2. Kapitel

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-Kate-

Als es, nach der 3. Schulstunde endlich zur Pause klingelte, sprangen alle auf und versuchten so schnell wie möglich aus dem Raum zu kommen.

Ich packte mein Zeug zusammen und schwang meinen Rucksack über die Schulter.

Als ich aus dem Zimmer lief und auf den Gang kam, hakte sich plötzlich jemand bei mir ein.

Ich sah in zwei strahlende Augen und erkannte Joy.

"Hay, Kate. Komm, ich zeig dir die Caféteria!" Grinste sie und zog mich mit sich.

"Was hast du nach der Pause für Fächer?" Fragte sie neugierig.

Ich reichte ihr meine Liste, die sie aufmerksam studierte.
"Okay. Also wir haben Deutsch, Geschichte,Biologie und Sport zusammen."

Sie reichte mir meine Liste und da traten wir auch schon in die große Caféteria ein.
Überall standen Tische und Bänke. Einige Schüler hatten sich schon versammelt.

Wir stellten uns an und holten uns einen Salat, da die Fleisch-Pastete komisch aussah.
Ich nahm mir noch ein Wasser und ging mit Joy zu einem freien Tisch.

Dort setzten wir uns.
"Also, wo kommst du her?" Fragte sie.

"Seattle" murmelte ich und stopfte mir ein paar Salatblätter in den Mund.

"Und warum bist du her gezogen?"

Ich starrte kurz auf meinen Teller, um die düsteren Gedanken, die auf mich einbrachen zu verdrängen.
Joy sah mich noch immer neugierig an.

Ich konnte es ihr sagen. Ich wollte doch Freunde finden? Dann musste ich auch ehrlich sein.

"Meine Mutter ist bei meiner Geburt gestorben, deswegen bin ich nur mit einem Vater aufgewachsen...
Naja, jedenfalls ist mein Vater vor einem Jahr tödlich verunglückt.
Ich bin in ein Waisenhaus gekommen und habe mich dort entschieden auf diese Schule zu gehen.

Weg von meinem alten Leben. Und dem Schmerz." Das letzte murmelte ich nur noch.

Joy sah mich mit großen Augen an. "D.. d... das tut mir leid. Ich... ähm... ich wusste nicht..."

Ich winkte ab "Nein, nein alles gut." Ich lächelte sie an. Sie erwiderte das Lächeln und spießte eine Tomate auf.

"Wohnst du alleine?"
Ich nickte. "Ich wohne in einem kleinen Haus. Das Haus und meine Ausbildung zahlt eine komische Waisen-Versicherung." Ich zuckte mit den Schultern.
"Das alles hat meine Tante eingerichtet. Sobald ich 18 bin will meine Tante die Kosten für Haus und Schule übernehmen. Mehr weiß ich nicht."

Der Anwalt hatte versucht mir zu erklären, wie das ablief aber ich hatte nicht zugehört.

Joy nickte wieder. Wir unterhielten uns noch etwas, tauschten Nummern aus und aßen fertig, bis wir in den nächsten Unterricht mussten.

"Wohin jetzt?" Fragte ich sie, vor der Caféteria.
"Biologie-Saal!" Sie streckte ihre Hand aus und zeigte auf den Gang vor uns.

Ich hatte mein Skizzenbuch, in welchen ich oft Dinge kritzelte und wichtige Dinge hinein schrieb, in der Hand und unterhielt mich mit Joy.

Manche würden behaupten ich könne gut zeichnen, doch das tat ich nur für mich. Um meine tiefsten Gefühle auszudrücken und einfach Mal alles zu vergessen.

Da wurde ich plötzlich angerempelt, sodass mir der Block aus der Hand fiel und auf dem Boden aufschlug.

Schnell wirbelte ich herum und starrte das Wasserstoff-blonde Mädchen vor mir an. Sie trug knallroten Lippenstift und so viel Make-Up, dass ich befürchtete es würde ihr jeden Moment vom Gesicht fallen.

~She's a Daydreamer and a Nightthinker~Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt