You by my side

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Samu-

Mit der einen Hand die Kapuze meines grauen Hoodies tief ins Gesicht gezogen, eilte ich durch die Straßen Helsinki's. Die andere Hand zitterte, so wie der Rest von mir.

Der Regen, gemischt mit meinen Tränen lief mir über die Wangen. Die letzten Stunden spielten sich immer und immer wieder von neu in meinem Kopf ab und jedesmal wenn ich wieder daran dachte, versetzte es mir einen tiefen Stich in mein Herz.

Sie hatte gesagt, ich hätte zu wenig Zeit für sie gehabt. Ich bin ein fucking Sänger der auf Tour geht! Ich hätte sie wahrscheinlich schon längst betrogen, hatte sie gesagt. Wenn hier jemand irgendwen betrogen hat, dann ja wohl sie mich und nicht andersherum.
Sie hatte die Tür vor meiner Nase zugeknallt, mein Herz zerbrochen, um die Splitter so zu verteilen, dass man sie nie wieder zusammenbauen konnte.
Sie hatte es nicht verdient, dass ich an sie dachte und um unsere Beziehung trauerte, und doch tat ich es.

Meine Füße trieben mich immer weiter, ich lief sicher schon gute 20 Minuten, nur damit ich wieder qualvoll an diese Szene denken konnte. Wenige Leute waren bei dem Wetter, um diese Uhrzeit unterwegs.
Mit jedem Schritt machte es Plitsch, wenn ich in eine Lacke trat.
Ich blieb plötzlich stehen und drückte völlig im Unterbewusstsein eine Klingel.

Erst jetzt sah ich auf, es war dunkel und durch die Tränen sah ich nur verschwommen. Ich stand vor Riku's Haus. Natürlich, er war der einzige zu dem ich jetzt gehen konnte.

Nochmal musste ich an Vivi denken, was war nur plötzlich mit ihr los, ich war schon oft auf Tour, wir hatten uns immer geliebt. Irgendwas hatte sich verändert.

Ich zog mir die Kapuze vom Kopf und fuhr mir durch die Haare, dann versuchte ich meine Tränen etwas wegzuwischen, welche aber viel zu schnell nachflossen. Kurz überlegte ich, wie mich mein Unterbewusstsein wirklich zu ihm führen konnte, doch da wurde es drinnen schon ein bisschen hell.

Verschlafen öffnete er die Tür, ich hatte gar nicht überlegt, was ich jetzt machen sollte. Ich konnte doch nicht einfach sagen „Hey Rick, Vivi hat mich rausgeworfen und jetzt bin ich bei dir." Riku sah von unten zu mir hinauf, bis er sah, dass ich geweint hatte.
Er fragte nicht warum ich hier war, er fragte nicht, was passiert war. Er nahm mich einfach am Handgelenk, um mich drinnen in eine feste Umarmung zu schließen.

Ich war völlig unfähig irgendwas zu tun ich hielt mich einfach nur an ihm fest und schluchzte in seine Schulter. Warum war es nur so verdammt schwer, einfach das mit Vivi und mir zu akzeptieren und wieso war Riku einfach nur so ein guter Freund? Seine Umarmung heilte jetzt mehr als alle anderen Worte der Welt.
Irgendwann löste er sich ganz vorsichtig und ich wischte mir wieder die Tränen von den Wangen.
Riku flüsterte „Zieh deinen Pulli aus, du erkältest dich sonst." also, was mir jetzt am wenigsten etwas ausgemacht hätte, wäre eine Erkältung, aber ich zog mir den Hoodie über den Kopf, ich hatte noch ein weißes T- Shirt darunter an.
Riku sah mich an, ich wollte kein Mitleid, sein Blick sah auch nicht mitleidig aus, sondern einfach nur gefühlvoll und verständnisvoll irgendwie.
Ich hatte langsam mein schluchzen etwas reduziert und flüsterte Riku ein leises "Danke" zu.
Bevor er mich an der Hand nahm und ich mit ihm in sein Schlafzimmer ging.
Morgen musste ich mir überlegen wo ich wohnen könnte. Vivi und ich hatten ja zusammen gewohnt, Vivi....

Erst jetzt bemerkte ich, dass wir uns schon hingelegt hatten und ich mich an Riku's Brust geschmiegt, gleich viel wohler fühlte. Seine Hand fuhr immer wieder durch meine Haare, in weilen hatte ich es schon fast ganz geschafft aufzuhören zu schluchzen und heulen. Wäre das mit Vivianne nicht gewesen, hätte ich vielleicht sogar zu schnurren begonnen.
Es war so warm nah bei ihm zu sein. Ich glaubte, ihm erzählen zu können, was passiert war und etwas stotternd sagte ich "Vivi... sie hat mich (ich seufzte tief aus) rausgeworfen. Riku zucke kurz zusammen, ich denke nicht, dass irgendjemand während Vivi's und meiner Beziehung dachte, dass es so enden würde.
Ich zog mich noch ein bisschen näher an Riku. Er sagte "Samu, das tut mir so leid. Du hast das auf keinen Fall verdient, von irgendwem so behandelt zu werden. Hörst du?"
Ich nickte leicht und wieso hatte sie es dann getan, wieso hatte sie mich so behandelt? Wieder flossen ein paar leise Tränen über meine Wange. Riku wischte sie zärtlich weg und eine leichte Gänsehaut verbreitete sich auf meiner Haut, was war das?

Mit dem Ton von Riku's ruhigem Herzschlag und seiner Wärme schlief ich irgendwann ein.

Noch in meinen Träumen sah ich Vivi und wie sie mich mit ihren wütenden, enttäuschten Augen angesehen hatte. Immer wieder...

Jemand rüttelte mich leicht an der Schulter. Ich öffnete meine Augen, um zu bemerken, dass sich Tränen darin gesammelt hatten und, dass ich schluchzte. Ich musste tief durchatmen, um meine Atmung unter Kontrolle zu bringen. Riku flüsterte "Hey es ist alles gut okay, es war nur ein Traum." Ja ein verdammter Traum der mich nicht ruhig schlafen ließ. Ich wollte nicht, dass Vivi mein Leben auf so eine Negative Weise bestimmte, ich wollte einfach nicht mehr an sie denken.
Ich drückte mich fest an Riku und fragte leise "Warum ist das nur so verdammt schwer?"
"Ich weiß es nicht... tut mir leid"
Unsere Beine in einander verschlungen, schlief ich noch einmal ein.

Die Sonne schien leicht durch die Vorhänge. Noch mit geschlossenen Augen und im Halbschlaf, zog ich Riku an mich. Er lag mit dem Rücken zu mir und ich lag, meinen Arm um ihn geschlungen hinter ihm. Es musste schon etwas komisch aussehen, wenn wir so dalagen, aber ich brauchte ihn, jetzt sogar noch mehr als sonst. Langsam öffnete ich die Augen und sah ihn so nah bei mir liegen. Ich fuhr mit meiner Hand durch seine Locken, er seufzte leicht. Ich musste Lächeln, zum ersten Mal seit unserer Trennung, war ich wieder... naja, ein bisschen glücklich.
Der Grund dafür war nur er und er wusste es nicht einmal, ohne ihm würde ich jetzt zu Hause sitzen und mich in Tränen und Alkohol ertränken.
Ich spürte, wie Riku sich bewegte und nahm meine Hand von ihm. Verschlafen drehte er sich um und ich konnte in die schönen grau-blauen Augen sehen. Warte was?

Er schien kurz zu überlegen was passiert war. Dann murmelte er „Morgen." „Komm her" flüsterte ich, er sah mich fragend an. „Du bist so schön warm" fuhr ich fort, ich legte meinen Arm auf seine Brust und rückte näher.
War das nicht seltsam so für Freunde? Egal, es war einfach so schön.

"Danke, nochmal" flüsterte ich zu ihm. "Kein Problem, irgendwo zu müssen Freunde ja gut sein." Ich nickte doch...

Irgendwie tat der Satz weh...

Siku OneShots❤Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt