Kapitel 22 - Luna

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>> Luna, was ist denn los? Du bist heute so ruhig. <<

Das war bereits das dritte Mal, dass mich das jemand fragte. Aber, egal wie ich mich anstrengte, ich konnte mich einfach nicht auf meine beste Freundin konzentrieren, die mir gerade ungewöhnlich lebhaft von ihrer Verabredung mit Gastón erzählte – zumindest hatte sie das getan, als ich es das letzte Mal geschafft hatte die Mauer der Trauer zu durchbrechen.

>> Alles okay, Nina. Ich bin wahrscheinlich nur etwas müde. << Hatte Matteo wirklich gedacht, dass ich in seinen Plan einwilligen würde? Kannte er mich so schlecht?

Ich wusste nicht so recht, ob ich enttäuscht oder wütend sein sollte – wahrscheinlich etwas von beidem. Natürlich konnte ich verstehen, dass er dem Roller und unseren Freunden helfen wollte, aber jemanden auszuspionieren und dann auch noch zu sabotieren, war sicher nicht der richtige Weg.

Ich liebte meine Freunde über alles und würde dementsprechend auch fast alles für sie tun – meine Prinzipien über den Haufen zu werfen war allerdings einer der wenigsten Ausnahmen.

>> Hey, Luna. Ich sehe doch, dass dir irgendetwas auf dem Herzen liegt. << Ninas Stimme triefte nur so von Besorgnis und ich bekam gleich ein schlechtes Gewissen. >> Tut mir Leid, Nina. <<

Meine beste Freundin wirkte etwas verwirrt >> Wofür entschuldigst du dich denn? << als ich nur weiter schwieg fügte sie hinzu >> Willst du mir erzählen was los ist? <<

Erschöpft schüttelte ich den Kopf. Irgendwann würde ich Nina wohl mein Herz ausschütten müssen, aber jetzt war einfach noch nicht der richtige Moment. Ihre Augen leuchteten auf eine Weise, wie sie es nur taten, wenn sie von Gastón sprach – zumindest hatten sie es bis eben noch getan.

Nina seufzte >> Na gut, aber du weißt, dass du mir alles erzählen kannst. Wir sind doch beste Freundinnen, nicht war. << ich nickte und mir stiegen schon wieder Tränen in die Augen >> Ja ... ja, das sind wir. << mit meinen letzten Kräften zog ich meine beste Freundin in eine Umarmung, die längst überfällig war und die ich jetzt unbedingt brauchte.

>> Hey, Leute! << Es dauerte einen Moment bis ich merkte, dass wir damit gemeint waren. Nina löste sich bereits von mir und sah in die Richtung, von der die Stimme gekommen war. >> Hey, Jim. Was ist denn los? <<

Das quirrlige Mädchen ließ sich neben mir auf die Bank fallen. >> Ich soll euch von Tamara ausrichten, dass wir uns gleich alle an der Bühne treffen. << verwirrt kniff ich meine Augen zusammen – was könnte Tamara nur von uns wollen.

Wollte sie nun endgültig die Teilnahme am Wettbewerb absagen und das Team womöglich auch noch auflösen? - das durfte sie einfach nicht

>> Luna, kommst du? << Ninas Stimme hatte immer noch den besorgten Unterton, aber er hatte in den vergangenen Minuten deutlich abgenommen.

Als wir uns wenige Minuten später an der Bühne versammelt hatten, stieß Tamara auch schon zu uns.

>> Hallo, alle zusammen. Erst einmal ist es schön, dass ihr alle gekommen sein. << Sie lächelte und ließ einen liebevollen Blick durch die Runde gleiten. >> Ich möchte mit euch heute über eine wichtige Entwicklung reden, was den Wettbewerb angeht. <<

Also doch – sie würde das Team auflösen.

>> Aber am besten lasse ich es Matteo erklären. Es war schließlich sein Plan.

And I believe in us 'cause you believe in me ~ Lutteo Story #2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt