6. Tzja Nikilein!

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Mein geliebte Stute als Lady Casanova

“Woher?”, vor Schreck verschluckte ich mich an meinem Fisherman’s Friend. “Woher ich das weiß?! Hasi, ich kann eins und eins zusammenzählen, der Typ hat dich gestern mit seinen Blicken förmlich ausgezogen und ich habe euch hinter der Bar gesehen. Wir sehen uns dann später am Hof. Und jetzt hau ab!”, grinste mich Dany breit an, schob mich anschließend bestimmt aus dem Studio und schloss dieses ab.

Baff stieg ich in meinen Range Rover und fuhr heim.

“Du hast mich jetzt nicht ernsthaft fünf Stunden alleine gelassen?”, Niklaus hielt mir die Augen zu. Ich drehte mich zu ihm um und lächelte: “Doch, ich werde dich auch jetzt wieder alleine lassen, außer du kommst mit zum Stall” “Ich komme mit. Helfe dir aber dich umzuziehen!”, schon lagen seine Hände auf meinen Hüften und zog mich näher. “Tut mir leid. Aber es wäre besser wenn du jetzt gehst”, blockte ich ab und öffnete wieder die Wohnungstür.

Ich fühlte mich schlecht, ich hatte Niklaus erst sitzen gelassen, ein paar Stunden warten lassen und ihn dann rausgeworfen. Und jetzt würde ich ihn gleich wieder sehen.

“Na, Wayland? Hast du geheult?”, meine Mädels saßen mit Bierflasche auf ihren Stühlen. Mein Platz belegte Nik. Der mich jetzt interessiert und dennoch kalt anblickte.

“Ja, die Kleine hat geheult!”, mein Bruder schlang seine Arme um mich lachte. “Jetzt zeig her!”, forderte mich Ronja neugierig auf, “oder schämst du dich wegen ihm?”

Nein ich schämte mich nicht, aber ich fühlte mich schlecht.

Dany zog mir einfach das Sweatshirt über den Kopf und entblößte mein frisch gestrichenes Tattoo am Oberarm, das immer noch brav in eine Frischhaltefolie gehüllt war. “Oh mein Gott ist das schön!”, quiekte meine beste Freundin und drückte auf die Folie. Obwohl man danke dieser mich wirklich viel sah.

Vorsichtig schielte ich zu Nik, dieser hatte sein Pokerface aufgesetzt. Schuldbewusst senkte ich den Kopf.

“Wayland, hörst du mir zu?”, eine Hand wedelte vor meinem Gesicht herum. “Ja, nein”, gab ich kleinlaut zurück. “Ich gehe heute nicht ausreiten, ich muss mal wieder die Koppel abmisten”

Ausgiebig erzählte ich meiner Stute alles, während ich sie putzte. In der Hoffnung dass mich keiner hörte erzählte ich ihr auch von meinen Gefühlen, die selbst noch nicht wusste wie sie Niklaus finden sollten. Die Rappstute hörte sich alles an und stupst mich anschließend mitfühlend an.

“Warte! Ich komme mit!”, Brownie führte seinen Hengst aus dem Stall. Hilfesuchend blickte ich zu Ronja. Diese war aber gerade mit Dany beschäftigt.

Schweigend ritten wir los. Nik ohne Sattel. Lady Casanova ging typisch schwungvoll und entspannt, während Mister L leicht tänzelte. Was Niklaus aber nichts aussmachte.

“Warum hast du nichts gesagt?”, brach er die Stille. Ich blieb stumm.

“Ich hätte mitkommen können!”

“Hättest du…”

“Ich hätte bei dir sein können!”

“Hättest du…”

“Stattdessen hast du mich liegen gelassen!”

“Habe ich… es tut mir leid!”, murmelte ich. “Aber ich hatte Angst davor wie du reagierst… ich dachte mir wenn du es hier erfährst, würdest du mir noch gleich den Kopf abreißen…”, zu Schluss wurde ich noch leiser.

“Das könnte ich gar nicht, ohne dass mich dein Bruder und Luke zu Hackfleisch verarbeitet hätten. Schwamm drüber, okay? Komm lass uns traben!”, Niklaus lächelte mich aufmunternd an.

Was er nicht wusste, wir befanden uns auf unsere Galoppstrecke. Ich musste nur in den leichten Sitz gehen, da schoss mein Rappe auch schon los. Mister L, das verfluche Westernpferd, Nein er ist ein tolles Pferd, setzte sofort nach.

Die Sandstrecke entlang, um eine Kurve, über den Kies, so dass die Steine nur so flogen und hinein in den Fluss. Meine Stute lag mit der Nase weiter vorne.

Der Hengst scheute vor dem Wasser und sah sich skeptisch im Wasser an. Lady Casanova hingegen stieg freudig und betrachtete begeustert das spritztendes Wasser.

“Nikilein, warum kommst du den nicht zu mir?”, fragte ich charmant. “Lizzy wie du vielleicht bemerkt hast, mein Hengt hat Angst vor dem Wasser” “Tzja Nikilein! Dein Pech!”  Als Antwort glitt Niklaus von seinem Hengst, kam in meine Richtung und zog mich aus dem Sattel, direkt in das kalte Nass. Ich quiekte auf und klammerte mich mal wieder an ihm fest.

“Befanden wir uns nicht schon mal in solcher Situation?” Wie damals auch, wanderten seine Hände auf meinen Hintern, ich wurde so näher zu ihm gezogen und sah mir direkt in die Augen.

Grün mit Gold traff auf … welche Augenfarbe hatte ich? Naja egal. Auf jeden Fall starrten wir uns gegenseitig in die Augen. “Ich glaube schon, aber wir sollten den folgenden Ablauf ändern. Oder willst du wieder Eine geschmiert bekommen?”, haucht ich. Erneut antwortete er mich nicht, sondern handelte wieder und küsste mich.

Irgendwann quietschte etwas. Besser gesagt jemand, meine Stute. Mister L stand neben ihr und schnupperte an ihr. Ja, meine Stute ist sehr zickig.

“Wir sollten zurück”, schlug ich vor und kletterte zurück in den Sattel. “Nur unter einer Bedingung!”

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