7.Kapitel

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Ich wusste nicht, wie lange ich weg war, oder wie ich von der Party weggekommen war, doch was ich wusste, war, dass ich auf etwas weichem lag.

Ruhe. Komplette Stille. Fast schon unerträglich, grausame Stille. Ich stellte meine Ellenbögen an und kniff die Augen zusammen. Sofort überkam mich ein höllischer Schmerz im Kopf. Ich gab ein leises, gezischtes ,,Ahhhhh'' von mir und setzte mich endgültig auf.

Nach weiteren Sekunden öffnete ich die Augen. Der Raum um mir war leicht beleuchtet. Entweder war es nur ein paar Stunden später oder es war die Morgendämmerung. Ich wusste es nicht, aber war einfach nur froh, dass ich aus meiner entkommenslosen Situation auf der Party gerettet wurde, dass ich vor dem schlimmsten bewart wurde.

Ich sah mich weiter im Raum um und meine Augen passten sich allmählich dem Licht an. Mein Blick schweifte von einer Ecke zur anderen, doch ich stockte abrupt in meiner Bewegung, als ich in einer von ihnen einen Sessel sah, auf dem anscheinend jemand saß. Es war nicht anscheinend so, sondern es war so! Ein regungslose Person, die mich fast schon gruselig beobachtete.

Es war ein Mann, das konnte ich schon von weiter Entfernung und der Dunkelheit, die in diesem Teil des Zimmers herrschte, erkennen. Etwas Bekanntes Lag in der Luft, doch mein Gehirn wollte sich nicht auf eine mögliche Täuschung einlassen.

,,Hallo?" ich flüsterte. Diese Situation hätte auch aus einem Horrorfilm stammen können, weshalb ein wenig Angst unter meinen verwirrten Gefühlen waltete.

Der Mann stand auf und ich erkannte die breiten Schultern und die muskulären Arme, die mir schon auf der Party auf gefallen waren. Er lief langsam auf mich zu und ich wurde nervöser. ,,Mayson?'' dieser Name kam aus meinem Mund, wie ein Reflex. Ich überraschte mich selbst, als ich die Worte, die ich von mir gegeben hatte, im Raum nachhallen hörte. Ich hörte ein Lachen. Kein 'ich bin glücklich dich zu sehen' Lachen, eher ein amüsiertes, dunkles Lachen. Ich bekam Gänsehaut und mein Magen zog sich schmerzhaft zusammen.

Endlich trat die Person ins Licht. Ich grabbelte hastig an das Kopfende des Bettes zurück und spürte die kalte, harte Wand hinter mir. Ich atmete angsterfüllt aus und betete innerlich zu Gott.

,,Hast du mich vermisst?'' fragte mich eine gutbekannte, dunkle Stimme.

Ich fing an zu weinen. Weinen wegen der Hoffnung, die zerplatze. Weinen wegen der Angst, dem Schmerz, der Erinnerungen. Es konnte nicht wahr sein! Ich wollte es einfach nicht.

Kennt ihr diesen Gedanken, bei dem ihr euch denkt: ,,Mir könnte sowas nicht passieren!?

Diesen Gedanken gab es in meinem Leben nicht mehr. Ich hatte sehr schnell und auf harte Tour gelernt, dass mir alles geschehen könnte, egal wie unvorstellbar grausam ich es mir vorstellte.

,,Du hast mich sicherlich sehr vermisst! ich hörte die tiefe Stimme ein weiteres Mal und sie brachte mich innerlich zum Beben. Eher zum Einbrechen.

Ich wollte aufwache, aufwachen aus diesem Albtraum indem ich mich befand. Es war ganz sicher nur ein ziemlich realistisch, anfühlender Traum. Nichts mehr.

Ich drückte mich härter an die Wand und wischte meine Tränen von den Wangen weg. Warum konnte ich mich nicht einmal zusammenreißen? Ich konnte das damals doch so gut! Ich hatte meinen Körper, meine Gefühle, alles an mir hatte ich unter Griff. Es war mir ziemlich früh aufgefallen, dass ich diese Stärke in California gelassen hatte. In California, in meinem alten Leben und bei Mayson. Ich konnte nicht mehr zählen, wie oft ich geweint hatte und mir gedacht hatte:

,,Reiß dich zusammen! Reiß dich verdammt nochmal zusammen!!!

Aber so einfach, wie es gesagt war, konnte man es nicht umsetzten. Ich hatte mich jedes Mal erbärmlich gefühlt und das tat ich jetzt auch: Mich erbärmlich und hilflos fühlen, obwohl ich mich so sehr zusammenreißen wollte. Ich wurde von einer Katastrophe in eine noch schlimmere gebracht und mir kam eine Vergewaltigung auf einmal fast harmlos vor. Wie konnte ich sowas nur denken!? Wie konnte ich genau in diesem Moment denken, dass ich jetzt lieber wieder in dem Zimmer im oberen Geschoß von Jim's Haus wäre?

,,Ich habe mir ja schon gedacht, dass du sehr froh über meine Anwesenheit wärst, aber, dass du kein Wort herausbekommst hätte ich nicht gedacht.. er machte sich lustig über mich. Er lachte mich leise aus und machte sich einen rießen Spaß daraus, sich über mich lustig zu machen.

Nach ein paar Minuten komplettes Schweigen, konnte ich mich zu meinem Überraschen doch ein wenig fangen.

,,Was willst du?"fragte ich leise.

,,Wie bitte?"

,,Was du verdammt nochmal willst! Damon! "Ich schaute ihm direkt in die Augen. Wut flackerte in meinen Augen und anscheinend schien es Damon nur noch mehr zu amüsieren.

Er lächelte zufrieden und setzte sich auf das Bett.

,,Ich habe mir gedacht du würdest mich vermissen... "Damon streckte die Hand zu mir aus, doch ich wich ein Stück aus.

Ich starrte ihn einfach nur an.

Er sah mich auf einmal unschuldig an und bewegte sich nicht, doch mit einen Mal griff er schnell an mein Kinn. Ich atmete hysterisch. Er hatte seinen Blick noch nicht geändert und griff nun fester um mein Kinn.

,,Ich dachte Das-"er strich mit dem Daumen über meine Lippen ,,-würde Das-"er lenkte meinen Blick auf seinen Schritt ,,-vermissen...."

Mich überkam Ekel, als ich daran dachte, zu was er mich damals gezwungen hatte. Ekel und Wut, massenweise Wut. So viel Wut, dass ich ihm kurz darauf ins Gesicht spuckte.

Damon drückte meinen Kiefer noch stärker und wischte sich mit der Anderen das Gesicht ab.

,,Schluss mit lustig, kleine Schlampe!

The bad Mafiaboss and he finds me Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt