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Ich lief auf die etwas verschmutzte weiße Eingangstür zu und streckte meine Hände nach ihr aus, sodass ich sie öffnen konnte. Normalerweise war die Tür offen, aber heute nicht, wahrscheinlich weil es langsam kälter wurde und man nicht wollte, dass es innen so kalt wurde.

Normal war es auch, dass sobald ich das Schulgebäude betrat, ein dummer Spruch kam. Doch der blieb diesmal aus. Stattdessen lagen alle Blicke auf mir. Jeder einzelne Schüler blickte mich an, was mir aber auffiel war, dass es niemand wagte mir in die Augen zu schauen. Und niemand wagte es, auch nur irgendwas zu sagen. Etwas stimmte hier ganz und gar nicht. Allerdings war mir das ziemlich recht, einmal in Ruhe gelassen zu werden.

Als ich meinen Blick wieder hob, schienen einige Schüler zu erschrecken und richteten ihre Sicht dem Boden zu. Langsam wurde es aber schon echt seltsam. Ich beschleunigte meine Schritte und beeilte mich zu meinem Spind zu kommen. Dort wartete schon jemand auf mich oder so sah es zumindest aus. Ich glaube er hieß Logan war mir aber nicht mehr ganz so sicher, er war der einzige an diesem Tag der mir in die Augen schaute. Er ar einer der beliebten der Schule und hängte auch oft in der Pause mit Luke und seiner Clique ab. Oder eher gesagt als er noch am Leben war. Darüber sollte ich aber jetzt wirklich nicht nachdenken, dass brachte mich nur auf falsche Gedanken.

Logan war zwar beliebt und lachte auch wenn jemand sich über mich lustig machte, aber er hat noch kein schlechtes Wort über mich verloren. Vielleicht gab es ja auch noch gute Type auf dieser Welt. Doch das änderte sich als ich seinen Gesichtsausdruck sah.

Bevor ich weiter über ihn nachdenken konnte, sagte er auch schon was, was nicht gerade freundlich klang:"Ich weiß zwar nicht, ob diese ganzen Gerüchte stimmen, aber glaub mir, wenn ich rausfinden sollte, dass sie wahr sind, bist du toter als es Luke je sein wird. "

Geschockt sah ich ihn an. Was meinte er damit? Was soll ich denn getan haben? "Von was redest du?", flüsterte ich geschockt. Erst dachte ich, er hätte mich nicht verstanden, so leise wie ich gesprochen hatte, doch er antwortete mir gereizt:"Falls dir's noch nicht aufgefallen ist, die ganze Schule denkt, du bist für die Morde verantwortlich. Die lassen sich vielleicht davon einschüchtern, ich aber nicht. Also nehm dich in Acht." Mit diesen Worten setzte er sich in Bewegung und mit schnellen, aber schweren Schritten, davon.

Ich dachte, dass nach dem dritten Mord jeder begriffen hatte, dass ich nichts damit zu tun haben konnte. Wie sollte ich alleine drei Menschen umbringen? Wie kam jemand bloß auf die Idee? Was hatte ich auch erwartet? Das Gerücht war ja schon mal im Umlauf und ich hätte ja auch ein Motiv dafür. Aber das manche wirklich dachten, ich hätte damit was zu tun war echt absurd. Ein weiterer Grund dafür, schnell aufzudecken, wer wirklich verantwortlich für die Morde war.

Der Schulgong riss mich aus meinen Gedanken und ich versuchte mich schnell zum Klassenzimmer zu begeben. Gerade noch vor dem Lehrer betrat ich den Raum und setzte mich schnell an den letzten freien Tisch. Derweil ich meine Hefte auf den Tisch legte, klopfte es an der Tür. Ich schenkte dem ganzen keine Beachtung, da ich dachte, dass es eh nur eine Frau aus dem Sekretariat war.

Doch als ich die Wörter "Neuer Schüler" hörte, schaute ich auf und sah wie ein Junge auf mich zu lief. Ich musste ziemlich geschockt aussehen als er sich dann auch noch neben mich setzte.

"Hey. Alles ok mit dir du siehst ein bisschen blass aus?", hörte ich den Jungen sagen. "Ähm ja, alles in Ordnung", erwiderte ich zögernd und ohne mich zu ihm zu drehen, da ich nicht unbedingt die Aufmerksamkeit auf mich ziehen wollte, indem ich schwätzte. Aber anscheinend schenkte man uns keine Beachtung.

"Wie heißt du?", fragte er mich weiter. Diesmal wendete ich mich ihm zu und antwortete:"Mona und du?" "Liam", gab er mir die Antwort auf meine Frage. Als ich in seine Augen sah fuhr mir ein Schauer über den Rücken, da es mir so vorkam, als würde er mit seinem Blick in mich hineinschauen wollen. Das lag aber wahrscheinlich an seinen Augen, die ein helles grau aufwießen, dass man den Eindruck hatte, sie schauten in einen hinein. Über was ich mir gerade Gedanken machte war schon echt merkwürdig und hört sich echt komisch an.

Zu den grauen Augen kamen noch seine braunen Haare dazu, alles in allem sah er schon echt gut aus, aber darüber sollte ich mir echt keine Gedanken machen, ich hatte andere Probleme.

Die restliche Stunde unterhielten wir uns noch über belanglose Sachen wie Schule und Hobbys. In den anderen Fächern des Tages saßen wir nicht mehr zusammen. Als dann endlich Mittagspause war, wollte ich dann meine Essen aus meiner Schultasche nehmen, bemerkte jedoch, dass ich meins daheim vergessen hatte. Jetzt musste ich mir auch noch in der Mensa etwas kaufen, denn ohne etwas in meinem Magen würde ich den restlichen Tag nicht überstehen.

Also lief ich wohl oder übel in die Cafeteria und stellte mich in die Schlange, die glücklicherweise nicht so lang war. Wieder spürte ich die Blicke der anderen auf mir, die ich aber gekonnt ignorierte.

Da man das Essen, welches man hier gekauft hat, auch hier essen muss, setzte ich mich an einer der wenigen freien Tische in dem großen Raum und fing an hungrig meine Mahlzeit zu verschlingen.

"Darf ich mich setzen?", hörte ich jemand hinter mir fragen. Ich drehte mich überrascht um, seit wann wollte jemand neben mir sitzen? Aber als ich sah, wer es war, wurde mir es klar. Er kannte wahrscheinlich niemand anderes hier und hatte auch noch nicht die Gerüchte über mich gehört.

"Klar", antwortete ich trotz meiner Gedanken, es schadete ja nicht, mal einmal nicht alleine zu essen. Er schob den Stuhl neben mir zurück und setzte sich. "Ich dachte schon, ich mich zu den Nerds dahinten setzen", scherzte Liam. Ich warf ihm ein schüchternes Lächeln zu.

Irgendwie schaffte ich es dann doch meine Schüchternheit etwas abzulegen und wir unterhielten uns. Auf einmal klingelte mein Handy, das gerade auf dem Tisch lag und eine neue Nachricht erschien. In dieser stand: Hast du noch Zeit für ein Treffen?

Augenblicklich verstummte ich und ich fing leicht an zu zittern. Fast hatte ich für einen Moment meine Sorgen mit dem Unbekannten vergessen. Liam sah mich an und dann mein Handy, das immer ncoh auf dem Tisch lag. Ich wollte es noch schnell in die Hand nehmen, bevor er es lesen konnte. Doch es war zu spät.

"Wer hat dir da geschrieben?", fragte er mich etwas besorgt. Ich blickte ihm in die Augen und versuchte ohne zu stottern ihm zu antworten:"N-niemand." "So wie du aber aussiehst war das nicht niemand sondern jemand, der dir Angst macht", sagte er.

Endlich erwachte mein Körper aus der Schockstarre und ich packte schnell meine Sachen und stand von meinem Stuhl auf und wollte schon wegrennen, da packte er aber noch meinen Arm, sodass ich gezwungen war, ihn anzuschauen.

Alone - Alleine gegen den MörderWo Geschichten leben. Entdecke jetzt