Kapitel 1 - Luna

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Die Tränen bahnten sich ihren unerbittlichen Weg über meine geröteten Wangen zu meinem Kinn und ich hatte Schwierigkeiten zu atmen – wieso hatte er das getan?

Eine Sintflut an Fragen überflutete jegliche Erinnerung die David und mich miteinander verband – war das schon immer sein Plan gewesen? Hatte er mich immer nur angelogen? Mich von Anfang an nur an der Nase herum geführt?

Ich schaffte es gerade noch so in die Umkleide, bevor ich auf halber Strecke zwischen Tür und meinem Spind zusammenbrach – kraftlos sank ich zu Boden und gab mich der Trauer und Verzweiflung hin.

Wie all meine Freunde hatte ich David tief in meinem Herzen verankert – wenn das alles für ihn auch eine einzige Lüge war, für mich war es verdammt echt gewesen und sein Verrat fühlte sich wie eine Schlinge aus Stacheldraht um mein Herz an.

Ich hatte ihm vertraut – hatte nicht einmal im Traum daran gedacht, dass seine Absichten alles andere als Gut sein könnten.

Ich schloss die Augen und versuchte so meine Gefühle wieder zu ordnen, doch alles was ich sah war dieses überhebliche Grinsen – sein Gesichtsausdruck hatte sich in mein Gehirn gebrannt. Wie er mit der Kamera geflirtet hatte, hatte rein gar nichts mit schlechtem Gewissen gemein gehabt.

>> Luna? << die Stimme war vorsichtig, aber ich hätte sie trotzdem zu jedem Zeitpunkt wiedererkannt. Matteo stand etwas unentschlossen im Türrahmen – aus seinem Blick sprach unendliche Wut, aber in erster Linie Besorgnis. >> Hey ... <<

Er kam vorsichtig auf mich zu und ging vor mir in die Hocke, wie vor einem wilden Tier, das er nicht verschrecken wollte – seine Hand berührte meine durchweichte Wange, doch ich konnte ihm einfach nicht in die Augen sehen.

Ich schien unter der ganzen Schuld langsam zusammenzubrechen – ich hatte das gesamte Roller verraten und Matteo hatte mich sogar noch vor alldem gewarnt – erneut schossen mir Tränen in die Augen. Wie konnte er mich je wieder so ansehen, wie er es zuvor getan hatte, nach allem was passiert war.

Als hätte er meine Gedanken gelesen, rückte Matteo nach etwas näher an mich heran, sodass ich mich an ihn lehnen konnte >> Hey, es war nicht deine Schuld, okay? Dieser - << er brauchte einen Moment bis er die richtigen Worte gefunden hatte >> Dieser Idiot hat dich einfach ausgenutzt. Wenn sich jemand schlecht fühlen sollte, dann er. Ich würde ihm so gerne - <<

>> Wie konnte ich ihm nur vertrauen, Matteo? Ich habe alles ruiniert! << unterbrach ich ihn bevor ein Schluchzen mir dir Stimme raubte >> Hey, hör auf so etwas zu sagen. << mit einer fließenden Bewegung strich sein Daumen über meine Wange, um die restlichen Tränen zu entfernen – dann legte er seine Stirn an meine.

Erschöpft lehnte ich mich ihm entgegen und vergrub mein Gesicht in seinem Hemd – wie konnte er mich immer noch so liebevoll behandeln nach allem was ich vermasselt hatte?

Matteo stütze sein Kinn auf meinem Kopf ab und umfing mich mit seinen tröstenden Armen, während er mir beruhigende Worte zuflüsterte >> Wir kriegen das wieder hin. Versprochen. Zusammen schaffen wir alles, schon vergessen? <<

Nach einer gefühlten Ewigkeit brachte ich endlich die Kraft auf mich zurückzulehnen und ihm in die Augen zu sehen – wie immer hatte er sein charmantes Lächeln aufgesetzt und ich spürte wie mir die Röte in die Wangen kroch.

>> Ich liebe dich << murmelte ich – die Worte zauberten ein winziges Lächeln auf meine Lippen. Matteo zog mich wieder fest in seine Arme.

>> Ich dich auch ... du hast keine Ahnung wie sehr. <<

And I believe in us 'cause you believe in me ~ Lutteo Story #2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt