, auch schon unzählige Male nachgefragt wer es denn war. Nur bis jetzt konnte ich ihm immer ausweichen. Ich atmete tief ein, wenn ich ihn jetzt wieder anlog, wäre unsere Freundschaft zerstört, weil er mir nicht vertraute und wenn ich ihm jetzt endlich die Wahrheit beichtete, wäre sie zerstört, weil er mir wahrscheinlich einfach nie mehr in die Augen sehen würde.
Noch bevor ich weiter über mein Dilemma nachdenken konnte, kamen diese fünf Worte einfach aus meinem Mund.
"Verdammt Samu... Ich liebe dich!"
So jetzt war es passiert alles war hinüber, natürlich hatte ich erahnt wie er reagieren würde, doch innerlich hatte ich doch irgendwie gehofft, dass er so fühlte wie ich. Allerdings hätte ich nie gedacht, dass seine Reaktion mich so verletzen würde. Es war gar nicht seine Schuld, er hatte nicht einmal etwas gesagt. Er stand einfach nur da, mit einem wirklich undefinierbarem Blick, welcher auf mich gerichtet war, während mir schon die ersten Tränen in die Augen schossen. Ich weiß nicht, wie lange er mich noch angestarrt hätte, wäre ich nicht einfach, ohne noch ein Wort zu sagen hinausgestürmt.

Ich war einfach gerannt zig Fragen flogen mir durch den Kopf. Wie würde es mit der Band weitergehen? Könnte er vielleicht einfach so tun, als wäre nichts passiert? Wieso verdammt hatte ich es nochmal gesagt? Würde er mich hassen?
Irgendwann blieb ich dann stehend und bemerkte eben, wie kalt mir eigentlich war, wie dumm konnte ich gewesen sein beim rausgehen nicht einmal meine Jacke mitgenommen zu haben? Das einzige worauf ich hoffen konnte war, dass mich jetzt niemand so sah und vor allem, dass Samu mir nicht nachgerannt war um mehr Fragen zu stellen. Ich sackte auf einer Parkbank nieder, den Kopf in die Hände gestützt, als sollte mich niemand weinen sehen, was wohl ziemlich unlogisch war, da es mir so vorkam, als würde man mein schluchzen Meilenweit hören.

Plötzlich spürte ich eine Hand auf meiner Schulter, ich zuckte stark zusammen. Samu dieser Idiot, auf jeden Fall hätte ich mir sonst niemanden vorstellen können, der sich jetzt so neben mich gesetzt hätte. Ich wusste nicht, ob ich jetzt glücklich seien sollte, da er mich noch ansehen konnte, oder traurig, weil er mich jetzt zur Rede stellen würde. Langsam wischte ich mir die Tränen aus meinem Gesicht und musste wohl oder übel wieder in die Augen sehen, die mich auf die schönste Art töteten. Sein Blick war immer noch nicht definierbar, doch es war auf keinen Fall Wut in seinen Augen. Im Nachhinein wusste ich auch gar nicht, wieso er wütend sein sollte, aber man konnte ja nie wissen. Vielleicht wusste Samu selber nicht genau, was er jetzt tun sollte, da er über meine Gefühle Bescheid wusste und mir tatsächlich nachgerannt war.
"Ähm... Rick"
Ich wusste nicht, wieso ich tat was ich tat, doch ich stand auf und ging. Versuchte ihn keines Blickes zu würdigen. Meine Augen schon wieder überfüllt mit Tränen. Er hatte seine Erklärung bekommen und hatte keinen Grund mich damit aufzuziehen. Samu ging mir einfach hinterher. Die Straße auf der wir inzwischen gingen, war unbefahren.
"Riku, es ist wichtig!"
Man merkte an seiner Stimme wie nervös er war und, dass es wirklich wichtig für ihn war.
"Samu, was auch immer du sagen willst, ich kann nichts für meine Gefühle ich war ehrlich zu dir und ich weiß auch..."
"Riku.." er unterbrach mich, jedoch nicht mit seinen Worten, sondern mit etwas, dass mein Herz explodieren ließ.

Er hatte sich gegenüber von mir hingestellt und meine Hände genommen. Gebannt konnte ich meinen Blick einfach nicht von seinen Augen abwenden. Ich hatte schon vergessen, was ich eigentlich sagen wollte, so sehr brachte er mich um den Verstand.
"Riku" diesmal sagte er es so leise, dass es sich fast nur gehaucht anhörte. Mein Herz klopfte so laut wie noch nie in meinem ganzen Leben. Auf einmal kam er mir immer näher, so nah wie er mir noch nie war und ich konnte sogar seinen Atem spüren, ich zitterte, doch diesmal nicht vor Kälte, welche inzwischen schon längst aus meinem Körper verschwunden war.

Langsam zog er sich näher an mich ran, nur noch ein paar Zentimeter waren zwischen uns. Plötzlich geschah es.
Seine wunderschönen, zärtlichen Lippen berührten meine. Dieses Gefühl war unbeschreiblich, wirklich so, als würde ich innerlich nie wieder traurig sein können, als würden alle meine Probleme und Sorgen einfach weg sein, als würde wie gesagt mein Herz explodieren. Für Fragen wie, Warum hatte er das getan? Oder, Warum konnte er so verdammt gut küssen? Hatte ich keine Zeit. Es gab nur ihn, mich und diesen Moment, jetzt und hier, zusammen. Er legte seine Hand in meinen Nacken und unser Kuss vertiefte sich, es war wirklich dieser eine Moment, der nie enden sollte. Ich hatte erst nach fünf Sekunden gerafft, dass es wirklich real war und erwiderte, ehe ich merkte wie viel Gefühl eigentlich darin steckte und wie Ehrlich Samu es meinte. Mein Puls war so schnell, dass ich dachte er würde sogar gleich stoppen. Meine Augen waren geschlossen. Es war einfach perfekt.
Als er sich löste und ich ihn jetzt geschockt ansah. Grinste er nur und wusste doch nicht so wirklich, was er jetzt sagen könnte, also kam er einfach wieder einen Schritt näher, nahm eines von meinen Löckchen, fing an damit zu spielen und auch ich fing an zu lächeln, da er einfach nicht mehr aufhörte und viel zu süß aussah.

Siku OneShots❤Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt