Kapitel 6

1.4K 81 8
                                    

"Wie jetzt, du hast seine Handynummer?" Jungkook schaute mich erstaunt an. "Du bist doch sonst immer so vorsichtig."

Mir stieg die Hitze ins Gesicht, als er mich vorwurfsvoll anschaute.

"Er ist anders. Ich weiß, es klingt naiv und völlig bescheuert, aber er ist nicht nur an meinem Körper interessiert. Er-", Jungkook unterbrach mich. "Jiminie, es ist nicht naiv zu glauben, jemand könnte an dir als Person interessiert sein. Du bist eine wundervolle Person und dass du noch immer so freundlich zu jedem bist, trotz allem, was dir schon passiert ist, bewundere ich an dir, Hyung."

Dieser Junge, er war ein toller bester Freund, seine Worte machten mich glücklich.

"Ich möchte nur, dass du nicht verletzt wirst."

Ich zog ihn in meine Arme und atmete tief durch, um nicht in Tränen auszubrechen.

"Er hat mich auf ein Date eingeladen. Ohne Bezahlung, ein einfaches Abendessen in einem einfachen Restaurant."

Jungkook schob mich ein Stück von sich, um mir in die Augen zu sehen. Ich konnte nicht anders, als ihm ein schiefes Grinsen zu schenken. Einen Moment später erwiderte er es und nickte, verbarg seine Bedenken, so gut er konnte. Dafür war ich ihm dankbar.

-

Am Abend, als ich bereits in meinem Bett lag, vibrierte mein Handy und mein Herz setzte einen Schlag aus.

'Hey, bleibt es bei unserer Verabredung morgen Abend? Schlaf gut! -Yoongi'

Ich tippte aufgeregt eine Antwort und merkte, dass mein Lächeln immer breiter wurde.

Ich dachte an die letzte Nacht zurück und versuchte gar nicht erst, mir einzureden, dass Yoongi nur ein Freier für mich war. Er war längst viel mehr. Und er hatte mich nicht angerührt.

Wir hatten in seinem Bett gelegen und einfach an die Decke geschaut, während wir uns unterhalten haben. Er hat mir erzählt, dass der Mann, mit dem er sich nach dem Klavierspiel unterhalten hatte, der Leiter eines Orchesters war und er ihm eine kleine Stelle als Solokünstler angeboten hatte. Nun saß Yoongi zwischen zwei Stühlen, einmal dem Wunsch seiner Eltern und einmal seinem eigenen Wunsch, seinem Ziel näher zu kommen.

Mich mit ihm zu unterhalten fühlte sich so normal an, so richtig. Und bisher hatte er mir keinen Grund gegeben, ihm zu misstrauen.

-

Es klopfte an der Tür und mein Herz rutschte mir in die Hose. Es müsste Yoongi sein. Aber er war eine dreiviertel Stunde zu früh dran und wir hatten eigentlich ausgemacht, dass er unten an der Straße auf mich warten würde.

Ich war so aufgeregt, hatte meinen einzigen Anzug angezogen und versucht, meine Haare so zu föhnen, wie Taeyeon es gemacht hatte.

Es klopfte erneut und ich verfluchte meine kleine Wohnung dafür, keinen dieser Türspione zu haben. Aber niemand außer Yoongi wusste, in welchem Block ich wohnte.

Ich öffnete die Tür und mein Lächeln verschwand.

"Oh, da hat sich ja jemand für mich schick gemacht."

Es war nicht Yoongi.

-
-
-

Paid // YoonMinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt