33

83 13 11
                                    

Tims Augen waren geschlossen. Genauso, wie es auch vor zwei Stunden der Fall war. Doch etwas war anders, er spürte wieder. Er sah alles, ohne es zu sehen. Wusste alles, ohne es wissen zu können und tat alles, was er nicht tat. Ein völlig unbekanntes Gefühl durchrauschte ihn, fühlte sich aber zeitgleich so vertraut an, als wäre es immer bei ihm. Einen Körper besaß er wohl nicht mehr, dafür fühlte sich seine Seele zu nahe dem Rest der Welt . Er fühlte sich Schutzlos, ausgeliefert. Wie konnte er fühlen, ohne Körper? Wie sehen ohne Augen? Wie denken ohne einen Kopf? Natürlich wusste er nichts mit seinem neuen sein anzufangen, schon letztes mal hatte er gedacht es nie zu verstehen. Die 4. Und letzte Dimension war anders, berauschender, reifer. Auf einmal wurde ihm bewusst, wie bereit er gewesen war, wie sehr er sich verbissen an sein Leben gekrallt hatte. Ihm schien dieses nun einfach. Er verstand es plötzlich. Wie durch einen Schlag wurde ihm sein Lebenssinn bewusst (höhö 42)  das, wonach er immer suchte.

Er ließ seinen Blick über die weiten gleiten, komnte gar nicht genau beschreiben, was er sah. Dies war mit menschlichen Worten einfach nicht mehr möglich, schließlich bewegte er sich nicht mehr in jener Dimension, die Menschen beinhalteten. Was er wahrnahm, sah und fühlte konnte ein
Mensch nicht verstehen, nicht so weit hinaus schauen, dass er es sah. Selbst Tim war dazu früher nicht in der Lage gewesen,  er erinnerte sich sogar noch an den Besuch seiner ersten Dimension, was schier unmöglich war. Stegi und er hackten sich quasi durchs Leben, durchkreuzen Lücken, schafften Risse des Systems. Beide, gemeinsam.  So musste der braunhaarige bald beginnen seinen Kumpanen zu finden, viel Zeit blieb ihm nicht. Seine Kerze würde bald verglüht  und das Feuer gelöscht. Nur so hatte er überhaupt eine Möglichkeit zu Stegi zu gelangen. Doch Wie? Wie sollte er so schnell durch diese Dimension finden? Wie eine einzige Seele finden? Er versuchte etwas seines inneren zu finden, etwas, dass ihn ans Ziel führen würde. Dass dies die letzte solcher Reisen war, dachte er sich schon und sein Vermutung bestätigte sich, als er eine gewisse Endgenügsamkeit  in sich feststellte. Er brauchte den blonden gar nicht finden, er würde da sein, wenn er ihn brauchte. Tim hatte jede Zeit der Welt, war hier in Sicherheit. Niemand konnte jemandem etwas tun, der bloß aus einer Seele bestand, der weitsichtiger als Menschen und schlauer als jeder andere war. Es war nicht wie beim letzten mal, er war angekommen. Auch wenn er nicht wusste wohin, war er tief in seinem Herzen da wo er sein wollte. Stegi war irgendwo bei ihm und diese Erkenntnis machte ihn glücklich. Glücklich zu wissen, dass sie füreinander durchs Feuer gangen. Sein Adrelin schoss durch ihn, ließ ihn wie durch einen Reflex seinen Arm nach links ausstrecken, wobei dieser nicht mehr existieren sollten. In diesem Moment war er da, griff zu einer anderen Hand, die ihn so ergänzte, als wäre er immer nur ein halbes vom ganzen gewesen. Lächelnd blickte er auf das Feuer, welches sich vor seinen ebenfalls unexistenten Augen erstreckte. Diesen Moment würde er niemals vergessen, er hatte zu seinem Freund gefunden. Einfach so, er hatte ihn gebraucht, das tat er immer, und er war gekommen. Seine Hand gab ihm ein wohliges Gefühl. Ja dies und nichts anderes war das, was der große immer wollte. Dafür hatte er gekämpft, fast wäre er gescheitert doch war aufgestanden und erinnerte sich wofür er existierte. Denn Tim existierte, wenn er dies noch tat, nur für ihn und zwar ganz alleinig.

Es schneit...  #StexpertWo Geschichten leben. Entdecke jetzt