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Als ich aufwachte, blickte ich in das wunderschönste Gesicht aller Zeiten. Ich lächelte und strich Tae ein paar Haarsträhnen aus dem Gesicht. Davon wachte er auf, gähnte und lächelte mich süß an. „Guten Morgen, Hyung", sagte er.

„Guten Morgen, TaeTae", schmunzelte ich und stand auf. Gemeinsam gingen wir ins Bad und machten uns gemeinsam fertig, dann liefen wir Hand in Hand zum Frühstück. Mama lächelte uns stolz an. Zum Abschied gab sie uns beiden jeweils einen Kuss auf die Stirn und ließ einen Zettel auf den Tisch fallen.

Hausarrest aufgehoben ;)

Ich grinste und zog Tae auf meinen Schoß, sobald ich gehört hatte, wie die Tür ins Schloss gefallen war. Er sah mich verträumt an und streckte sich, um an meine Lippen zu kommen. Ich beugte mich zu ihm hinunter und küsste ihn sanft, was er sofort erwiderte. „Hyung?", fragte Tae leise, als wir uns wieder lösten. „Ja?", fragte ich.

Er lief rosa an. „Sind wir jetzt eigentlich zusammen?"

Ich lächelte. „Mich würde es freuen. Möchtest du mein fester Freund sein, Taehyung?" Er strahlte mich an. „Ja! Ja, das möchte ich."

„Großartig", sagte ich und küsste ihn auf die Nasenspitze. Er kicherte. Wir standen auf und machten uns für die Schule fertig. Auf dem Weg zum Bus hielten wir Händchen und hörten zusammen Musik. „Schön, dass es wieder wie vorher ist", sagte Tae und schloss entspannt die Augen. „Nur noch ein bisschen besser."

Er drehte sich zu mir. „Erzählen wir es den anderen?", fragte er nervös.

Ich zuckte mit den Schultern. „Wenn du Angst davor hast, können wir es auch geheim halten."

Er runzelte die Stirn und dachte kurz nach. Dann schüttelte er den Kopf. „Nein. Zusammen schaffen wir das", sagte er entschlossen und drückte meine Hand. Ich lächelte ihn beruhigend an und ließ meinen Daumen auf seinem Handrücken kreisen.

Die anderen stiegen ein und begrüßten uns wie immer; unsere Hände bemerkte niemand außer Jimin, der uns zulächelte. Er sah ein wenig traurig aus, steckte es aber tapfer weg.

„Hobiiii!" Taehyung flog mir in die Arme und ich küsste ihn einfach. Mir war es vollkommen egal, dass der gesamte Schulhof uns ansah und manche tuschelten und auf uns zeigten. Als wir uns wieder lösten, sahen wir Jins stolzes Lächeln, Namjoons und Jungkooks verwirrte Mienen, Jimin der mit seinen Gedanken ganz woanders war und uns gar nicht beachtet hatte und Yoongi, der mal wieder zu schläfrig war, um irgendetwas wahrzunehmen. Ich grinste und legte einen Arm um meinen Freund. Meins.

„Können wir auf den Jahrmarkt gehen, Hyung?", fragte Taehyung aufgeregt.

„Klar, wieso nicht?", antwortete ich, „Zieh deine Schuhe an und ab geht's."

Zuerst wollte Taehyung unbedingt mit der Achterbahn fahren, ich hatte, um ehrlich zu sein, ein wenig Angst, doch dann fand ich es ziemlich aufregend. Wir liefen über den Platz, bewunderten die Stände, spielten Dosenwerfen, Entchenangeln und andere lustige Spiele. Dann kamen wir zu einem Zuckerwattestand. „Tae, lass uns weitergehen", murmelte ich und wollte ihn weiterziehen, doch er blieb stur in der Schlange stehen. „Hyung, das ist nur Zuckerwatte."

„Ich mag es trotzdem nicht."

Er beachtete mich nicht und bestellte zweimal rosafarbene Zuckerwatte. Ich schluckte. Ich hasste dieses Zeug. Seit zehn Jahren verfolgte es mich in meinen Albträumen, immer mit unterschiedlichen Zusammenhängen, doch eines war klar: Wenn dieses klebrige Zeug irgendwo auftauchte, war der Ärger für mich nicht mehr weit. Ich verband es mit dem schrecklichsten Ereignis meines Lebens.

Meine Mutter hatte mich verlassen, warum, weiß ich bis heute nicht.

„Ich will das nicht, Tae", sagte ich leise. „Jung Hoseok", sagte er streng. Ich zuckte zusammen. „Du wirst jetzt diese Zuckerwatte nehmen und sie aufessen. Dabei wirst du glücklich sein und nicht an etwas Trauriges denken." Ich senkte den Kopf.

„Wenn du etwas nicht ertragen kannst, weil es traurige Erinnerungen hervorruft, geh und schaff neue Erinnerungen damit!"

Sagte Tae trotzig und hielt mir auffordernd das Stäbchen vor die Nase. Ich seufzte und nahm es.

„Geht doch", sagte Tae zufrieden und steckte sich das fluffige Zeug in den Mund. Ich tat es ihm gleich und musste zu meiner Überraschung feststellen, dass es umwerfend schmeckte.

Glücklich futterten wir unsere Zuckerwatte und spazierten weiter über den Platz. Irgendwann setzten wir uns auf eine Bank und verschränkten unsere Hände ineinander. Dann blickten wir zum Himmel, der mit lauter Wattewölkchen bedeckt war. Ich betrachtete sie und konnte nur noch an die wunderschöne Zeit mit meinen Freund denken. Ich blickte zur Seite und lächelte ihn an. „Danke."

„Gern geschehen", strahlte er und ich konnte nicht anders, als meine Lippen sanft auf seine zu drücken. Sie schmeckten süß. Wie Zuckerwatte.


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Endöö.


Verarscht.

Es kommt noch ein Epilog ;D

Zuckerwatte || VhopeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt