Ich wollte mich gerade in den Schlaf wiegen, als ich die Tür klingeln hörte. Ich ignorierte einfach das Geräusch und kuschelte mich noch tiefer in mein weiches Kissen. Doch nur wenige Sekunden später klingelte es erneut. Mit geschlossenen Augen rollte ich mich von meinem Bett und schleichte langsam zur Tür.
'Wenn das jetzt nicht wichtig ist!' verdrehte ich meine Augen und fing an zur Tür zu sprinten, da es mittlerweile Sturm klingelte."Was..." reise ich die Tür schwungvoll auf und erblicke zwei mir nur allzu bekannte Augenpaare. Ich wollte die Tür gerade wieder zuschlagen, als ich unzähligen Blaue flecken an seinem Körper und Gesicht erkenne.
"Was ist passiert?" zieh ich ihn möglichst sanft mit mir ins Haus. Luce verzog bei jedem Schritt schmerzhaft sein Gesicht. Scheiße. Warum hab ich ihn auch nur ignoriert? Ich hätte für ihn da sein müssen! Was bin ich denn bitte für ein beschissener Freund?
"Setz dich ich hol mal Creme und Verbandszeug und alles." deutete ich auf unser Sofa und lief so schnell ich konnte ins Bad um alles mögliche zu besorgen.
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"Tut es sehr weh?" säubere ich einen tieferen Schnitt an seinem Bauch. Bei jeder Berührung mit dem Desinfektionsmittel muss er sich einen Schrei verkneifen. Ich hatte keine Ahnung wer ihm das angetan hatte aber eins war sicher er würde nicht mehr lange leben, wenn mein Dad Luce so sieht.
"Es geht schon. Du bist ja jetzt bei mir... jetzt kann alles nur noch gut werden!" zwang er sich ein Lächeln auf die Lippen und legte eine Hand auf meine Wange. Wie ich ihn vermisst hatte. Eins war klar. Ich würde ihn nie wieder gehen lassen.
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"Wer hat dir das angetan?" fing mein Dad an wütend durch das Wohnzimmer zu stapfen. Er hatte vor einigen Minuten Luce in seinem schlechten Zustand bei uns bemerkt und war seit dem nicht mehr zu beruhigen.
"Mei..meine... Eltern!" senkte Luce langsam seinen Kopf und versuchte somit unseren Blicken auszuweichen. Seine Eltern hatten ihm das angetan? Wie konnte man nur sl grausam sein? Ich wusste ja dass sie ziemlich handgreiflich gegenüber ihm sind aber er hatte diesesmal sogar mehrere Schnitte an seinem Körper und einen ziemlich tiefen. Er musste zum Glück nicht genäht werden aber dennoch. Ich hätte niemals erwartet, dass sie so weit gehen würden, vor allem sein Vater.
"Deine Eltern?" blieb mein Vater auf einmal mitten im Raum stehen und lief vor Wut rot an.
"Wir holen morgen sofort deine Sachen und du ziehst bei uns ein. Du kannst mit Drew in einem Zimmer schlafen! Wenn sie etwas versuchen sollten, dann werde ich mich um sie kümmern!" fuchtelte er mit seinen Händen herum."Danke" brachte Luce noch hervor, bis er in Tränen ausbrach.
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"Gute Nacht, Luce! Ich liebe dich!" verpasste ich ihm einen Kuss und legte meine Hand auf seine, da diese die einzige Stelle war, die man ohne Schmerzen zu erzeugen, berühren konnte.
"Ich liebe dich auch!" erwiderte er diesen und verschränkte zeitgleich seine Finger mit meinen.
Wir starrten uns noch einige Zeit lang stumm an, bevor wir uns dazz entschlossen entgültig einzuschlafen.
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"Es war nur ein Albtraum! Siehst du? Es ist alles gut! Mir geht es gut! Mir ist nichts passiert! Ich bin immer noch genau hier! Es war nur ein Traum! Ganz ruhig..." legte ich meine Hände an sein Geischt und wischte ihm etwas den Schweiß weg. Luce hatte auf einmal angefangen zu schreien 'Tut ihm nichts! Nehmt mich! Nein! Drew!'
"Es hat sich viel zu echt angefühlt! Was ist wenn dir etwas passiert? Was ist wenn sie dir etwas antun werden? Ich... Ich könnte mir das nie verzeihen!" liefen ihm Tränen die Wange hinunter.
"Wer sollte mir denn etwas antun? Von wem redest du denn?" fing ich an seine Tränen weg zu wischen.
"Meine Eltern. Sie würden vor nix zurück schrecken!" löste er sein Gesicht von meinen Händen und drehte sich etwas weg.
"Keine Sorge, mir passiert nichts! Du weißt doch wer mein Vater ist! Niemand wird mir etwas tun! Sie können uns nichts anhaben! Du gehörst jetzt zu unserer Familie und wir passen auf einander auf!" legte ich einen Finger unter sein Kinn, so dass ich sein Gesicht zu mir drehen konnte.
"Ich weiß nicht! Das... das wird sie einfach nicht aufhalten!"
"Wenn mein Dad morgen mit ihnen redet, dann werden sie nicht einmal mit einem Kilometer Abstand deine Nähe suchen. Vertrau mit einfach." lächelte ich ihn an und drückte Oberkörper wieder auf die Matratze, so dass wir weiter schlafen konnten.
"Wir sollten jetzt echt wieder weiter schlafen!" kuschelte ich mich wieder in meine Decke und schlief wenig später auch schon ein.
***
Wir hatten gerade bei Luces Eltern die Klingel betätigt und warteten darauf, dass irgendwer die Tür öffnen würde.
"Wir gehen ganz schnell rein und holen deine Sachen. Wenn sie Stress machen dann kümmer ich mich um sie" klopfte mein Vater Luce ermutigend auf die Schulter.
"Hoffen wir mal, dass es auch wirklich so einfach wird, wie ihr euch das vorstellt." betätigte Luce sie Klingel nochmals.
Dieses mal konnte man Schritte wahrnehmen, die sich auf die Tür zu bewegten. Irgendwie war mir richtig mulmig, seinen Eltern gleich zu begegnen. Sie hassten mich ja wirklich abgrundtief, so sehr, dass sie ihren eigenen Sohn wegen mir verletzen. Bei dem Gedanken an seine Wunden zog sich mein ganzer Magen zusammen.
"Was willst du kleine Schwuchtel denn mit dem Bastard da hinten hier? Haben wir dir nicht deutlich gemacht, dass du nicht erwünscht bist, so lange du Gefühle für diese Mistgeburt hast?!" fing sein Vater an ihn anzuschreien, als er zuerst ihn und dann mich bemerkte.
"Sie sollten besser aufpassen was sie sagen, denn diese 'Mistgeburt' wie sie so schön sagten ist immer noch mein Sohn!" zog mein Dad seine Waffe und hielt sie ihm vors Gesicht. Bei dieser Geste schreckte er sofort zurück und fing schwer an zu schlucken.
"Wir würden jetzt gerne Luces Sachen holen." deutete mein Dad mit deiner Waffe an, dass er aus dem Weg gehen soll."
"Ich ruf die Polizei! Das ist Hausfriedensbruch!" wurde Luces Dad mittlerweile total hysterisch.
"Machen sie ruhig, dann können sie ihnen auch gleich erzählen, wer den Jungen so zugerichtet hat!" zeigte mein Dad auf Luce, besser gesagt seine blauen Flecken und Schnitte.
"Beeilen sie sich und verschwinden sie dann für immer! Ich will den Jungen und ihren Sohn nicht mehr sehen!" starrte er uns eindringlich an, ehe er in die Küche verschwand.
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Love is Love no matter what...
Kurzgeschichten⚠️Triggerwarnung- dieses Buch enthält Inhalte die Selbstverletzung und Suizidgedanken und Suizid beschreiben⚠️ ❗️Diese Geschichte enthält ein paar Details meiner anderen Geschichte. Man muss sie jedoch nicht gelesen haben um diese hier zu verstehen ...