Sie atmete noch einmal tief ein. Ja der stechende Geruch von Schießpulver wurde definitiv aus der Richtung des Gebiets der Cotton Wests, von dem gerade aufgezogenen Wind, herübergeweht.
Die Cotton Wests hatten einen fürchterlichen Ruf. Die Cotton Wests mit ihrem Star, Bruno Bonebreaker. Sie hatte ihn noch nie gesehen und war ziemlich froh darüber. Mary wollte gerade wieder ins Haus gehen, als sie etwas scharfes, kaltes an ihrem Hals spürte.
Ein Messer! Der Mann mit Zigarette hielt ihr ein Messer and die Kehle! Ok. Jetzt bloß nicht durchdrehen. Sie hatte Training gehabt. Was hatte Jule gesagt? Ellenbogen ins Gesicht und dann? Oder erst auf die Füße treten? Alles war weg. Sie spürte die Panik in ihr aufsteigen. Der Druck auf die Klinge würde erhöht, er würde ihr die Kehle aufschlitzen und sie beim Verbluten beobachten. So wollte sie nicht sterben. Alleine in den stinkenden Straßen von Portlucifer, ermordet von einem Mann den sie noch nichtmal kannte.
Ein Schuss ertönte. Jetzt ist es vorbei. Jetzt war sie tot. Die Augen zugekniffen wartete sie auf den Tunnel mit dem Hellen Licht am Ende. Doch dann hörte sie den Körper hinter sich zusammen sacken. Können Tote etwa hören? Nein. So tot war sie garnicht. Ihr tat auch nichts weh, abgesehen von dem schmalen Schnitt an ihrer Kehle und dem Rasseln in ihren Ohren.
Sie öffnete ihre Augen und blickte sich um. Hoch oben im Haus der Beez stand Christian, Revolver gezückt. Er hatte sie gerettet. "Ich hatte die Situation im Griff. Das war mein Mord!", schrie sie nach oben. Wer im Ghetto "Danke" sagte war schwach. "Gern geschehen Schmusekatze!", dröhnte es von oben. Schmusekatze. Pfft. Warum nennen alle sie so? Wenn war sie wohl eher ein Tiger.
Doch tief im Inneren wusste sie, dass es wahr war. Sie entfernte sich nicht oft von ihrem heimischen Umfeld.
Sie ging ins Haus und stieg die Treppe hoch. Der Schock steckte noch tief in ihren Knochen. Sie setzte sich auf ihr Bett und fiel in einen flachen Schlaf.
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The Lies, we live.
FantasiSie sind so unterschiedlich, doch gleichen sie sich in diesen zwei Dingen: sie sind alle zu jung für ihr Schicksal und haben keine Ahnung wie sie da mit reingerutscht sind. Begleite sechs Jugendliche durch ihr Leben im kriminellen Portlucifer auf de...
