Wie konnte ich bloß mit so einer unüberlegten Antwort so etwas ins Rollen gebracht haben? Ich hatte mit meiner Naivität drei Menschen umgebracht. Langsam fing sich alles zum Drehen an und ich musste kurz meine Augen schließen. Das brachte aber auch nicht den gewünschten Effekt. Ich griff mit meiner linken Hand nach dem Wasserglas, das auf meinem Nachttisch stand und versuchte einen kleinen Schluck zu nehmen. Meine Augen musste ich, nachdem ich sie zum Finden des Wasserglases geöffnet hatte, wieder schließen, da sich wieder alles zum Drehen anfing.
Was sollte ich jetzt nur tun? Ich versuchte eine Möglichkeit zu finden, um mich aus meinem Schlamassel zu retten, doch mir fiel nichts auf Anhieb ein. Im Moment war ich eindeutig nicht in der Lage über sowas nachzudenken, grade war ich noch froh darüber, das ich nicht umkippte. Dann müsste ich auch noch meiner Mutter eine Lüge auftischen und wer weiß, wie lange sie noch meinen Ausreden glauben schenkte,
Ohne mich vorher umzuziehen legte ich mich in mein Bett und versuchte einzuschlafen. Nach dem, was ich heute erfahren hatte, konnte ich mich nicht mehr aufraffen, um ins Badezimmer zu gehen. Das war gerade mein kleinstes Problem. Immerhin musste ich irgenwie einen Weg finden, dass der Fremde aufhörte mit dem Morden, und nicht, dass ich einmal in meinen normalen Altagssachen schlief. Mich würde so ja eh niemand sehen.
Stundenlang war ich diese Nacht wachgelegen und hatte versucht eine Lösung zu finden, doch wirklich einen einfallen wollte mir nicht. Als ich dann doch eingeschlafen war, hatte ich davon geträumt wie noch mehr meiner Mitschüler umgebracht worden waren und, dass ich dabei zuschauen musste.
Am nächsten Morgen brachte ich es nur mühsam zustande aus dem Bett zu kommen, doch daran führte nunmal kein Weg vorbei, wenn meine Mutter mitbekam, wie es mir geht oder was ich getan hatte, würde sie mich womöglich dafür hassen und dann vermutlich nie wieder mit mir reden. Jeder würde mich dafür hassen, was ich getan hatte, war ja auch verständlich, denn das was ich getan hatte war auch unverzeihlich.
Nachdem ich unzählige Schichten Concealer aufgetragen hatte, um meine dicken Augenringe zu verstecken, ging ich dann runter in die Küche zu meiner Mutter.
"Guten Morgen", murmelte ich zur Begrüßung.
"Guten Morgen Schatz. Ich muss gleich zur Arbeit also musst du dir dein Essen leider selber machen, aber du bist ja schon groß, das schaffst du auch mal alleine", sagte sie mit frölicher Stimme, ohne sich zu mir umzudrehen. So konnte sie zum Glück sehen, wie müde ich aussah.
Ich huschte schnell aus der Küche, um es dabei zu belassen, sodass sie nicht doch noch Verdacht schöpfte.
Schnell packte ich meine Sachen zusammen und machte noch meine restlichen Hausaufgaben, obwohl diese nicht so ganz ordentlich ausfielen, da ich immer noch stark zitterte und ich mich auch nich wirklich konzentrieren konnte.
Ich hörte wie meine Mutter gerade das Haus verließ, sodass ich jetzt in die Küche gehen konnte, um etwas zu trinken. Hunger hatte ich nicht wirklich, dafür war mir noch etwas schlecht, wenn ich an gestern dachte. Als ich auf die Uhr blickte, sah ich, das es Zeit wurde in die Schule zu laufen. Kurz überlegte ich, ob ich nicht doch einfach daheim bleiben wollte, aber das wäre wohl keine so gute Idee, wenn ich nicht auffallen wollte.
Auf dem Weg zur Schule hörte ich laut Musik um mich etwas abzulenken, was sogar ziemloch gut funktionierte. Ich merkte gar nicht, wie ich vor dem grauen Gebäude stand und langsam meine Kopfhörer aus den Ohren nahm. Erst als ich schon fast am Eingang angekommen war, erwachte ich au meiner Trance, in die mich die Musik versetzt hatte.
Mein Blick fiel auf dem Boden und es war nicht, wie ich erwartet hatte, alles voller Blut, sondern man konnte nicht sehen, dass hier mal ein totes Mädchen in einer Lache voll Blut lag.
Im Fernsehen hatte ich gesehen, dass hier gestern ziemlich vile Polizei war, die den Tatort untersucht hat, doch davon war jetzt nichts mehr zu sehen. Sie wollten verhindern, dass die Schüler viel von dem ganzen mitbekamen, bevor nicht das ganze aufgeklärt worden war.
Ich merkte wie viele Jugendlichen mich anstarrten, das ließ mich aus meinen Überlegungen aufschrecken, sodass ich schnell in Schulgebäude lief. Vermutlich hatte irgendjemand das Gerücht verbreitet, ich wäre an den Morden Schuld. Das stimmte zwar mehr oder weniger, doch ichb hatte das nicht gewollt. Ich lief mit einer echt großen Angst in das Schulgebäude, da ich wuste, was nun wieder auf mich zukommen würde. Doch das musste ich jetzt ertragen, ich hatte das ja auch verdient, denn ich war eine Mörderin.
Und irgenwie musste ich es schaffen, dass das ganze aufhört. Ich hatte zwar keine Ahnung wie, aber ich war ihnen das schuldig. Und mir auch.
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Alone - Alleine gegen den Mörder
Mystery / Thriller*Longlist Wattys2018* Ein Fremder macht Mona ein Angebot: Er hilft ihr aus ihrer misslichen Lage des Schul-Mobbing-Opfers heraus, sie ist ihm einen Gefallen schuldig. Mona, die alles machen würde um nicht mehr das Opfer an der Schule zu sein, willig...