Das Zusammenleben mit einem Fremden mitten in einem verwunschenen Wald gestaltete sich komplizierter, als ich erwartet hatte. Eigentlich war ich mir gar nicht sicher, was genau ich erwartet hatte.Harry war distanziert und ruhig, aber so, dass man dauernd das Gefühl hatte, in ihm brodelte ein Feuer. Er sprach nicht viel und übertrug mir keine Aufgaben, sodass mir nicht viel mehr übrig blieb, als den Wald rund um das Versteck herum zu erkunden.
Mir fiel auf, dass die Wege und Bewachsung sich nur dann ständig änderten, wenn Harry in der Nähe war. Als würde der Wald ihn beschützen wollen, und alle Menschen um ihn herum lenken. So kam es, dass ich, solange Harry nachmittags das Versteck verließ und was auch immer machte, das Gebiet ungestört erforschen konnte.Abends kehrte er meist für ein paar Stunden zurück und hatte Brot oder anderes Essen aus dem Dorf dabei. Manchmal warf er es mir einfach hin, manchmal konnte ich mich zu ihm an den Tisch setzen. Aber immer aßen wir vollkommen still. Dann, wenn die Sonne untergegangen war und ich müde wurde, konnte ich meist beobachten, wie Harry das Versteck verließ und in seiner riesigen Wolfsgestalt in der Ferne verschwand.
Was anfänglich noch einschüchternd und bestialisch auf mich gewirkt hatte, war jetzt faszinierend und wunderschön geworden. Manchmal schlich ich mich extra von der Matte, die ich als Bett nutzte, um Harry bei der Verwandlung beobachten zu können. Ich bewunderte ihn dafür.
Und eines Abends erwischte er mich dabei.
Er war gerade aus der Hütte getreten und hatte den Kopf zum Himmel gereckt, als schätze er etwas sehr wichtiges ab, als ich vorsichtig durch die Hintertür hinaus und um die Holzwände herum schlich. Er wischte sich über die Nase und schüttelte seine Schultern. Ich fragte mich, wofür er sich vorbereitete. Und ob es ein langer Weg war, den er nachts zurücklegte. Dann machte er ein paar Schritte, und ich wurde aufmerksam. Er holte Schwung und sprang dann in einem großen Satz in seine andere Gestalt hinein, direkt bereit, schnellen Schrittes zu verschwinden.
Aber ich rutschte mit der Hand an der Ecke der Hütte ab und musste ein paar Schritte machen, um mich abzufangen, und sofort schnellte sein Kopf zu mir.Ein Schauer der Aufregung rauschte durch meinen Körper, aber ich konnte den Blick nicht von ihm abwenden. Dieses dunkle Fell, die grünen Augen, die riesigen Pfoten, selbst seine spitzen Eckzähne jagten mir keine Angst mehr ein. Er schnaubte und trottete davon, ganz anders, als ich es von ihm erwartet hätte.
Am nächsten Morgen war er vor mir wach. Er lehnte gegen das runtergekommene Schränkchen, an das ich nicht randurfte, und hatte die Arme vor dem Körper verschränkt.
Ich hatte kaum die Augen geöffnet, da sprach er mich schon an.
"Was sollte das?"Vor Müdigkeit schwerfällig brachte ich erst nur ein verschlafenes "Hm?" heraus, aber nach einigen Sekunden erinnerte ich mich an die Nacht zuvor. "Oh. Ähm... ich weiß nicht. Ich..." Ich rang mit mir, und überhaupt war es zu früh, um solche Gespräche zu führen. "Hätte ich dir nicht zusehen dürfen?"
Seine Augen sprangen zu mir als hätte ich was falsches gesagt. "Nein." Sein Tonfall lied mich erschaudern. "Wieso wolltest du es überhaupt sehen? Menschen haben Angst vor uns." Ich zuckte mit den Schultern und setzte mich auf. "Ich nicht."
"Wieso?"Ich gähnte, was ihn noch wütender zu machen schien. "Hättest du mir was tun wollen, hättest du es schon getan.", sagte ich dann und sah zu ihm hinauf, auf seltsame Weise interessiert an der Situation. Er hatte kaum ein Wort mit mir gesprochen seit ich bei ihm war, und plötzlich...
"Ich wollte dich töten und deinem Vater vor die Füße werfen.", stellte Harry klar. Ich zuckte mit den Schultern. "Aber du hast es nicht gemacht, oder? Du hast den Prinzen verschont. Sehr nobel." Ich grinste. Wieso grinste ich? Bei unserer ersten Begegnung war er es gewesen, der gegrinst hatte. Jetzt fühlte ich mich plötzlich in so anderer Position. Worüber sprachen wir eigentlich wirklich? Wieso hatte er das Gespräch gesucht?
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One Direction: Another OS BxB - Book (80% Larry)
FanfictionOne Direction Oneshots, fluffy, dirty, dramatic. Nur Boyxboy! Englische und Deutsche OS, meist Deutsch, manchmal dirty... Steht aber immer auch im Titel. WENN IHR MEINEN SCHREIBERISCHEN GLOW UP DER LETZTEN DREI JAHRE ERLEBEN WOLLT, LEST DIESE SAMM...