Die Reiteinteilung

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        Louisa ist in ihr Buch vertieft. Sie reitet mit Bibi und Tina um die Wette und stürzt sich mit ihnen von einem Abenteuer ins nächste. Plötzlich platzt ein Mädchen in Louisas Zimmer. Louisa schaut auf. Vor ihr steht ein Mädchen in ihrem Alter. Es ist ein bisschen kleiner als sie und etwas pummelig an den Hüften. Das Mädchen schaut sie schüchtern an. „Hallo", murmelt sie, „ich bin Maike."

„Hi, ich bin Louisa. Du bist also meine Zimmernachbarin."

„Ja, ich denke schon."

Plötzlich bimmelt von unten eine Glocke. Louisa und Maike schauen sich an und stürmen nach unten. „Puh, zum Glück scheint Maike nett zu sein und nicht so zickig wie die anderen Mädchen aus dem Nachbarzimmer", denkt Louisa erleichtert. Auf dem Hof steht Lisa. Karen sitzt mit ein paar Mädchen auf einer Bank. Louisa und Maike gesellen sich dazu.

Endlich sind alle da und Lisa ergreift das Wort. „Wie alle wissen, bin ich Lisa und das ist meine Kollegin Karen. Ich hoffe, ihr habt alle schon ausgepackt und seid gut angekommen. Ich habe noch ein paar Infos für euch und danach könnt ihr Essen. Morgen beginnt der Probereitunterricht. Heute wird jedem von euch ein Pony zugeteilt und ihr werdet nach Können in die verschiedenen Reitgruppen eingeteilt werden. Immer wenn ihr die Glocke hört, ist es Zeit für das Essen oder ich habe etwas zu sagen. Also, bitte sammelt euch dann immer sofort im Hof. Ich wette, ihr habt alle Riesenhunger. Es gibt Spaghetti mit Tomatensoße. Alles mir nach in den Speisesaal!"

Wenig später sitzen alle auf einer langen Bank an einem langen Tisch.

„Mmmh lecker", schmatzt Louisa und stopft sich ein dickes Nudelpaket in den Mund. Als alle satt und zufrieden sind, ergreift Karen das Wort. „Nun werden die Gruppen eingeteilt. Es gibt verschiedenen Gruppen nach Reitkenntnissen. Die Anfänger werden von uns mit dem Strick geführt. Wer von euch reitet schon fünf Jahre oder länger regelmäßig?"

Ein paar ältere Mädchen treten vor, unter ihnen sind auch die vier Zicken. Louisa dreht es den Magen um, sobald sie die Mädchen auch nur sieht. Die meisten großen Mädchen reiten schon lange und kommen in Gruppe drei.

„Wer reitet seit mindestens einem Jahr regelmäßig in einer Reitschule?" Es melden sich sehr viele Mädchen. Karen teilt sie zu Gruppe zwei ein.

„Der Rest geht in Gruppe eins."

Louisa ist entsetzt. Zu den Anfängern will sie auf keinem Fall! Sie läuft zu Karen.

„Kann ich nicht zu Gruppe zwei? Ich reite zwar nur in den Ferien, aber ich kann schon gut reiten", bettelt Louisa.

Karen runzelt die Stirn „Ich weiß nicht. Wir schauen mal", sagt sie und fährt ungerührt mit der Einteilung fort. Louisa setzt sich sauer auf ihren Platz zurück.

„Was ist denn?", Maike schaut sie neugierig an.

„Ich will nicht in Gruppe eins. Ich will in Gruppe zwei. Ich will alleine reiten."

„Aber wieso denn? Wenn man geführt wird, ist das doch total toll. Ich würde mich nie im Leben trauen alleine zu reiten. Und schau mal, wir sind vielleicht sogar in derselben Gruppe."

Louisa verdreht die Augen, verschränkt die Arme und sagt keinen Ton. Sie ist wie gelähmt. Das darf doch nicht wahr sein! Sie ist doch keine blutige Anfängerin. So hat sie sich die Ferien nicht vorgestellt. Blöd am Führstrick geführt zu werden, ist so ziemlich das Letzte, was sie sich erträumt hat. Louisa schluckt die Tränen hinunter.

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