Justin
Ich saß in diesem kleinen engen Raum und frage mich, was passiert wäre, wäre ich heute einfach nicht gekommen. Ich hätte einen Tag länger Ferien gehabt. Hätte ausschlafen können. Ich würde einfach nicht in diesem stickigen Musikraum sitzen.
Ich schaute mich um und entdeckte, dass mir einige Schüler einen verstohlenen Blick zuwarfen. Die Jungs weil sie neugierig waren. Ich war ein neuer Schüler. In diesem kleinen Jahrgang kannte sich jeder und jetzt versuchten sie mich abzuschätzen.
Die Mädchen dahingegen ließen ihre Blicke, meinen Körper auf und abwandern. Was sich in ihrem Kopf gerade abspielte, wollte ich glaub ich gar nicht erst wissen. Die Asiatin, die mich gerade musterte, senkte bei meinem Blick, ertappt die Augen.
Vorne stand ein junger Lehrer, der jetzt damit begann uns die Hausordnung zu erklären. "Wenn ihr also an einem Klausurtag krank sein solltet, brauchen wir Lehrer einen Attest von einem Arzt, sonst wird die nicht geschriebene Klausur mit null Punkten bewertet. Das wäre somit eine sechs."
Ein Schüler hob die Hand. Zum zweiten Mal an dieser Stunden. Wir hatten gerade mal drei Minuten des heutigen Tages hinter uns. Einige begannen zu Stöhnen. "Je weniger Fragen du stellst Max, desto schneller kommen wir hier auch raus", hörte ich einen Schüler vor mir rufen.
Der Lehrer sorgte schnell für Ruhe und wandte sich wieder Max zu. "Die Hausordnung findest du auch auf der Homepage unserer Schule", sagte er bloß und drehte sich zur Tafel um. "Ich schreib euch den Link hier dran." Er kramte einen Stift aus seiner Tasche und wandte sich dem Board zu.
Die Schüler fingen wieder an zu sich untereinander zu unterhalten und sich nach den Sommerferien des jeweils anderen zu erkunden. "Echt? Du warst mit deinem Freund in Paris. Muss toll gewesen sein", flüsterte ein Mädchen vor mir ihrer Banknachbarin zu.
Auf einmal ging die Tür auf und ein Mädchen erschien darin. Einige Gespräche verstummten und stattdessen schauten sie zu diesem Mädchen herüber. Sie trug einfache Jeans, einen Pulli und hatte sich einen Rucksack über eine Schulter geworfen. Ihre dunklen Haare hingen von einem zerzausten Pferdeschwanz herunter, als wäre sie in Hektik gewesen. Die Schüler fingen an zu lachen und zu prusten. Ich sah ihr ins Gesicht und stellte erstaunt fest, dass auch sie leicht grinste.
Ein paar begannen ihr zuzuwinken. "Komm her, schnell", rief ihr einer der Jungs neben mir flüsternd zu. Sie schaute in seine Richtung und kam leise auf uns zu. Sie warf einen Blick auf den Lehrer, der uns immer noch den Rücken zuwandte. Ich konnte meinen Blick, aus einem Grund, den ich nicht kannte, nicht von ihr lösen. Neben mir war noch ein Platz frei. Ich nahm meine Tasche, die ich zu Beginn der Stunde extra dahin platziert hatte, damit sich bloß keins dieser merkwürdigen Mädchen neben mich setze, von dem Stuhl.
Die zwei gaben sich einen High-five und sie wollte sich gerade auf den freien Stuhl setzen, als die Stimme des Lehrers wieder ertönte. "Warum war mir bloß bewusst, dass du heute zu spät kommen würdest, Tessa?", fragte er sie direkt. Tessa ihr Name. Sie schloss die Augen und atmete aus. "Das ist eine gute Frage", gab Tessa in einem gespielt nachdenklichen Ton zurück. Ihr war diese Situation nicht im geringsten peinlich.
"Womöglich sind Sie neben ihrem Beruf als Lehrer auch Wahrsager, anders könnte ich mir das nicht erklären", erwiderte sie mit einem Lächeln, das ihre Lippen umspielte. Ein Lachen ging durch die Reihen und ich musste grinsen. Ich hätte damit gerechnet, dass der Lehrer sie anschnauzte und sie klein beigab, aber zu meinem Erstaunen zuckte ein Muskel an seinen Mundwinkeln. "Ich gebe dir Bescheid, sollte jemals eine weitere Version von dir in meinem Kopf erscheinen", konterte er.
"Das ist sehr freundlich", sagte sie lächelnd und setze sich endlich.
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Hey,
ich hoffe euch gefällt das zweite Kapitel aus Justins Sicht und ihr vergesst nicht einen Kommentar zu schreiben oder eine Stimme abzugeben.
Au revoir und bis zum nächsten Kapitel.
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Als wir uns trafen - und ich mich Hals über Kopf in dich verliebte
RomanceAls ich sie sah, wollte ich sie näher kennenlernen. Und als ich sie kannte, wollte ich sie in meiner Nähe haben, wollte Zeit mit ihr verbringen. Ich wollte, dass sie mich genauso mochte wie ich sie. Als der neue Schüler Justin in der Schule auf Tes...