40. Kapitel

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Mein Magen drehte sich um. Ich wusste, dass Damon in gewisser Weise Recht hatte.

Damon war auf dem Weg in die Küche und massierte sich für einen kurzen Moment das Genick, was seine Muskeln hervorhob. Wut kochte in mir auf und ich folgte Damon genervt, um ihn grob am Arm zu packen und seine Aufmerksamkeit auf mich zu richten. Er war überrascht, aber keines Wegs eingeschüchtert.

,,Damon!" Ich machte eine Pause, als müsste ich ihm klar machen, wer er war.

,,Ich bin am Ende. Verstehst du das nicht? Hast du nicht genug?" Mir stiegen die Tränen in die Augen, was Damon nur noch mehr amüsierte.

Er fuhr mir durch die Haare und zog grob daran, was mich dazu zwang meinen Kopf ins Genick zu legen. Er kam mir näher und stockte nur wenige Millimeter vor meinen Lippen.

,,Ich habe erst dann genug, wenn du komplett gebrochen bist!" hauchte mir Damon letztendlich auf die Lippen und ließ mich wieder los.

,,Das bin ich schon längst!" Meine Stimme war streng, aber ich konnte meine Angst nicht übertönen.

,,Ohh glaub mir. Du bist erst komplett am Arsch, wenn sich der Schmerz gut anfühlt!" Für Damon's grobe Art, konnte er erstaunlich gut mit Worten umgehen. Er schaffte es dauernd mich zum Nachdenken zu bringen, selbst wenn ich es nicht wollte. Das Schlimme daran war aber nicht der Fakt, dass ich über seine Worte nachdenken musste, sondern dass er Recht hatte. Mit jedem Satz den er sagte, hatte er letztendlich Recht gehabt. Damon war eindeutig nicht dumm, das wusste ich aber schon von Anfang an.

,,Warum macht dir das so sehr Spaß?" platze es aus mir heraus. Damon antwortete nicht.

Ich hackte ein weiteres Mal nach und bekam eine Antwort.

,,Das bin ich Grace!"

,,Das bist nicht du! Das ist der, den du aus dir machen lassen hast." Kein Mensch würde jemals böse auf die Welt kommen. Es sind immer die äußeren Einflüsse, die einen Menschen ausmachen. Die einen prägen. Die einen das Leben lang begleiten.

Damon lachte leise.

,,Und wer denkst du hat mich so gemacht?" Ich stockte kurz und wollte Etwas erwidern, aber Damon kam mir zuvor.

,,Wenn es stimmt was du sagst, dann wird es wohl Mayson gewesen sein. Mein Vater. Diese scheiß Bastarde. Mein Magen kribbelte.

,,Wer also ist schlechter? Er oder Ich?" Damon zeigte auf die Tür, aus der wir gekommen waren und ich wusste, was er meinte. Ich hatte mich nie mit dem Thema befasst, wer schlimmer war. Derjenige, der schlechte Dinge tut oder Derjenige, der diese Menschen dazu gebracht hatte solche Dinge zu tun. Selbst ich wusste keine Antwort darauf. Ich hatte Damon vor wenigen Minuten gesagt, dass er nur Der sei, der er aus sich machen lassen hat, aber ich hatte nie Mayson mit seinen Taten verbunden. Wann sollte man diese zwei Dinge voneinander unterscheiden und wann miteinander abwiegen?

Aber hatten die schrecklichen, abartigen Dinge, die er tat wirklich noch etwas mit Mayson zu tun? Vielleicht konnte man doch von Geburt eine gewisse Menge Boshaftigkeit besitzen?

Ich konnte Damon einfach nicht einschätzen. In der einen Minute zeigte er Mitgefühl, Reue und Charm und in der nächsten konnte er unendlich gewalttätig werden. Kalt. Als würde jemand für ihn entscheiden. Er hatte keinen Kontrolle über sich. War das der Grund, warum ich so fasziniert von ihm, war? Er müsste aufhören zu denken, dass er nur mit Gewalt das bekommen würde, was er wollte.

,,Warum denkst du, dass du nur mit Gewalt Das bekommst, was du willst?" fragte ich zögerlich, um dafür zu sorgen, dass dieses Gespräch nicht endete.

,,Weil es so ist! Oder nicht?" Damon brauchte keine Sekunde, um mir meine Frage zu beantworten.

,,Denkst du echt, dass du irgendwas von alle dem hier gemacht hättest, wenn ich dich nett gefragt hätte?"

Nein, wahrscheinlich hätte ich das nicht. Ich verstummte einen Moment, fing mich aber schnell.

,,So läuft das Leben nun mal. Man bekommt halt nicht alles, was man will."

Damon starrte mich verwirrt an.

,,Warum sollte ich so leben, dass ich etwas nicht bekomme, das ich will, wenn ich auch so handeln kann, das ich alles bekomme?" Damon's Antwort war grob, aber brachte mich langsam dazu an meiner Konter zu zweifeln. Meine Theorie hatte Lücken, die Damon gekonnt ausnutzte, ob seine Antworten nun ethisch korrekt waren oder nicht. Er wollte unter keinen Umständen, dass ich ihn traf. Er wollte nicht über sich nachdenken. Er wollte nicht an seinen Handlungen zweifeln. Er wollte nicht die Kontrolle abgeben.

,,Du machst mich wahnsinnig!" brachte ich erschöpft heraus und hielt mir die Hand an den Kopf. Wie konnte ein Mensch nur so ignorant sein? Keine Fehler einsehen, wie unmenschlich er auch war?

Ich konnte noch nie mit solchen Menschen umgehen. Menschen, die keine Fehler einsehen oder bereuen konnten. Keine Reue zeigen können und bis zum Schluss auf ihrer falschen Meinung beharren. Menschen, die so sehr um ihre Existenz verängstigt sind, dass sie ihren Schleier von Perfektion auf keinen Fall beschmutzen wollen. Ich konnte diese Leute bis heute nicht verstehen. Ein ehrlich gemeintes ,,Du hattest Recht." war viel mehr Wert, als das ewige beharren seiner Meinung.

,,Versuch nicht mich zu ändern!" Damon klang hart. Er wollte diese Unterhaltung auf jeden Fall beenden.

Ich wollte ihn weiter provozieren, doch es klopfte an der Tür. Damon schaute überrascht auf, was mir verriet, dass es ganz sicher nicht das Zimmermädchen sein konnte.

Nachdem wir nicht reagierten, wurde härter an die Tür geklopft und Damon zog seine Waffe aus seinem Gürtel. Ich hatte sie davor nicht gesehen, aber mittlerweile wusste ich, dass die Brüder ohne ihre 'Spielzeuge' nicht mehr klar kamen.

Damon zog mich hinter sein breites Kreuz, was mich überraschte. Jetzt holte er die Beschützerrolle heraus? Ich hinter ihm hervor.

Die Tür wurde aufgetreten und es überraschte mich überhaupt nicht, wenn ich sah.

,,Überraschung!" Mayson stand in der Tür und zielte mit seiner Waffe auf Damon.

,,Mayson hör mir zu! Es ist nicht so, wie es aussieht!" versuchte ich Mayson zu überzeugen, als wäre ich ihm gerade fremdgegangen. Ich lief zu Mayson hinüber, nachdem ich Damon's Versuch mich festzuhalten entwich.

,,Nehmt die scheiß Waffen runter!" Ich klang scharf, doch keiner der beiden bewegte sich nur einen Millimeter.

,,Mayson!" Ich schaute Mayson streng an, sodass er letztendlich doch den ersten Schritt machte und seine Waffe sengte. Damon tat es ihm gleich.

,,Ich bin hier, um dich mitzunehmen." Mayson musste denken, dass mich Damon entführt hatte und dass das nicht so wahr musste ihn überfordern. Ich war immer noch sauer auf ihn, was mich ein törichtes:

,,Ich hab dich nicht darum gebeten!" aussprechen ließ.

,,Sie geht nirgendwo hin!" platze Damon hinter mir hervor, was mich ebenfalls wütend werden ließ.

,,Du hast hier genauso wenig zu sagen." Ich schaute zu Damon herüber und bereute sofort, was ich gesagt hatte, da er mich mit einem boshaften Blick tadelte.

,,Ihr solltest besser beide zurück mit ins Lager!" Diese Aussage überraschte mich genauso sehr, wie Damon. Warum sollte Damon mitkommen? Mayson bemerkte unsere fragenden Blicke.

,,Wir haben ein Problem..."

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Hey Leute 😊

Ich hoffe euch gefällt das Kapitel und ihr hattet ein schönes Wochenende ❤👌
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Bis zum nächsten Teil

Eure Honey ❤❤

The bad Mafiaboss and he finds me Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt