"Du bist ein sehr, sehr böser Junge gewesen, Harry. Lass dich von Daddy versohlen."
Wütend zerknüllte ich den Zettel, von dem ich gerade laut vorgelesen hatte. J Cop, mein guter Kumpel und wichtigster Verbündeter in diesem Krieg, hatte ihn mir vor wenigen Sekunden in die Hand gedrückt. "Wo hast du den her?", knurrte ich wütend, aber ich kannte die Antwort schon. Der Kleine spielte mit alten Mitteln. "Sie hängen überall in der Schule. Jeder Spint, jedes Klassenzimmer, jedes schwarze Brett. Alles ist voll mit diesen Zetteln." Meine Augen brannten. Ob vor Wut oder vor Verzweiflung, weil man den Neuen einfach nicht klein kriegte, wusste ich nicht, aber es war mir auch egal. Er erfreute sich bestimmt an meiner Wut und daran, dass mir meine Ideen ausgingen.
Wir hatten es mit allem möglichen versucht: Leute von ihm verprügeln, Streiche, üble Scherze an den Lehrern, die wir ihm angehängt haben, das Verbrennen von Schulsachen, und natürlich auch die Nummer mit den Zetteln. Wir hatten auch versucht, Bilder von ihm zu schießen oder ein Video im Internet zu verbreiten, aber er konnte sich immer vor unseren Kameras verstecken. Zu allem Unheil hatten wir ekne Woche nach der "Ankunft des Virus", wie wir den Tag nannten, erste Arbeiten geschrieben, und es hätte dich herausgestellt, dass Louis und die meisten seiner Gruppe absolute Musterschüler waren. Nur Bestnoten. Es war zum verzweifeln.
Und es kommt noch schlimmer:
Er hatte mich angeschrieben. Gut, eigentlich hatte ich ihn zuerst angeschrieben, in der Hoffnung, ihm vielleicht über Whatsapp klar machen zu können, dass ich diese Schule regierte, doch das war ein fataler Fehler gewesen. Jeden verdammten Abend schrieb er mich an... wenn jemals jemand diese Chats lesen sollte, war ich meinen Ruf ein für alle Mal los.
Es war komisch. Sobald ich aus dem Haus trat hatte ich das Gefühl, Louis platt machen zu wollen. Doch kaum tauchte eine Nachricht von ihm auf, schmolz mein Herz auf eine unangenehm angenehme Art dahin...
"Was machen wir jetzt? Wegen den Zetteln.", fragte Liam und ich atmete tief durch. "Habt ihr die Bomben dabei?" Farbbomben, die eine riesige Sauerei verursachten. Meine Jungs nickten. "Machen wir sie platt.", raunte ich und setzte mich allen voran in Bewegung. Jeder, der in unserem Weg stand, machte uns Platz. Es war ein Gefühl der Macht und des Triumphes. Einige öffneten mir sogar die Tür. Ich würdigte sie keines Blickes. Louis. Wo verdammt steckst du nur? Die Schulflure waren voller fremder Schüler der anderen Schule. Sobald meine Anhänger einen der Gruppe von Louis entdeckte, ging er mit Farbbomben auf ihn los. Ein Grinsen schlich sich in mein Gesicht. Louis. Louis! Wo bist du? Ich bog ab, nach links Richtung Sporthallen und Kunsträume. Aus der Sporthalle hörte ich das Geräusch eines Balles, der auf dem Boden geprellt wurde.
"Wartet hier.", gab ich die Anweisung. Irgendwas sagte mir, dass Louis allein war. Ich öffnete die Türen zum Anbau mit den Sporthallen und stürmte direkt in die erste hinein, die mich zu dem prellenden Ball führte. Louis. Da stand er, vor dem Basketballkorb. In seiner üblichen Ruhe.
"Du scheiß Idiot!", brüllte ich und meine Wort hallten mehrfach wieder. Louis fing den Ball, rührte sich aber nicht vom Fleck. "Du. Scheiß. Idiot.", wiederholte ich nochmal und riss ihn an der Schulter herum. "Dieses ganze Machtgehabe, das du da protzig überall zur Schau stellst, das muss aufhören, klar?" Ich ging mit meinem Gesicht nahe an seines. "Es gibt nur einen König dieser Schule, und das bin ich.", knurrte ich dann leise und nahm so intensiv wütenden Augwnkontakt auf, dass es ih kalt den Rücken runter laufen sollte. Aber Louis knallte den Ball noch einmal auf den Boden, fing ihn wieder, und fragte dann: "Was habe ich dir gesagt, als wir das letzte Mal alleine geredet haben, hm?"
Verwirrt runzelte ich die Stirn. Wovon redete er schon wieder? Mein Herz schlug schneller, ich wollte, dass es aufhörte. Es sollte langsam und bedrohlich schlagen, eine wütende, starke Ruhe ausstrahlen. Aber Nein, es pumpte kribbeliges Zeug durch meine Adern. "Ich habe dir gesagt, dass du mir meinen Platz zeigen sollst. Und das hast du nicht. Du warst nicht in der Lage, mich dir zu unterwerfen, also sage ich dir mal was: Es ist mir scheißegal, was du mit deiner Macht und deinem Ansehen machst. Ich spiele da nicht mehr mit." Und damit war die Ruhe gebrochen, die er die letzten Wochen ausgestrahlt hatte. Mit Kraft rammte er mir den Ball in die Brust und schleuderte mich auf den Boden.
"Was ist eigentlich dein Problem?!", ärgerte ich mich und setzte mich auf. Louis warf den Ball mit einem lauten Schrei so weit es ging von sich weg. Er sah frustriert aus. "Es reicht mir, Harry. Ich habe lange genug versucht, dir zu verstehen zu geben, dass ich genau wie du bin. Oder war. Aber du bist ein egoistischer, kindischer und so verdammt verängstigter Mensch! Werd erwachsen! Wir bestehen nicht nur aus Macht und Ansehen, Harry! Wir sind verdammt nochmal Menschen! Und du, denkt du wirklich, du könntest das, was du in deinem Herzen spürst, wenn du mich siehst, loswerden, wenn du meine Freunde verprügeln lässt?" Das wirkte wie ein heftiger Schlag ist Gesicht.
Ich war Harry Styles. Er... Er sollte sich doch geehrt fühlen, von mir beachtet zu werden. Wieso... Wieso funktionierte es bei ihm nicht? Wieso nicht bei ihm?
"Du hast diese ganze Aura von Gewalt und Stärke um dich herum und ich bin der erste, Harry, der hindurch sieht. Ich bin keiner von diesen oberflächlichen Menschen. Diese Zettel da draußen, das war ich nicht. Ich schwörs dir. Wer auch immer die Chance genutzt hat, er gehört nicht zu mir." Er kam zu mir und hielt mir seine Hand hin. "Schau dich um. Die Menschen, die da draußen stehen, die Leute für dich angreifen und verprügeln. Sind das die Menschen, die du als König regieren willst? Es gibt so viele Schüler an dieser Schule, die du noch nicht mal beachtet hast. Du verwehrst dir deine eigenen Freunde, echte Freunde." Zögernd nahm ich seine Hand an. "Ich hasse dich, Tomlinson.", sagte ich mit einem nachdenklichen Gesicht und einer unsicheren Stimme. Er drückte meine Hand. "Ich dich auch."
Unsicher stand ich vor ihm, während er die Arme verschränkte und mich ansah, als würde er in meine Seele sehen. "Was... Was meinst du damit, dass du so bist wie ich?" Ein Lächeln besetzte sein Gesicht. Ich musste zugeben: er sah schön aus. Einfach vollkommen und endlich mal nicht so... herablassend und... Badboy. Ich mochte den Louis, der vor mir stand.
"Was meinst du, warum ich dir meine Nummer gegeben habe?" Ich musste Grinsen. "Weiß nicht. Du hast ein Faible für Mysterien um dich herum." Louis lachte und wollte wieder um mich herum laufen, aber diesmal kam ich ihm zuvor. Mit einem prüfenden Blick ging ich langsam um ihn herum. "Wieso kommt jemand wie du mit einer Horde Anhänger auf meine Schule, sagt mir den Kampf an und will gar nicht gewinnen?" Ich blieb hinter ihm stehen. "Oder... hast du etwa gewonnen?" Mir kam der Gedanke, dass er die Krone gar nicht wollte, sondern...
"Dich." Er drehte sich zu mir um. "Ich habe dich gewonnen." Ich nickte. "Ja. Hast du." Er sah sich um und legte seine Hände auf meine Schultern. "Ich will nicht irgendeinen Bekannten, Harry. Auch keinen besten Freund. Ich hab dich gesehen und wusste, dass du... besonders bist."
Meine Atmung beschleunigte sich. "Ich bin der Badboy geworden, weil ich Angst hatte.", sagte ich langsam und Louis kam mir so nahe, dass ich seinen Atem spüren konnte. "Hast du immer noch Angst?", fragte er. Ich nickte. Doch er legte einfach seine Lippen auf meine.
Wohin sollte das führen?
~~
Hey Leute 🖐
Eine Fortsetzung von den Badboy OS kommt noch! Gebt mal Vermutungen ab, wie sich das entwickelt!
Ach, und wer hat die Zettel aufgehängt?
Bis zum nächsten Shot,
AOF
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One Direction: Another OS BxB - Book (80% Larry)
FanfictionOne Direction Oneshots, fluffy, dirty, dramatic. Nur Boyxboy! Englische und Deutsche OS, meist Deutsch, manchmal dirty... Steht aber immer auch im Titel. WENN IHR MEINEN SCHREIBERISCHEN GLOW UP DER LETZTEN DREI JAHRE ERLEBEN WOLLT, LEST DIESE SAMM...