And it's now or never

741 15 4
                                    

-Samu

Die Luft in dem Club war stickig und die Musik dröhnte so laut, dass man sein eigenes Wort nicht verstand.
Vielleicht hatten wir ein paar Drinks zu viel gehabt, okay wir hatte auf jeden Fall zu viel getrunken. Ich hatte keinen Plan mehr wie spät es war, aber sicher schon nach eins.

Ich denke mal ziemlich viele wissen, dass es nicht wenig Alkohol braucht, um mich auf die Tanzfläche zu bringen. Tja diese Grenze war überschritten und so steckte ich mit Riku in dem Gedränge.

Genau gesagt wusste ich gar nicht mehr, wie wir dazu gekommen waren, aber meine Gedanken waren so wie so schon viel zu vernebelt um darüber nach zu denken. Das sie allerdings so vernebelt waren, merkte ich erst, als ein langsameres Lied begann. Wie in Trance,kam ich Riku immer näher und hob leicht sein Kinn an. Gebannt schaute ich dabei in seine klaren Augen. Er währte sich nicht. Alles in mir kribbelte. Unsere Lippen berührten sich fast. Riku, welcher bis jetzt in meine Augen gestarrt hatte, zuckte zurück und drehte sich um, ohne ein Wort zu sagen drängelte er sich durch die Menge und lief hinaus und ließ mich hier stehen.

Meine Gedanken wurden klarer, Was zur Hölle hatte ich gerade getan?! Ich war so ein verdammter Idiot. Wieso konnte ich mich nur nicht zurückhalten? Ja verdammt... ich liebte Riku, schon lange. Aber trotzdem... wie sollte ich das nur erklären? Wenn er überhaupt noch mit mir reden wollte, geschweige denn in der Band spielen. Nein, das durfte nicht passieren. Was machte ich denn überhaupt noch hier?

So schnell ich konnte drängelte ich mich an all den Leuten vorbei und stürmte nach draußen. Die kalte Nachtluft strömte durch meine Lungen und ich atmete tief ein. Ich konnte meine Tränen nur schwer zurückhalten, egal was ich jetzt machen würde, ich könnte ihn für immer verlieren. Ich ging um den Club herum, dort sah ich ihn, an die Wand gelehnt, mit einer Zigarette und ich hörte leises Schluchzen. Am liebsten wäre ich zu ihm gerannt und hätte ihm die Tränen weg gewischt, ihn fest umarmt und ihm gesagt, dass alles gut werden würde, doch ich konnte nicht, denn ich war der verdammte Grund warum er weinte.

Auf meinte Unterlippe kauend ging ich zu ihm. Er stieß sich von der Wand ab und stand jetzt vor mir, aber er sah mir nicht in die Augen. Eine Ewigkeit hörte ich nur sein atmen und seine Schluchzer, die er vergeblich versuchte zu unterdrücken.
Zögernd fing ich an "Riku..."
"Verschwinde", es gab mir einen Stich in mein Herz, dieses Wort tat so weh. Mit den Tränen kämpfenden stand ich vor ihm.

Ich hatte meinen besten Freund fast geküsst, warum wunderte ich mich überhaupt, dass er mich nicht mehr sehen wollte? Stumme Tränen liefen über meine Wange. Riku sagte aufgebracht "Du hast es schon wieder getan... wieso? Samu, bitte...  Hör auf mit mir zu spielen, um dann zu sagen du würdest dich an nichts erinnern, dir würde es leid tun und du hättest es nicht gewollt!" er wich einen Schritt zurück.

Es stimmte, ich hatte ihn schon einmal geküsst, damals hatte ich dem Alkohol die Schuld gegeben, aber in Wirklichkeit hatte ich die Chance und die Situation einfach nur ausgenutzt.
Wie sollte er auch nicht wütend auf mich sein?

Ich überlegte kurz und dachte über seine Worte nach "Spiel nicht mit mir..." bedeutete das ich soll nicht mit seinen Gefühlen spielen?
Hat er Gefühle für mich?

Ohne den Drinks, die wir vorher hatten, hätte ich wohl nie getan, was ich getan hatte.
Ich ging einen Schritt auf Riku zu, er wich  einen von mir weg, näher zur Wand hin. Ich ließ nicht locker und stellte mich vor ihn, so ruhig und so wenig weinerlich wie möglich fing ich an
"Riku ich würde niemals  mit dir spielen, oder deine Gefühle verletzen... zumindest nicht absichtlich."

"Und wieso..." Noch ehe er weiter fragen konnte nahm ich seine Handgelenke und drückte sie an die Wand. Jetzt oder nie.
Mein Herz klopfte mir bis zum Hals und höher.
Dann... legte ich meine Lippen auf seine.

Der leichte Wind wehte um uns. Riku war erschrocken zusammengezuckt, doch zu meiner Verwunderung, hatte er mich nicht weg geschubst, nein, er hatte den Kuss sogar erwidert.
Dicht an ihn an die Wand gedrückt küssten wie uns, es war so ein unbeschreibliches Gefühl, wie in einem Film irgendwie. Keiner von uns wollte Fragen stellen oder je wieder den Kuss beenden um Luft zu holen.

Ich ließ seine Handgelenke los, sofort umschlangen seine Hände meinen Körper. Der Kuss würde fordernder. Alles in mir kribbelte. Ich wusste wir mussten es genießen noch ohne Probleme. Er konnte verdammt gut küssen und es fühlt sich noch tausend mal besser an, als in meinen Vorstellungen.

Sehr vorsichtig und schüchtern tasteten sich Riku's Hänse unter mein Shirt und ich bekam sofort eine Gänsehaut.
So viel hatten wir gar nicht getrunken, wir wollten es einfach.
Kurz, schnell atmend und keuchend, löste ich mich von Riku und raunte gegen seine Lippen
"Jetzt weißt du Wieso."

Siku OneShots❤Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt