9. Kapitel

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Überlegend stand ich vor dem schwarzen Brett.
Immer wieder ließ ich meinen Blick über sämtliche Kurse gleiten.

Doch keiner sprach mich an. Da drückte sich eine kleine Gestalt an den ganzen anderen Schülern vorbei, die um mich herum standen.

Als Joy nun endlich neben mir stand folgte sie meinem Blick.

"Komm doch ins Cheerleader-Training." Schlug sie vor, als sie meinen Blick sah.

Schnell schüttelte ich den Kopf.
"Damit ich Alec auch noch anfeuern kann? Bloß nicht."

Alec war im Footballteam. Einer der Gründe warum er so beliebt war.

Joy sah mich enttäuscht an. "Ich bin schon seit Jahren im Training und es hat mir immer Spaß gemacht. Aber gut, wenn du einen wohlwollenden Ratschlag deiner besten Freundin nicht annehmen willst... Bitteschön." Gespielt beleidigt warf sie ihre Haare nach hinten und sah demonstrativ in eine andere Richtung.

Ich musste lachen. "Schon gut. Ich schaue es mir Mal an."

Also schrieb ich meinen Namen auf die Liste, mit der großen Überschrift "Cheerleader"

Sofort kam das typische Lächeln zurück. "Mittwoch, Donnerstag und Freitag, ab 15 Uhr."
Teilte sie mir direkt mit.

"Ich muss los. Wir sehen uns nachher." Sie zog mich in eine kurze Umarmung und kämpfte sich durch die Schüler, zurück auf den Gang.
--
In der nächsten Stunde stellte ich verwundert fest, dass Alec pünktlich auf seinem Platz saß.

Ich schmiss meine Tasche auf den Boden und ließ mich auf den Stuhl fallen.
Gerade noch rechtzeitig. Genau in der Sekunde ertönte der Gong, zu Unterrichtsbeginn.
Meine Gedanken schweiften immer wieder ab.

Würde mir das Training gefallen? Tanzen tat ich gerne und ich war auch begabt.
Auch akrobatisch war ich nicht ganz unbegabt. Ich hatte früher einmal Bodenturnen gemacht.
Mein Vater hatte mich dazu überredet und schließlich tat ich es ihm zuliebe.

Doch irgendwann machte es mir wirklich Spaß.

Dann starb mein Vater und alles lief aus dem Ruder.

Ich wurde aus meinen düsteren Gedanken gerissen, als sich ein Stift in meinen Rücken bohrte.

Seufzend drehte ich mich um und sah in die schelmisch funkelnden Augen, von Alec.

"Danke, dass du mir die Blätter vorbeigebracht hast..." Flüsterte er.

"Ach, plötzlich kannst du freundlich mit mir sprechen?" Fragte ich gereizt.

Er grinste nur. Das brachte mich wieder zum kochen. Ich wollte ihm sämtliche Beleidigungen um die Ohren hauen, doch biss mir auf die Zunge und drehte mich einfach wieder um.

Doch da bohrte sich der Stift wieder in meinen Rücken.
Genervt ignorierte ich es, in der Hoffnung er würde aufhören. Aber das tat er nicht.

Wieder bohrte er seinen blöden Stift in meinen Rücken und beim 3. Mal fuhr ich genervt herum. "Was?" Entfuhr es mir, etwas zu laut.

Der Lehrer sah uns mit erhobenen Augenbrauen an, fuhr dann aber mit seinem Unterricht fort.

Ich warf ihm einen warnenden Blick zu, konnte aber ein kleines Grinsen nicht unterdrücken.
Er zwinkerte mir einfach zu und drehte den dämlichen Stift zwischen seinen Fingern.

Endlich Zuhause angekommen schmiss ich meine Tasche in eine Ecke und ließ mich seufzend auf mein Bett fallen.

Ich holte mein Handy hervor und klickte mich durch sämtliche Instagram Beiträge. Mein Handy vibrierte und signalisierte mir somit, dass ich einen neuen Abonnenten hatte.
Ich tippte darauf und mein Herz machte einen kurzen Satz, als ich Alec's Instagram Namen erkannte.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Apr 24, 2019 ⏰

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~She's a Daydreamer and a Nightthinker~Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt