Prolog

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Es war etwa 2 Wochen her, dass ich hier eingezogen war.

Es war 2 Wochen her, dass ich von California wieder nach South Dakota gekommen war.

Jace war in ein nahegelegenes Penthouse gezogen, um mich zu beschützen. Vielleicht konnte er mich wirklich körperlich schützen, aber mein schlechtes Gewissen und die Albträume konnte er nicht bekämpfen. Die Erfahrungen hatten mich geschnitten.

Tiefe Narben zogen sich durch meinen Körper und durch meinen ganzen Tagesablauf. Einige von ihnen sah man auch auf meiner Haut.

Raus ging ich nur noch mit Jace, als ob er mich nicht eh schon den ganzen Tag lang bewachte. Einen engeren Bezug zu jemand anderen hatte ich nicht. Die Angst war zu groß, dass die Leute etwas mit Damon oder was weiß ich wem zu tun hatten.

Aber das Schlimmste von allem war, dass ich ihn vermisste. Ich musste an ihn denken. Die ganze Zeit. Die erste Woche hatte ich kaum ein Auge zugetan, weil ich mich so sehr schuldig gefühlt hatte. Ich hatte ihn zurückgelassen. Nur um mich selbst zu retten.

,,Grace!"

Die Realität holte mich ein. ,,Ich komme Jace!" rief ich zurück und stand von meinem Bett auf. Ich hatte mein altes 'Mädchenzimmer' behalten, welches ich damals besessen hatte.

Ich trappte die Treppen hinunter.

Am Fuß der langen Wendeltreppe stand Jace. Wie immer in Jeans, Lederjacke und mit seiner Sonnenbrille. Er versuchte hier nicht aufzufallen, weshalb er immer lange Klamotten und eine Sonnenbrille trug, aber eigentlich unterstrich dieses Styling seinen Charm und das Badboy-Aussehen nur noch mehr.

Ich lächelte. ,,Gib mir eine Sekunde"

Schnell schlüpfte ich in meine Sportschuhe und stand auf. In diesem Haus war ich sowieso nicht willkommen, weshalb ich froh war mal wieder raus zu kommen.

Jace hatte mich einige Male gefragt, ob ich nicht zu ihm ins Penthouse ziehen wollen würde, was ich aber immer abgelehnt hatte.
Er hatte mich schon lange genug an der Backe, da wollte ich ihm nicht auch noch seinen Schlafplatzt nehmen. Ich öffnete die große Haustür und schrie dann noch ein kurzes ,,Ich geh mum." ins Haus. So wie gewöhnlich bekam ich keine Antwort. Selbst wenn ich direkt vor dieser Hexe von Mutter stand, hätte sie mir nicht geantwortet. Für sie war ich eine zu große Enttäuschung.

So sehr mich meine Mutter hasste, umso mehr liebte sie Jace. Sie hatte mir schon einige Male versichert, dass sie Jace  sofort gegen mich eintauschen würde, wenn sie könnte, aber das war mir von Anfang an klar gewesen.

Wahrscheinlich tat sie es nur noch nicht, weil Jace ihr viel Geld dafür gab mich als "Tochter" an zuerkennen und mich auch so zu behandeln.
Ich wusste seine Hilfe zu schätzen, doch wirklich verbessert hatte sich meine Lage dadurch nicht.

Jace hatte den ganzen Tag schon durchgeplant.
Heute wurde ein Straßenfest in der Innenstadt veranstaltet und heute Abend schmiss Jim, mein Arbeitskollege im Café du Gar, eine Party. Ja ich hatte einen Job gefunden. Eigentlich wollte ich in einem Hotel im nördlichen Teil der Stadt anfangen, aber es stellte sich heraus, dass sie dort auf so viel Erfahrungen und Praktikas wie möglich setzten, also erhoffte ich mir, dass mich mein derzeitiger Chef nach einiger Zeit, in der ich dort arbeitete, empfehlen würde.

,,Willst du eine Zuckerwatte?" ich wurde aus meinen Gedanken gerissen.

,,Was?" fragte ich, obwohl ich mich eigentlich einfach nur hätte fangen müssen und genau verstanden hatte was Jace wollte. Kennt ihr das? Ihr fragt nach, obwohl ihr genau verstanden habt, was gesagt wurde? Eine blöde Angewohnheit von mir.

,,Zuckerwatte?" wiederholte Jace und hielt mir die süße Sünde vors Gesicht.

Ich nahm sie dankend an und lief an Jace's Seite entlang. Die Stadt war festlich geschmückt und überall liefen Menschen in altertümlicher Kleidung herum. Irgend so ein Gründerfest oder so etwas.

Wir liefen weiter und betrachteten einige Stände, bis eine Gruppe Mädchen auf uns zuliefen. Ich wusste sofort, dass sie Interesse an Jace hatten weshalb ich Jace, der noch ganz vertieft in eine Gründertafel war antippte. Er sah auf und beobachtete uninteressiert die vier Mädchen, die ihn 'unauffällig' anstarrten. Sie kicherten und endlich entschied sich eines der Mädchen auf uns zu zukommen. Ich kannte sie von damals. Clarence. Ich mochte sie noch nie und sie mich wahrscheinlich auch nicht. Seitdem ich zurück war, hatte ich sie schon ein paar mal getroffen, doch sie lief immer an mir vorbei und tat so, als ob sie mich nicht kennen würde, doch ich wusste, dass sie sich an mich erinnerte. Sie war in meiner Parallelklasse, war mal mit einer meiner Brüder zusammen und hatte mir meinen damaligen Freund ausgespannt. Um ehrlich zu sein hasste ich sie.

Sie war bei uns angekommen und stellte sich fast schon provozierend in den Weg. Jace musterte sie. Clarence kam nicht mal eine Sekunde auf die Idee, dass ich seine Freundin sein könnte, aber das wunderte mich auch nicht, dass hatte sie damals auch nicht davon abgehalten meinen Freund zu klauen und da wusste sie es hundertprozentig.

,,Hey." sie lächelte Jace an und ich war Luft.

Jace schaute sie auffordernd an und wartete darauf, dass sie zur Sprache kam, was sie wollte. Ich glaubte einen Moment die Unsicherheit in ihren Augen zu sehen, doch sie lies sich nicht beirren, dass wollte sie mir nicht gönnen. Trotzdem merkte ich, dass dieses Uninteresse von Jace an ihrem Ego kratzte. Sie atmete kurz ein und setzte wieder ihr Flirt-Gesicht auf.

Das wurde mir zu blöd.

,,Ich geh mich mal umsehen!" sagte ich leise und drehte mich um und wollte gehen, doch Jace packte mich am Arm und drehte mich zurück.

,,Bis dann babe." sagte er, ließ mich wieder los und widmete sich mit hochgezogener Augenbraue wieder zu Clerence.

Ich drehte mich professionell um und ging los. Jace war nicht mein Freund, aber wusste ganz genau, dass ich Clarence nicht leiden konnte und irgendetwas mit ihr anzufangen, würde er mir nicht antun. Tja Bitch! Er spielt in meinem Team.

Als ich etwa zwei Meter entfernt war, musste ich anfangen zu lachen.

Es tat gut es Clarence nach diesen Jahren mal auszuwischen. Ich sah zu Jace zurück, der mich angrinste, während Clarence versuchte die peinliche Situation zu retten.

Ich war einige Straßen entlang gelaufen, als ich ihn sah. Er musste es sein. Es konnte kein Zufall sein.

The bad Mafiaboss and he finds me Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt