Kapitel 8: Der Captain

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Bucky hatte die Türklingel unter der Dusche nicht wargenommen. Er war gerade dabei seine Haare zu trocknen als es an der Badezimmertür klopfte und Freya sagte, dass er Besuch hatte. Etwas verwirrt darüber, wer das jetzt sein könnte, hängte er sein Tuch auf, schlüpfte in Boxer, Trainingshose und T-Shirt und schnappte sich zur Not auch noch die Pistolr, den er unter der Spüle angebracht hatte. Dann trat er aus der Tür und staunte nicht schlecht, als er Steve im Wohnzimmer stehen sah. "Was bitte tust du denn hier?", fragte er und legte die Waffe auf die Kommode an der Wand. "Ich könnte auch fragen, was sie hier tut?", erwiderte Steve und nickte mit dem Kopf in Richtung Küche. Irgendetwas an dem Ton, in dem der Blonde von ihr sprach, gefiel Bucky überhaupt nicht. Er packte Steve an der Schulter und schob ihn ins Schlafzimmer. "Wer hier mit mir wohnt ist doch wohl meine Sache", kommentierte er Freyas erscheinen als er die Tür hinter sich geschlossen hatte und fixierte seinen Freund: "Was tust du hier Steve?" Der Blonde stand mit verschränkten Armen vor der Tür und musterte ihn. "Ehrlich gesagt bin ich verletzt Bucky. Ich erzähle dir alles, ich hol mir sogar Hilfe von dir um einen Ring für Sharon auszusuchen. Und ich erfahre nicht einmal von dir, dass eine Frau bei dir eingezogen ist?!", beschwerte er sich nun und der Dunkelhaarige wusste genau, dass sein Freund jedes Recht dazu hatte. "Tut mir leid Steve. Ich... Das hier, mit ihr... Ich glaube ich werde nie wieder so nahe an ein normales Leben herankommen, wie mit ihr. Ich wollte das nicht zerstören, indem ich meine Vergangenheit mit hineinziehe", erklärte er ihm und setzte sich aufs Bett. "Sie weiss es nicht?", fragte der Blonde nun und sah ziemlich alarmiert aus. "Doch, inzwischen schon. Aber dennoch, ich will nicht, dass das hier Thema Nummer eins wird", beruhigte Bucky ihn und sah zu Steve hoch. "Okey, das kann ich verstehen. Aber dann stell sie mir zumindest jetzt vor", meinte dieser und lächelte wieder. Das erleichterte den Dunkelhaarigen, er hatte wirklich nicht mit seinem längsten Freund darüber streiten wollen.

Als sie aus dem Schlafzimmer kamen, sah der Dunkelhaarige, dass Freya bereits ein drittes Gedeck vorbereitet hatte. Sie war einfach so unglaublich aufmerksam, ihr entging überhaupt nichts. In diesem Moment trat die Rothaarige dann auch gerade ins Wohnzimmer und stellte die zweite Pfanne auf den Tisch. "Steve, das ist Freya. Freya, Steve", stellte er die Beiden dann vor und fand das Bild, wie seine Freundin dem doch gut 40cm grösseren Steve die Hand gab ziemlich süss. Schliesslich sassen sie zu Dritt am Tisch und Steve fragte Freya danach was sie tat. Sie erzählte von ihrer Kolumne und dem Buch, dass sie gerade schrieb. Bucky hörte dabei grossteils nur zu und genoss das Gulasch, dass Freya gezaubert hatte. Als sie dann aber fertig gesprochen hatten, fasste er Steve ins Auge und fragte ihn erneut, weshalb er hier war. "Das kann ich nicht einfach so sagen", erklärte der Blonde mit einem Seitenblick auf die Rothaarige. Der Soldat verstand sofort, dass es hier um die Arbeit ging und fragte nicht weiter nach. Nicht, dass er Freya nicht vertraute. Erstens war das so Protokoll und zweitens wollte er nicht, das sie in etwas hineingezogen wurde, was gefährlich enden könnte. So nickte er nur und sie führten weiterhin etwas Smalltalk. Als sie dann fertig waren, brachte Freya die Töpfe und Teller in die Küche und sagte, dass sie den Abwasch erledigen würde.

So kam es, dass die zwei Freunde bei einem Bier auf dem Sofa sassen und er doch noch zu hören bekam, weshalb Steve hier bei ihm zu Hause aufgetaucht war. "Ich habe mit Nick gesprochen. Er meinte, dass ich zumindest einen Teil der Hinweise mit euch teilen dürfte", Steve zog ein zusammengefaltetes Papier aus der Hosentasche und reichte es ihm. Der Dunkelhaarige faltete es auseinander und sah sich den Ausdruck an. Es handelte sich definitiv um einen Steckbrief eines gewissen Anton Bammert. Und er sah alt aus. "Wer ist das?", fragte er und musterte das Bild. "Demnach kennst du ihn nicht?", erwiderte Steve und Bucky schüttelte den Kopf. "Eine unserer Vermutungen ist, dass der Maulwurf für HYDRA arbeitet", erklärte sein Freund und er biss sich auf die Lippen. HYDRA, er hatte gedacht, dass sie endlich alle erwischt hatten. "Dieser Typ ist ein ehemaliger Nazi-Wissenschaftler. Nach der ganzen Sache mit dir und S.H.I.E.L.D. vor zwei Jahren haben sie gründlich aufgeräumt und jegliche verdächtigen Personen ausfindig gemacht. Bis auf diesen Typen. Es wird vermutet, dass er im Sommer '51 in die Staaten eingereist ist, vermutlich durch den Hafen von New Orleans. Die einzige Spur die wir haben, ist eine Passagierliste mit einem gewissen "Anton Brahms" genannt wird. Wir vermuten, dass das sein Alias ist und dass er hier eine HYDRA-Zelle aufgebaut hat, die wir noch nicht ausfindig machen konnten", erklärte Steve weiter und Bucky sah auf. "Kann doch nicht so schwierig sein einen alten Kerl zu finden", kommentierte er die Sache und sein Freund schien ihm da zuzustimmen: "Das stimmt. Hätten nicht diverse Hochwasser und der Hurricane vor ein paar Jahren sämtliche Aufzeichnungen aus dieser Zeit zerstört. Es ist alles weg. Ich hatte gehofft, dass du ihn vielleicht erkennen würdest." Der Dunkelhaarige seufzte, das Ganze war ziemlich frustrierend. "Nein, tut mir leid", gab er dann zu. Er hatte das Gesicht noch nie gesehen.

Ich wohne neben an - eine Bucky Barnes FF [Originalfassung]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt