27. Kapitel

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Nach etwa einer Stunde waren wir in Manhattan angelangt. Der am dichtesten bevölkerte Bezirk New Yorks. Wir fuhren die 'Upper East Site' entlang und ich konnte einen flüchtigen blick in den berühmten Central Park erhaschen.

,,Wo genau fahren wir hin? Hast du hier Familie?" fragte ich zögernd, meinen Blick stets auf meine Umgebung gerichtet.

,,Keine blutsverwandte Familie, aber Familie."

Wieder mal zeigte sich, dass ich nicht so viel über Mayson und seine Vergangenheit wusste, wie angenommen hatte. Er überraschte mich immer wieder mit neuen, tief verborgenen Geschichten. Ob das nach so einer langen Zeit mit ihm gut oder schlecht war, musste ich mit mir selbst ausmachen. Aber trotz alle dem, wusste ich, dass ich so niemals meine Faszination für ihn verlieren würde.

Ich beobachtete die große Menge an Menschen, die sich durch die Straßen zwängten. In California war es bei weitem nicht so gewesen. Natürlich war es in California nicht menschenlehr, aber mit diesem Bezirk konnte mein Wohnort, der nördlich von Los Angeles lag bei weitem nicht konkurrieren.

900 Meilen entlang der Pazifikküste. Von Steilküstenstränden zu Bergketten und riesigen Mammutbaumlandschaften bis hin zu den luxuriösesten Städten Amerikas. Erst jetzt merkte ich, wie sehr ich California vermisste. Ich vermisste meine Freunde. Von Imegine hatte ich schon ewig nichts mehr gehört. Was sie wohl gerade machte? Ich fragte mich, ob sie noch mit Tyler zusammen war und was sie arbeitete. Ob sie an mich dachten?

Selbst wenn nicht, konnte ich es ihnen nicht verübeln. Seit alles angefangen hatte, hatte ich besonders Imegine immer mehr vernachlässigt. Am Anfang konnte ich nichts für mein Verschwinden, jedoch hatte ich seit ich wieder in Dakota war, kein einziges mal angerufen oder mich sonst irgendwie gemeldet. Mir lief ein Schauer über den Rücken.

Wir fuhren noch einige Blocks weiter, bis wir auf einem großen Platz parkten. Wir waren auf einem Industrie Gelände. Überall Lagerhallen. Schlechte Erinnerungen bohrten sich in meinen Kopf und ich stieg aus. Mayson jedoch zeigte keinerlei Anzeichen von bedrückender Enge, was mich verwunderte. Eine der Lagerhallen, die rechts neben uns, wie ein unschöner Block felsenfest auf dem asphaltierten Boden stand, ähnelte der Lagerhalle, in der Mayson zu Koma verwundet wurde fast schon angsteinflößend.

Langsam ließ ich meinem Blick von dem riesigen Betonklotz schweifen und blickte zu Mayson, der mir schon erwartungsvoll die Hand entgegenstreckte. Ich nahm seine große raue Hand in meine zarte Hand und lies mich von ihm führen. Mayson zog den Schritt an und schleifte mich förmlich hinter ihm her. Ich spürte, dass er sich freute und das brachte mich dazu mich auch für ihn zu freuen, was eine wohltuende Wärme in mir auslöste.

Wir waren an einer unauffälligen Metalltür an einer der gigantischen Gebäuden angekommen und Mayson tippte einen langen Code in das Display vor ihm ein. Viel zu schnell, als das ich diesen zusammensetzten konnte. Die Tür öffnete sich mit einem leisen klicken und Mayson drückte die Tür mit dem Unterarm auf. Es folgte ein langer dunkler Gang und ich bezweifelte meine Freude auf das Kommende.

,,Wohin führt das hier?" fragte ich flüsternd und gab einen kleinen, aber deutlichen Impuls an Mayson, der ihm vermittelte, dass er langsamer laufen sollte.

Mayson musste nicht mehr antworten, den wir waren schon am Ende des Korridors angekommen und bogen in einen Seitengang ab. Eine weitere Tür thronte am Ende dieses Seitenganges. Mayson atmete einmal tief aus und öffnete diese. Mir blieb der Atem stehen, als ich sah, was sich hinter der Tür befand.

Nichts an dem Raum ähnelte dem äußerem des Gebäudes, dass wir betreten hatten. Was ich in diesem Moment sah, war ein riesiger Raum vollbepackt mit high-tech Krims-Krams, dass ich bestimmt nie im leben bedienen konnte. Leute liefen herum. Alles hier ähnelte.... einer Zentrale. Unter den vielen Männern konnte ich auch einige Frauen erblicken, die sich eher wenig für uns interessierten.

Ich sah einen Glasgang, der über mir verlief und beobachtete für einen kurzen Moment das Hin- und Herlaufen, das sich dort oben abspielte. Ich konnte nicht fassen was sich hier gerade abspielte, jedoch hätte ich mir etwas Ähnliches beim Anblick des Geländes schon denken können.

Ich hatte auf eine Wohnung oder Ähnliches gehofft, doch das, was ich hier vorfand hatte meine Erwartungen bei weitem überstiegen.

,,Mayson?" brüllte eine dunkle Stimme durch den riesigen Raum, was mich nach der Quelle suchen ließ. Das Treiben der Menschen im Raum stockte und es schien, als könnte ich die Staubkörner in der Luft auf dem Boden aufprallen hören. Eine beängstigende Stille.

Endlich näherte sich uns ein Mann im mittlerem Alter. Ich schätzte ihn auf Mitte 40. Er umarmte Mayson männlich, was Mayson lächeln ließ.

,,Hab mich schon gefragt, wann du wieder kommen wirst. Warst ne ziemlich lange Zeit vom Erdboden verschluckt." er ließ wieder von Mayson ab und strahlte ihm ins Gesicht.

,,Dachte schon du bist tot...." Er machte eine Pause, um seine Aussage zu unterstreichen.

,,Aber Jace hat mir erzählt das du noch lebst und....-" Er wandte sich zu mir.
,,-dass du eine Kleine hast." Ich lächelte trotz der herrabschätzenden Bemerkung.

Allmählich schlossen sich mehr und mehr Menschen um uns. Anscheinend war Mayson hier ziemlich bekannt. Mayson begrüßte seine Leute, ließ meine Hand aber nicht los, als ob ich jeden Moment verschwinden könnte. Er verkrampfte seine Hand schon fast.

Doch seine harter Griff löste sich abbrubt, als eine weibliche Stimme seinem Namen aussprach.

,,Mayson?"

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Hey Leute :)
Ich hoffen euch gefällt das Kapitel ;3
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eure Honey

The bad Mafiaboss and he finds me Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt