8. Kapitel

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Montagmorgen war ich Mal wieder viel zu spät dran und wusch hektisch mein Gesicht, während ich im Kopf alles durch ging, was ich noch brauchte.

Schnell warf ich mir einen viel zu großen, blauen Pulli über, den ich ausversehen in der falschen Größe gekauft hatte. Darunter zog ich mir einfach eine schwarze Seidenstrumpfhose an. Zu spät bemerkte ich, dass mehrere Löcher in der Strumpfhose waren.

Fluchend schlüpfte ich in meine schwarzen Stiefel und entschied, dass das reichen musste.

Ich hatte keine Zeit mehr mich umzuziehen. Also schnappte ich mir meine Schultasche und warf sie mir über die Schulter.

Bevor ich aus dem Zimmer eilen konnte, fiel mir der Blätterhaufen ins Auge.

Schnell schnappte ich ihn mir und rannte los. Die Tür flog hinter mir so ins Schloss, dass man den Putz bröckeln hörte.

Na toll. Dafür konnte ich mir nachher etwas von meiner Tante anhören.

Meine Haare peitschten im Wind hinter mir, als ich über den Weg rannte.

Nur noch in diese Straße einbiegen, dann wäre ich an der Bushaltestelle.

Schwer atmend kam ich endlich an und tatsächlich! Der Bus war noch da. Doch die Türen schlossen schon.

Noch einmal gab ich Fersengeld und stoppte vor dem Bus, mit hämmernden Herzen.

Der Busfahrer warf mir einen strengen Blick zu. Ich versuchte einfach meine Atmung wieder unter Kontrolle zu bringen und stieg erleichtert ein, als die Türen geöffnet wurden.

Der Busfahrer ließ seinen Blick kurz auf meinen Gesicht ruhen bevor er mich anfuhr "Ein Glück, dass du so hübsch bist. Sonst wäre ich weiter gefahren."

Zwei 6. Klässler, auf dem ersten Sitz, lachten über den Kommentar und sahen mich an, als hätte ich irgendetwas dämliches getan.

Ich ignorierte den Kommentar und zeigte mein Ticket. Als der Busfahrer nickte, ging ich in den Bus und warf den tuschelnden Schülern einen genervten Blick zu.

Das reichte, damit sie verstummten. Noch immer außer Puste, ließ ich mich auf einen Sitzplatz fallen und legte mein Kopf an die Scheibe.

Gedankenverloren suchte ich nach meinen Kopfhörern und steckte sie mir anschließend in die Ohren.

Mit ein paar kurzen Klicks, auf mein Handy, hämmerte mir auch schon der Bass von 'Dead Memories' ins Ohr.

Während der Bus sich in Bewegung setzte und die Landschaft nur so vorbei zog, verlor ich mich wieder in Gedanken.

Alec war so nett gewesen. Ich konnte es noch garnicht fassen. Vielleicht ist er ja wirklich nicht so ein Arsch wie er schien.
Unser Projekt war so gut wie fertig. Wir mussten es nur noch abgeben.

Eigentlich schade...
Es hatte Spaß gemacht, mit ihm zu arbeiten und bis auf den Unfall in der Dusche war ja alles glatt gelaufen...

Als ich daran dachte musste ich kurz grinsen.

Ruckartig wurde ich zurück in die Realität geholt, als der Bus mit quietschend Reifen vor der Schule hielt.
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"Wo bist du?!" Schallte es aus den Kopfhörern, als ich den Anruf entgegennahm.

"Dir auch einen schönen guten Morgen." Erwiderte ich und lief die Treppen hinauf, die zum Haupteingang führten.

"Das ist nicht lustig! Erst hast du ein date, mit dem heißesten Typen an der Schule, dann meldest du dich ewig nicht und ich erfahre von Izzy, dass er die Nacht über nicht Zuhause war.

~She's a Daydreamer and a Nightthinker~Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt