Verzweifelt

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*Rey*

Meine Schritte hinterließen das vertraute Knirschen, als ich mir meinen Weg durch das Wirrwarr von Pflanzen bahnte. Nach kurzem Fußmarsch betrat ich die große Lichtung und erblickte das kleine Gebäude, in welchem ich seit Kriegsende zusammen mit Ben hauste. Das kleine aber wunderschöne Haus hatte Leia vor ihrem Tod ihrem Sohn und mir überlassen und ich konnte mein Glück kaum fassen. Ich betrat das mittlerweile vertraute Gebäude und ließ meinen Blick erstaunt über den Eingangsbereich schweifen. Obwohl ich schon so oft das Haus betreten hatte, war ich jedes mal erneut erstaunt. Im großen Eingangsbereich zierten Mamorfließen den Boden und vier große und verzierte Säulen ragten in der Mitte empor, um das obere Stockwerk zu tragen. Auf der rechten Seite schlängelte sich eine aus Holz angefertigte und in Weiß getauchte Treppe nach oben und links standen zwei kleine Sofas, die das bequemste waren auf dem ich je gesessen habe. Nicht einmal im Traum hätte ich gedacht einmal so zu hausen. Ich, eine Schrottsammlerin von Jakku, die einst in einem Wrack hauste!

Seufzend platzierte ich meinen müden Körper auf einem der beiden Sofas und ließ meine Gedanken um Ben kreisen. Etwas war mit ihm nicht in Ordnung und ich machte mir große Sorgen um ihn. Wenn ich bei Ben bin spüre -ja fast schon sehe- ich, wie zerissen er innerlich ist. Nach außen hin versuchte er nicht zu zeigen, was in ihm vorgeht, versuchte allen klar zu machen es ginge ihm gut. Aber wenn ich in Ben's dunkelblaue Augen sehe, erkennen ich die Verzweiflung, die sich in diesen spiegelte. Er war ein gebrochener junger Mann, an welchem die dunklen Schatten seiner Vergangenheit zerrten. So gerne wollte ich ihm helfen, so gerne würde ich dafür sorgen, dass es Ben gut ginge. Aber in ihm herrschte ein Krieg, dessen Ausgang nur er allein bestimmen konnte. Ich konnte lediglich hoffen, dass dieser Kampf zwischen Licht und Dunkelheit, welcher Ben's Seele langsam aber sicher verdarb, einen guten Ausgang nehmen würde. Mehr konnte ich leider nicht für ihn tun und mir gefiel das ganz und gar nicht.

In solchen Momenten wünschte ich mir jemanden zum Reden, jemanden, der mir half klaren Kopf zu fassen und die richtigen Entscheidungen zu treffen. Normalerweise war dieser jemand Ben, doch in diesem Falle konnte er es nicht sein. Poe ist nach der Beerdigung von Leia Organa mit dem Rest des Widerstands aufgebrochen, um die vereinzelten Mitglieder der 1. Ordnung in der Galaxis ausfindig zu machen und zu eliminieren. Also kam Poe auch nicht Frage. BB-8 ist ebenfalls mit ihm gegangen und so fehlten mir die freudigen Laute des Astromech sehr. Allein R2-D2 war noch auf Naboo und half mir und Ben im Haus. Der Droide war ein angenehmer Zeitgenosse, doch niemand, der mir mit solchen Problemen helfen konnte.

Finn....er war der einzige, der mir in schwierigen Zeiten helfen konnte. Ich zog meine Beine zu mir heran und schlang die Arme um sie. Meinen Kopf stütze ich auf meinen Knien ab und betrachte mein verschwommenes Spiegelbild in den glänzenden Fließen auf dem Boden. Bei dem Gedanke an Finn huschte eine einzelne Tränen über mein Gesicht und weitere sammelten sich in meinen trüben Augen, die ich jedoch unterdrücken konnte. Ich wollte jetzt nicht weinen. Ich dachte ich hätte seinen Tod verkraftet, aber schon mehrmals musste ich schmerzlich feststellen, dass es nicht so ist. Sein Tod hatte ein für immer bestehendes Loch in meinem Herzen hinterlassen, das ab und zu erneut zu schmerzen begann. Aber ich gab Ben nicht die Schuld dafür. Es war Kylo Ren, der Finn den knochigen Händen des Todes übergeben hatte, nicht Ben Solo. Die Dunkelheit hatte ihn dazu gebracht. Mit diesem Gedanken gelang es mir ihm zu verzeihen und dieser würde auch dafür sorgen, dass es so bleibt. In  Momenten der Trauer um meinen besten Freund schlich sich Wut in mein Herz.... Wut auf Ben. Aber es war nicht seine Schuld und so verdrängte ich diese Wut immer und immer wieder. Wut brachte immer Dunkelheit mit sich und Dunkelheit hatte keinen Platz in meinem Herzen.

Sehnsüchtig ließ ich meine Augen zur Tür gleiten und hoffte, Ben würde jeden Augenblick durch diese schreiten und den Raum mit seiner Wärme erfüllen, die ich momentan so sehnlichst brauchte. Ich liebe ihn und ganz egal, was passieren mag, ich werde für ihn da sein. Ben hatte die Dunkelheit schon einmal besiegt und er wird es auch ein zweites mal schaffen; da bin ich mir sicher! Gerne hätte ich es ihm am Ufer des Sees gesagt, doch aus irgendeinem Grund schafften es die Worte nicht über meine Lippen. Stattdessen bin ich aufgestanden und gegangen, habe ihn alleine mit seinem inneren Kampf zurück gelassen. Dafür könnte ich mich ohrfeigen! Ich hoffte, er würde bald hier auftauchen, damit ich ihn in meine Arme schließen und mich für mein Verhalten entschuldigen konnte.

Seufzend ließ ich meine Körper auf den weichen Stoff des Sofas gleiten und blickte zur Decke, welche mit vielen kleinen Ornamenten verziert war, hinauf. Vor meinen inneren Auge tauchten die Gesichter der Personen auf, die mir viel bedeuteten. Poe, Leia, Han Solo, Finn und Ben. Traurig musste ich feststellen, dass mir von diesen Personen nur noch eine geblieben war. Wären all diese Menschen noch da, wäre mein Leben perfekt. Aber nichts ist perfekt. Offenbarst du dir selbst deine Träume, wartet nur das Leben auf den perfekten Moment, um diese zu zerstören und dich verzweifelt in den Scherben deiner zersplitterten Träume zurück zu lassen. Aber ich musste positiv denken. Ben war der wichtigste Mensch in meinem Leben geworden, hat es komplett auf den Kopf gestellt und manche noch so kleinen Momente verschönert. Ich brauchte ihn, um mich sicher fühlen zu können; Ben war mehr Heimat, als es Jakku je hätte sein können. Egal wohin mich das Leben noch führen würde, solange Ben bei mir ist wird es gut.

Mein Körper verfiel der Müdigkeit und ich gab dieser nach. Erschöpft schloss ich die Augen und zog meine Glieder dicht an meinen Körper, um mich zu wärmen. Es dauerte nicht lange bis ich in einen tiefen Schlaf gesunken war und ins Reich der Träume abdriftete.

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So Leute, ein weiteres entspannteres Kapitel aus der Sicht von Rey.
Hoffe diese Art des Schreibens gefällt euch :)

Sorry, dass ich das erst so spät veröffentliche, aber hatte heute viel zu tun :/

Trotzdem viel Spaß beim Lesen!😇💕

Über Kommentare, Kritik oder Lob und Votes würde ich mich sehr freuen!😊❤

Bis dann und haut rein ❤👋

The light in you 2 Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt