Maike die nervige Klette

145 7 1
                                    

       

Puh, endlich kann ich ein paar Momente mit Oddie alleine verbringen. Louisa atmet erleichtert auf. Doch sie irrt   sich. „Louisa!" schreit Maike und sieht sich suchend um. „Louisa!"

Oh nein, kann man nicht mal hier in Ruhe allein sein. Doch Maike hat sie leider schon entdeckt. „Ah, da bist du ja. Als ich mein Pony bekommen habe, warst du auf einmal weg. Warum hast du nicht auf mich gewartet?" Maike schaut vorwurfsvoll.

„Ich, ähm ja also...", stottert Louisa, aber Maike lässt sie gar nicht erst ausreden. „Mein Pony heißt Scheckie. Die Reitlehrerin sagt, dass er das einzig gescheckte Pony ist." „Aha, mein Pferd heißt Oddie."

Louisa starrt auf den Boden. Hoffentlich verzieht Maike sich jetzt endlich. Sie möchte allein mit Oddie sein, mit ihm reden, seine weichen Ohren streicheln, ohne Zeugen. Aber Maike denkt gar nicht daran. Sie scheint nicht mehr sauer zu sein. In allen Einzelheiten schwärmt sie von ihrem Scheckie. „Ich habe Scheckie schon eben gesehen, er ist ein Shetlandpony und total süß, er ist braun weiß gefleckt und er..." aber Louisa unterbricht sie, „ich geh dann mal in den Stall zu den Pferden", sagt Louisa schnell und will sich aus den Staub machen, aber Maike hält sie auf.

„Ich komme auch mit", ruft sie fröhlich und trabt hinter Louisa her.

So ein Mist! Maike ist ja die reinste Klette. Louisa verdreht genervt die Augen. Schließlich sind Maike und sie im Pferdestall. Dort sind viele Pferde und Ponys: Füchse, Rappen, Schimmel und Friesen. Jedes Pony hat eine eigene Box mit einem bunten Namenschild. Nur wo Oddies Stall ist,   sieht sie nicht. Nirgendwo ist sein Namensschild.

„Scheckie wohnt mit ganz vielen anderen Ponys in einem  riesigen Stall, der ganz lang ist!", plappert Maike. Louisa  versucht unauffällig aus dem Stall, zurück zu Oddie zu huschen, aber Maike merkt dass sie gehen will.

„Warte auf mich", ruft sie Louisa hinterher und folgt ihr. „Ich muss mal auf die Toilette", lügt Louisa und verschwindet im Haus. Maike ist ihr dicht auf den Fersen. Louisa geht in die Kabine und überlegt, wie sie Maike loswerden könnte.

Ich gehe einfach irgendwo hin und verstecke mich schnell vor ihr", überlegt Louisa.

Sie schlüpft aus der Kabine. Vielleicht wartet Maike ja gar nicht mehr draußen.

„Louisa, da bist du ja. Wollen wir jetzt Scheckie besuchen gehen?" Maike empfängt sie draußen freudestrahlend, als hätte sie Louisa erst vor einem Jahr gesehen.

„Okay", nuschelt Louisa und rennt vor.

Maike kommt kaum mit. Beim Ponystall versteckt sie sich schnell im Gebüsch. Da kommt auch schon Maike.

„Louisa wo bist du", schreit sie und läuft an Louisas Versteck vorbei.

Louisa hält die Luft an. Wenn Maike merkt, dass sie sich vor ihr versteckt, wird sie gar nicht begeistert sein. Das wird sie ihr niemals verzeihen. Dann ist sie stocksauer.

Ponyhof Blumenfeld Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt