*Rey*
Ich rannte durch einen dunklen Wald. Der Waldboden lag aufgrund dichter Nebelschwaden im Verborgenen, weshalb ich öfters über eine Wurzel stolperte. Vereinzelte herabhängende Äste schnitten mir ins Gesicht und verzierten dieses mit kleinen Wunden. Auf meiner Haut bildeten sich in Form von Gänsehaut die Anzeichen der herrschenden Kälte ab und mein Atem war in einer kleinen Wolke vor mir sichtbar. Ich rannte vor etwas weg, aber wusste nicht wer oder was genau mich eigentlich verfolgte. Einfach rennen. Mein Herzschlag beschleunigte sich so schlagartig, dass ich glaubte mein Herz würde mir jeden Moment aus der Brust springen. Plötzlich stolperte ich über eine große aus dem Boden ragende Wurzel und klatschte mit dem Bauch in den feuchten Dreck. Schmerz überkam meinen Körper und ließ mich aufstöhnen. Mit einem panischen Blick nach hinten rappelte ich mich vorsichtig auf. Zu meiner Erleichterung konnte ich nichts oder niemanden in der Dunkelheit ausmachen und atmete erleichtert aus. Ich klopfte mir den Dreck von der Kleidung und blickte nach vorn. Mir stockte der Atem als ich die Gestalt wenige Meter von mir entfernt erblickte. Diese stellte sich als Ben heraus und Erleichterung überkam mich. Freudig rannte ich auf ihn zu, stockte aber kurz bevor ich ihn erreichte, da Ben keinerlei Regung zeigte. Etwas stimmte nicht. Sein Haupt war gesenkt und sein Blick starr auf den vom Nebel bedeckten Boden gerichtet. “B-Ben..“, stotterte ich und wollte meine Hand sachte auf seine Schulter legen, doch als Ben seinen Kopf hob und mich ansah, zog ich diese sofort zurück. Seine Augen brannten förmlich vor Wut und hatten ihren wunderschönen Blauton verloren. Statt dem Dunkelblau hatte seine Iris einen beängstigenden Gelb-Orange-Ton angenommen, welcher sofort jede Ader meines zitternden Körpers gefrieren ließ und dafür sorgte, dass ich mich anspannte. “Ben?“, fragte ich unsicher meinen Gegenüber. Ben's Mund war nur ein dünner Strich und sein Körper schien von einer finsteren Wolke umgeben zu sein. Reflexartig stolperte ich einige Schritte zurück. Doch plötzlich griff Ben ruckartig nach vorne und packte mich am Hals. Mit vor Schock aufgerissenen Augen blickte ich in seine finstere Miene, während er mich ohne Probleme mit der Hand, welche mir die Kehle zuschnürte, hoch hob und mich wenige Zentimeter über dem Boden zappeln ließ. Verzweifelt versuchte ich nach Luft zu schnappen, aber dadurch verstärkte sich Ben's Griff nur und ich war kurz davor das Bewusstsein zu verlieren. Mit seiner anderen Hand zückte er sein Lichtschwert und ließ die rote Klinge aufflammen, welches sein Gesicht in ein sanftes Rot tauchte und ihn noch bedrohlicher wirken ließ. Ich startete einen letzten verzweifelten Versuch und krächzte:“Ben, ich bin es doch, Rey!“. Aber vergeblich... Ben holte aus und rammte mir die surrende Klinge direkt ins Herz. Ein lauter Schmerzensschrei entwich meiner Kehle, bevor ich den letzten Rest Leben aushauchte.
Mit einem lauten Schrei schreckte ich hoch. Meine Haut war von einem dünnen Schweißfilm bedeckt und panisch ließ ich meinen Blick durch den Raum schweifen. Es war nur ein Traum....zwar hatte sich alles so real angefühlt, aber es war dennoch nur ein Traum. Langsam regulierte sich meine Atmung wieder und mein Körper entspannte sich, als ich in den vertrauten Raum blickte. Ich befand mich immer noch auf dem Sofa, auf welchem ich eingeschlafen war. Der weiche Stoff unter mir beruhigte mich etwas. “Es war nur ein Traum ....nur ein Traum“, flüsterte ich und versuchte mich so etwas selbst zu beruhigen, was auch eine kleine Wirkung zeigte.
Ich vernahm ein entsetztes Seufzen und als ich meinen Kopf der Richtung, aus der das Geräusch kam, zuwandte, blickte ich in das geschockte Gesicht des jungen Mannes mit schwarzen Locken. Seine Augen waren geweitet und zeugten von Entsetzen. Als ich Ben so sah, wusste ich sofort was los war: Er hat meinen Traum gesehen. Ich wusste ganz genau, was er jetzt denken musste. “Ben, es war nur ein Traum. Er hatte nichts zu bedeuten“, versicherte ich ihm. “Nur ein Traum?!“, erwiderte mein Gegenüber in einem unerwartet lautem Ton, der mich schaudern ließ. “Rey, du weißt ganz genau, dass das kein unbedeutender Traum war. Es war eine Vision!“, fuhr der junge Mann fort und fuhr sich verzweifelt mit beiden Händen durch die Haare.
Geschockt über seine Worte starrte ich in Ben's verzweifeltes Gesicht und schluckte die aufkommenden Fragen wieder runter. Stumm und mit geöffnetem Mund saß ich auf dem Sofa und versuchte alles zu verarbeiten. “Ich bin eine Gefahr für dich, die Dunkelheit in mir ist eine Gefahr. Ich muss fort von hier“, murmelte Ben mehr zu sich selbst als zu mir. Dies ließ mich wieder aktiv werden und ich sprang vom Sofa auf. Sanft packte ich Ben am Handgelenk, als dieser sich umdrehte und gehen wollte. “Ben, du bist keine Gefahr für mich. Es war doch nur ein Traum. Du musst nicht fort gehen. Ich brauche dich bei mir“, sagte ich in ruhigem Ton, um ihn zu besänftigen und ihm zu versichern, dass er keine Bedrohung für mich darstellt.
Ruckartig schlug Ben meine Hand fort und schrie:“ Deine Gutmütigkeit macht dich blind, Rey. Du hast es doch selbst gesehen! Ich werde dir weh tun, das lass ich nicht zu! Lass mich in Frieden!“ Entsetzt ging ich einige Schritte zurück und blickte ungläubig zu dem jungen Mann. Als dieser realisierte welche Wirkung seine lauten Worte auf mich hatten, weiteten sich seine Augen und seine Hände glitten durch die schwarzen Locken. “W-was tue ich hier ? E-es hat s-schon längst begonnen. Ich muss fort“, stotterte er und wich einige Schritte zurück. “Ben, tue das nicht!“, rief ich, als dieser gehen wollte. Ein letztes mal wandte er sich mir zu und flüsterte:“Es tut mir leid, Rey“. Bevor auch nur irgendein Wort über meine Lippen kommen konnte, schleuderte Ben mich mit Hilfe der Macht zurück und ich knallte unsanft mit dem Rücken gegen die Lehne des Sofas hinter mir. Der aufkommende Schmerz vernebelte meine Sinne und ich erkannte nur verschwommen wie Ben aus dem Haus eilte und hinter der Tür verschwand.
Tränen der Trauer und des Schmerzes bahnten sich den Weg über meine Wangen nach unten und röteten meine Augen. Aufgrund meines Schluchzen bebte mein Oberkörper und meine trüben Augen blieben bei der Tür haften. Insgeheim hoffte ich, Ben würde wieder zurückkehren, doch ich wusste eigentlich ganz genau, dass er das nicht wird.
“Aber ich liebe dich doch“, wimmerte ich und vergrub mein Gesicht in meinen Händen, welche von den Tränen feucht wurden.-----------------------------------------------------------
Hallu Leute,
hab es geschafft heute ein Kapitel zu schreiben.... yay :DDiesmal etwas mehr Action😉
Hoffe es gefällt euch😇
Danke für's Lesen!❤Bin offen für Kritik oder Lob in den Kommentaren, eure Meinung interessiert mich sehr😊💕
Bis dann und haut rein👋❤
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The light in you 2
FanfictionDer Krieg ist zu Ende. Doch was wenn die Vergangenheit dich einholt ? Wenn die Dunkelheit zurück kommt und du Angst vor dir selbst haben musst ? Was ist wenn du dich zwischen dir und denjenigen, die du liebst entscheiden musst ? Wie weit würdest du...