Zivas P.O.V.
Ich ging wie jeden Morgen aus der Haustür, öffnete den Briefkasten und sah hinein. Neben der morgendlichen Zeitung lag ein einzelner Brief im Briefkasten. Schwarzer Umschlag, weiße Schrift. Und ich wusste, was in diesem Brief stand. Seit ein paar Monaten bekam ich jeden Montag diesen einen Brief.
Ich ging wieder ins Haus und klatschte den Brief Tony auf den Teller. Er versuchte gerade, Kelly dazu zu überreden, ihr Fläschchen zu nehmen.
„Schon wieder?“, fragte er.
Ich nickte. „Das kann so nicht weitergehen, Tony. Irgendwann machen sie ihre Drohungen wahr! Das ist der Mossad, nicht der Kindergarten!“
„Der wievielte ist es?“
„Der zwanzigste.“ Seit Anfang des Jahres bekam ich Morddrohungen vom Mossad. Jeden Tag hatten wir Angst, dass sie ihre Drohung wahrmachten. Angst um uns, Angst um Kelly. Sie war doch erst 6 Monate alt.
„Wann sollen wir es Gibbs sagen?“, fragte Tony.
„Gar nicht. Ich will nicht, dass er sich auch noch Sorgen um uns machen muss. Dieser Fall gerade ist wirklich knifflig. Da hilft es ihm nicht, dass einer seiner Agenten Morddrohungen bekommt um die er sich auch noch kümmern muss“, erklärte ich.
„Aber wir können doch nicht einfach weitermachen und so tun, als wenn nichts wäre! Was wird aus Kelly wenn wir draufgehen?“
„ICH werde draufgehen, Tony. Nicht du! Du wirst weiterleben, als hätte es mich nie gegeben.“
„Das kann ich aber nicht. Außerdem habe ich ja Kelly Sie erinnert mich jeden Tag an dich!“
Ich seufzte. „Was sollen wir tun?“
„Zur Arbeit gehen. Wir müssen etwas Abstand zu Gibbs und den anderen halten. Wenn sie dich umbringen wollen, sind sie in Gefahr sobald wir den Raum betreten.“ Tony stand auf, warf den Brief auf den Haufen, den wir vor dem Kamin gebildet hatten und stellte seinen Teller in die Spüle.
Ich hob Kelly aus ihrem Stuhl und ging mit ihr ins Bad, um sie fertig zu machen. Sie brabbelte herum und zog mir an den Haaren.
„Hey, lass das!“, sagte ich lächelnd. Ich würde Kelly gleich zu unserer Nachbarin, Mrs. Mercy bringen, da Tony und ich geplant hatten heute beide zur Arbeit zu gehen. In diesem komplizierten Fall konnte Gibbs jeden Mann gebrauchen. Und jede Frau.
„Ich bringe Kelly rüber!“, rief ich. Tony knöpfte sein Jackett zu und nickte. „Ich geh zum Wagen.“
Mrs. Mercy war sehr nett. Sie war eine alte Dame und passte gerne auf Kelly auf. Auch Kelly mochte sie gerne, weil sie bei ihr immer ein neues Plüschtier geschenkt bekam. Wie auch heute. Als Mrs. Mercy uns die Tür öffnete, wackelte sie mit einer kleinen Ente vor Kellys Nase herum. Kelly quietschte vergnügt und streckte ihre Patschefinger nach der Ente aus.
„Vielen Dank, Mrs. Mercy!“, sagte ich und lehnte mich in den Türrahmen.
„Das ist doch kein Problem für mich, Ziva, Liebes! Sie bringt so viel Action ins Haus! Sonst ist es viel zu ruhig hier“, rief sie.
„Ich werde sie gegen sieben wieder abholen, wenn das in Ordnung ist. Falls etwas nicht stimmt haben sie ja unsere Handynummern.“
Ich verabschiedete mich und drückte Kelly einen Kuss auf die Stirn. Dann ging ich zu Tony, der im Auto wartete.
„Kommst du, Ziva, Schatz?“ Er warf mir einen vielsagenden Blick zu.
Mrs. Mercys P.O.V.
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Verschwunden
FanfictionEinige Gedanken, die uns an einem Nachmittag im Frühjahr kamen, haben wir hier für euch zu einer Story zusammengefügt. Wir hoffen, es gefällt euch. Tiva garantiert :)