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Tessa

Die Klingel schrillte laut. Die Schüler sprangen auf, schnappten sich ihre Taschen, die sie vor dem Klingeln schon gepackt hatten und verschwanden in Lichtgeschwindigkeit aus dem Raum. 

Ash wartete vor dem Raum auf mich, wie abgesprochen.

"Beeilung", hetzte sie. "Ich muss nicht noch länger in der Schule bleiben als nötig."

"Es klingt ja so, als wäre Schule die Hölle für Schüler", sagte ich.

Sie schaute mich an, als wäre das die reinste Wahrheit. "Je schneller wir hier rauskommen desto besser."

Wir liefen aus der Schule. "Der neue Schüler ist schon echt attraktiv oder?", begann sie ein Gespräch.

"Wer?", fragte ich unschuldig.

"Na Justin. So hat er sich zumindest vorgestellt. Hast du irgendwelche Kurse mit ihm?"

"Nö, glaub nicht. Du?", fragte ich zurück.

"Ich sitze im Französischkurs neben ihm. Ist das zu fassen? Er hat sich einfach so neben mich gesetzt", berichtete sie mir ungläubig.

"Und wie macht er sich so in Französisch", fragte ich sie interessiert. Vielleicht war er ja gar nicht so schlecht, wie er mir erzählt hatte.

Sie lachte laut auf. "Er ist einfach eine Niete. Nicht einmal ich bin so schlecht wie er und du weißt, dass das was heißen muss."

Ich grinste. "Echt? Hätte ich von ihm nicht erwartet." Ich versuchte meinen Sarkasmus zu unterdrücken.

"Und was machst du heute noch so?", fragte ich und warf ihr einen Blick zu. Wir erreichten die Bushaltestelle. 

"Ich muss heute wieder im Cafe arbeiten", stöhnte sie. "Willst du heute nicht mal wieder vorbeischauen?"

"Ich überleg es mir", machte ich ihr Hoffnung. Ihre Augen strahlten.

Der Bus kam und wir stiegen ein.

"Ich hab überlegt, ob ich mit Cassian mal ein Film schauen gehen sollte." Sie schaute mich schüchtern an. 

Ich zog eine Augenbraue hoch. Das heißt... 

"Alleine. Also nur er und ich", ergänzte sie. 

Der Groschen fiel und ich verstand. "Achso."

"Das heiß nicht, dass ich dich nicht dabei haben möchte", fiel sie mir ins Wort. "Aber ich dachte, wenn wir alleine gehen dann... ja also ...." Sie suchte nach Worten.

"Dann könntet ihr euch vielleicht näher kommen, ohne dass ich dazwischen stehe", half ich ihr lächelnd nach. "Klar, macht das."

Sie war überrascht. 

"Du hast doch nicht etwa gedacht, dass ich auf dich wütend sein würde, nur weil du mit Cassian ausgehen willst", gab ich ungläubig von mir.

"Ich will ja nicht mit ihm ausgehen", wehrte sie ab.

"Nein, natürlich nicht. Du willst nur mit ihm ein Film schauen. Alleine. Versteh ich."

Sie fummelte am Saum ihres Pullis und ich lachte. Kurz darauf lächelte auch sie. Endlich.

Der Bus hielt an und sie musste raus. Sie umarmte mich schnell zum Abschied, sprang auf und stieg aus dem Bus aus.

Jetzt war ich alleine. Ich schnappte mir mein Handy, fischte meine Kopfhörer aus der Tasche und entwirrte sie. Man war das nervig. 

Ich stieg bei der nächsten Station aus, stöpselte die Kopfhörer in meine Ohren und begann Musik zu hören.

Ich ging den Tag in Gedanken noch mal durch. Mein Zuspätkommen. Das Wiedersehen mit meinen Freunden. Die Arbeit in der Bücherei. Justin. 

Als wir uns trafen - und ich mich Hals über Kopf in dich verliebteWo Geschichten leben. Entdecke jetzt