VIII

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Als Amanda laut telefonierend im Flur auf und ab lief, wachte Savannah auf.
Die Erinnerung an die gestrige Nacht wurde von dem wirren Nebel getrübt, der erst verflog wenn man aus dem Bett aufstand und von der Traumwelt in die Realität zurückkehrte.
Müde drehte sie sich um, versuchte sich in den Nebel zu flüchten. Aber die Sonnenstrahlen, die durch die halbgeöffneten Jalousien ihren weg zu ihr fanden vertrieben die Müdigkeit.
Hellwach setzte sie sich auf.

„Savannah." Amanda öffnete verärgert die Tür. „Es geht so nicht weiter. Deine Lehrer rufen hier reihenweise an und wollen wissen wo du bist."
Savannah verdrehte die Augen.
„Die Beurlaubung von Mr Greenslee ist vor zwei Wochen abgelaufen. Du musst wieder zur Schule."
Erschöpft seufzte Savannah. „Na schön. Morgen..."
„Nichts morgen", unterbrach Amanda sie anstandslos. „In zwanzig Minuten fahr ich zur Arbeit. Dich kann ich an der Schule absetzen." Sie hatte jenen Blick aufgesetzt, bei dem Savannah sich nicht traute etwas zu erwidern, weil sie wusste es würde sonst zu Konsequenzen kommen. Sie hasste Konsequenzen.

Sie schlug die Autotür zu und warf Amanda einen vernichtenden Blick zu. Doch diese schien weder die Blicke, noch die Beschimpfungstirade zu kümmern, die Savannah auf der Fahrt, leise murmelnd auf ihre Pflegemutter los ließ.
Gut gelaunt summte Amanda vor sich hin und konzentrierte sich auf die Straße und den schönen Herbstmorgen.
Gute Laune war das letzte, was Savannah an diesem Morgen gebrauchen konnte. Sie war unausgeschlafen und hungrig, freute sich jetzt schon auf die Mittagspause. Sie verfluchte den Sonnenaufgang. Und die dämlichen Anrufe ihrer Lehrer.
„Schieb doch nicht so schlechte Laune", lachte Amanda und knuffte sie in den Oberarm, als wären sie Freunde.
„Das steht dir gar nicht."
Savannah verdrehte die Augen.
„Man müsste meinen, dass du dich gar nicht freust, deine Freunde wiederzusehen."
Savannah lachte leise auf und erntete damit einen besorgten Blick.
„Ist alles in Ordnung?"
Savannah schloss die Augen. Fast hatten sie den Parkplatz erreicht, keine halbe Minute würde es mehr dauern.
„Du weißt, dass du mit mir reden kannst, wenn was ist."
Die Luft war erfüllt von Nervosität und Verärgerung.
„Es ist nichts", erwiderte Savannah und legte ihre Hand an den Türgriff, bereit jede Sekunde aus dem Auto zu springen.
Es war seltsam, wie sehr die Situation sie an gestern Abend erinnerte. Als Logan im Auto gesessen hatte, die Hand fest um den Türgriff geschlossen, die Muskeln angespannt.
Für den Bruchteil einer Sekunde war der Gedanke in dem hintersten Teil ihrer Wahrnehmung aufgeblitzt, er könne bei voller Fahrt die Tür öffnen, den Gurt lösen und...
Aber das würde er nicht.
Er war Logan Marson! Er war eine High School-Berühmtheit! Bekannt für seinen Sport, sein Geld und seine wunderbar kringeligen Locken.
Genau solche kringeligen Locken, wie der Junge in Mr Greenslees kleiner Praxis gestern hatte. Dunkelbraun und auf eine verwirrende Art gleichzeitig zerzaust und gekämmt. Nur Logan schaffte es, dass sein Haar so aussah.
Savannah riss die Augen auf und krallte ihre Finger um den Türgriff. Es dauerte eine Sekunde bis ihr klar wurde, wohin sie ihre Gedanken da eben getragen hatten.
Der Junge aus der Praxis war Logan gewesen.

A/N: Ich weiß jetzt endlich wieder wo die Geschichte hin soll, also kommen jetzt hoffentlich ein paar Kapitel in der nächsten Zeit!
Hoffentlich gefällt euch das Kapitel, demnächst sollte es dann auch Mal ein bisschen mehr auf die Beziehung zwischen Savannah und Logan eingehen.

Liked doch das Kapitel, wenn es euch gefällt und lasst Kritik da, die hilft immer 😅

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⏰ Letzte Aktualisierung: May 03, 2018 ⏰

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