12. Ein Ring?

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In den nächsten Tagen konnte man nichts mit uns anfangen. Casanova und ich verbrachten den ganzen Tag miteinander bis auf meine Schichten im Cafè. Teilweise schlief ich im Auto vor Ort.

Dany hielt ewigst lange Vorträge, dass ich mehr oder überhaupt etwas Essen sollte und ich solle auch lieber zuhause schlafen, bla bla bla. Er regte sich darüber auf, dass meine Kleidung nur noch wie ein Sack an mir hing.

Mit Ronja telefonierte ich öfters und sah sie ein paar Mal im Stall. Mehr auch nicht.

Und da waren noch Jace und Niklaus. Niklaus tat so als hätte er nie mit Roxana geschlafen und ich glaube er hat auch noch nicht bemerkt dass Smokeheart tot war.

Jace versuchte alles um mich abzulenken aber ich blockte ihn ab und reagierte nicht auf Anrufe. Aber er konnte ja eigentlich nichts dafür. Armer Kerl.

Der einzig der mich regelmäßig sah war Tristan. Bei ihm im Keller boxte ich mir die Knöchel blutig. Und genau da war ich gerade.

Poff Poff! "I was five and he was six...", schmetterte ich mit und schlug auf den Sack ein. Poff Poff! Poff Poff Poff! Kick Poff Poff! "He shot me down! Bang Bang!", keuchte ich weiter. Der Boxsack schwang nach hinten und kam mit zu hohem Tempo zurück.

Zwei Arme retteten mich vor dem Schlag. Sie legten sich um meinen Körper und zogen mich auf die Seite. "Eigentlich hätte ich dich stehen lassen sollen. Als Strafe, dafür dass du mich ignoriert hast. Komm, zeig mal deine Hände.", Jace stand immer noch hinter mir und griff nach meinen Händen. Er stand so dicht dass ich mich an ihm anlehnen konnte.

Der süße Einbrecher kippte irgendein Mittel über meine Knöchel. Es brannte höllisch. Ich zischte und biss mir mit aller Kraft auf die Lippe. Die erste Lage des Verbandes färbte ich noch rot, die restlichen Lagem blieben blütenweiß. "Zeig deine Lippe her.", er nahm mein Kinn zwischen Daumen und Zeigefinger, drehte meine Kopf zu sich und betrachtet die blutige Lippe.

Mit seinen rauen Fingern strich Jace das Blut weg und klebte mir einfach ein Pflaster über die Wunde. "Zieh dich um und dann bringe ich dich hier raus."

Wir trafen uns vor der Haustür. Jace starrte mich an und war sprachlos, beziehungsweise ihm viel die Kinnlade hinunter. Ich grinste, was er aber dank des Motorradhelm nicht sah. Dieser passte zu meinem schwarz-pinken Jacke, die ich trug. "Du...du fährst Motorrad?", stammelte er.

"Sieht ganz so aus? Süße Maschine. Eine Yamaha?" "Äh... ja... eine Yamaha FJR1300A. Und du?", das Kätzchen bekam seinen Mund immer noch nicht zu. "BMW S 1000 XR. Wo willst du hin?" Er fasste sich wieder, schüttelte dabei den Kopf und lächelte: "Fahr mir einfach nach."

Wir folgten einer Straße und irgendwann kannte ich mich nicht mehr aus. So fuhr ich ihm einfach hinterher und betrachtet die Umgebung, die an uns vorbei zog. Ich war so damit beschäftigt, dass ich fast verpasste dass Jace abgebogen war. Schnell setzte ich den Blinker und parkte neben ihm auf einem Parkplatz.

Wir ließen die Motorräder stehen, gingen unter einer Brücke hindurch und wir hatten freie Sicht auf eine Seeenplatte. Da die Sonne unterging, spiegelte sich ein orangefarbener Himmel im Wasser.

Romantisch pur. Genau das richtige für mein Romantikerherz.

Ich schob ein Visir nach oben und strahlte ihn an. Vor lauter Aufregung zitterten meine Finger so, dass ich die Schnalle an meinem Helm nicht öffnen konnte. Jace musste mir helfen und befreite sich dann ebenfalls von seinem Helm.

Jace holte aus seinem Rucksack, der mir bisher noch nicht aufgefallen war, eine Decke und Boxen und eine kleine Schatulle. Neugierig beäugte ich das kleine quadratische Ding und das Kätzchen schlug mir spielerisch auf die Finger, als ich danach greifen wollte: "Ahaha! Du musst dich noch ein bisschen gedulden."

Was war wohl in der Schatulle? Ein Ring? Nein, wir kannten uns noch nicht lange genug um jetzt zu heiraten. War sie gar nicht für mich, sonder für eine andere, die ihm gefiel? Ich durfte mir keine Hoffnungen machen.

...Nein Herz, wir verlieben uns nicht! Mein Herz lachte nur...

Lady Casanova Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt