1. Junggesellenabschied

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Everybody gets high▪ Missio

„Hey Süße, wie lange musste denn noch?!“ Ich fand mich innerhalb einer Sekunde auf den Schoß, eines zwanzigjährigen Mann wieder. Aus Reflex griff ich mir seinem Weißbierglas -schade um das schöne Glas- und schlug es dem Mann auf den Kopf: „Kleine Jungs wie du gehören doch schon lange ins Bett.“

Okay, ich bin mit meinen fast zwanzig Jahren nicht älter als er. Wahrscheinlich ist er sogar älter wie ich.

Die anderen Männer lachten immer noch als ich paar Minuten später ein neues Weißbier servierte. Am Nebentisch wollte ein Pärchen zahlen, ich bekam großzügiges Trinkgeld und darauf hin wünschte ich ihnen einen schönen Abend. Das Mädchen wurde rot, ihr Freund lächelte.

Ich lächelte ebenfalls und sah auf das Portmonee des Mannes. „Warten Sie!“, Scheiße, warum bin ich nur so nett. Die beiden drehten sich fragend um. „Sie haben Ihr Portmonee verloren!“

Der Mann tastete seine Taschen ab, lächelte dankbar und nahm es entgegen. Öffnete es und griff nach einen Schein, seine Freundin boxte ihm in die Seite und er Griff nach einen anderen Schein und überreichte ihn mir. Fünfzig Euro. Ich steckte ihn in meinen Ausschnitt.

Glücklich machte ich mich auf den Weg zum Tresen. Der Abend war ruhig, bis auf den sechs Männer von vorher, waren noch zwei Tische belegt. Einer der Männer winkte mir. Ich bog zu dem Tisch ab.

„Setzte dich doch und plaudere mit uns!“, meinte der Brownie von vorher. „Ich muss arbeiten, aber danke für dein Handy.“, grinste ich. Erschrocken griff er an seine hintere Hosentasche, lächelte mich dann charmant an: „Du gibst es mir doch wieder, oder?“ Ich beugte mich vor und lächelte ebenfalls charmant. Öffnete den Knopf der Brusttasche und ließ das Handy hinein fallen. Zwinkerte und ging.

Irgendwann saßen nur noch die Männer da. Gemeinsam mit meinen Chef stand ich hinter dem Tresen und polierten Gläser. „Du kannst dich schon umziehen.“, Tristan nahm mir ein Glas aus der Hand.

In Jogginghose und Pulli polierte ich wieder Gläser. Tristan sah mich an: „Geh nur! Und liefere mir eine Show.“ Ich begann zu Grinsen.

„Junggesellenabschied oder?“ frage ich Stuhlheranziehender-Weiße. „Ja der da!“ Fünf Finger zeigten auf einen Schwarzhaarige Mann. Okay, man sah es eigentlich. Er trug einen pinken Pulli und rosa Feenflügel. Ich schnipste. Prompt stand Tristan mit sieben Gläser und Schnaps neben mir.

„Okay, ich habe noch nie einer Frau wegen ihrem Auto hinterher geschaut. Oder Mann“ alle tranken. Wir spielten schon seit einer halben Stunde. „Ich habe noch nie eine oder einen geküsst und dabei an eine andere Person gedacht.“ Ich trank als einzige.

Die Flasche diente inzwischen für Wahrheit oder Pflicht. „Hübsche Frau, Wahrheit oder Pflicht?“ „Pflicht“, still betete ich, dass es nichts schlimmes war. „Verbringe die nächsten Runden auf jeden Schoß.“ Lasset die Spiele beginnen!

So setzte ich mich auf den Schoß eines tätowierten Muskelman. „Brownie, Wahrheit oder Pflicht?“ Das Muskelpaket legte eine Hand auf meinen Oberschenkel. Der Brownie überlegte und meinte schließlich: „Plicht“ Ein Grinsen schlich sich auf mein Gesicht: „Hemd aufmachen! Los keinen Scham!“

Er lächelte charmant und begann seine Knöpfe zu öffnen, dabei schaute er mir in die Augen. Als er fertig war, stand ich auf und setzte mich auf einen anderen Schoß. Nahm dem Mann sein Handy und seinen Geldbeutel ab. Der Mann schaute dem Bräutigam sehr ähnlich.

„Hübsche Frau?“, der Brownie wollte Rache. „Pflicht“, sollte er doch seinen Spaß haben. „Pulli ausziehen, aber langsam!“ Die Männer raunten.

Langsam hob ich den Pulli an, musste kurz über legen welchen Bh ich trug und zog ihn dann doch über den Kopf. Der Stoff riss meinen Haargummi mit und meine Haare fielen über die Schultern.

Tristan pfiff. Brownie und die anderen starrte mich nur an. „Darf ich ihn wieder anziehen, es ist kalt.“ Sieben Köpfe schüttelten sich.
Nach einer Stunde habe ich noch dreimal den Platz gewechselt, erhob ich mich. Der Brownie sah mich erwartungsvoll an. Er wäre nun an der Reihe.

Ein Blick auf die Uhr verriet mir, es war bereits halb zwei Uhr. „So Jungs ich muss euch jetzt rausschmeißen! Hier habt ihr euer Zeug wieder!“, ich zog mehrere Handys, Geldbeutel und Schlüssel aus meiner Jogginghosentasche.
Tristan applaudierte bei dem Anblick der Gesellschaft. Mit einem Knicks bedankte ich mich bei ihm.

„Meinen Pulli, bitte!“ „Gegen einen Gefallen gerne. Du ziehst mich wieder an!“, sein Grinsen verwandelte sich von charmant zu spitzbübisch.

Mag ich den Pulli? Jaa, Verdammt der gehört Daniel! Oh Verdammt!

Brownie hat seinen Stuhl von dem Tisch weggedreht und lehnte sich nach hinten. Ich stellt mich vor ihn hin und begann die Knöpfe zuschließen. Brownie öffnete sie wieder. Ich wollte ihm eine schmieren, doch er fing meine Hand auf und zog mich auf seinen Schoß.

„Bitte!“

Seufzend begann ich erneut. Brownie zog mich näher zu sich und hauchte mir einen Kuss auf den Hals. Ich wand mich und drückte seinen Kopf nach hinten. Schnappte mir den Pulli und stand auf. „Das wird ein Nachspiel geben!“

Lady Casanova Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt