Gegen 23 Uhr findet meine Mutter mich und Tim. „Da bist du ja. Wir müssen gehen. Verabschiedest du dich bitte noch von Sarah, Andrew und Felix!" , sagt meine Mutter und merkt wie genervt ich bin, weswegen sie gleich wieder verschwindet. Tim und ich stehen auf und gehen zurück in den Garten. Die Pavillons sind durch kleine Teelichter dumpf erhellt. Es sind nur noch um die 10 Gäste da, was die Atmosphäre sehr familiär wirken lässt. Man hört leise Gespräche und ab und zu lacht jemand herzhaft auf.
Ich gehe zu Sarah, umarme sie und verabschiede mich. Von Andrew und Felix verabschiede ich mich ebenfalls. „Komm mich mal in meiner neuen Wohnung besuchen! Tim hat damit bestimmt auch kein Problem", sagt Felix und zwinkert mir zu. Er hat gemerkt, das wir uns gut verstehen.
Naja er hat bestimmt eher eins und eins zusammen gezählt. Ich meine, Tim und ich waren 4 Stunden weg und kamen zusammen zurück.
Ich haue Felix leicht gegen die Schulter und umarme ihn.Meine Eltern sitzen schon im Auto. Tim begleitet mich noch bis zum Gartentor und bleibt dann stehen.
Mit leiser ruhiger Stimme sagt er zu mir:„ Der Abend war echt schön mit dir. Ich hoffe das können wir irgendwann mal wiederholen. War schön dich kennenzulernen!"
Mir wurde ganz warm ums Herz. Macht Tim da gerade wirklich Anzeichen, dass er Interesse an mir hat? Mein Puls steigt und ich fang an zu Lächeln und zu schmunzeln. Ich erwidere, dass ich es auch sehr schön fand und die Zeit echt genossen habe. Wir umarmen uns. Es ist eine total herzliche und schöne Umarmung. Ich höre seinen Herzschlag, der wie ein Rhythmus im Takt schlägt. Manchmal schneller, manchmal langsamer. Für einen Moment vergesse ich alles um uns herum. Es sind nur wir. Tim, der mich in seinen Armen hält, als würden wir uns seit einer Ewigkeit nicht mehr gesehen haben und ich, verträumt an einen total sympathischen, gut aussehenden und einfach tollen Jungen angeschmiegen. Es fühlt sich an wie eine Ewigkeit, die wir beide komplett genießen. Wir beide, wie aus unseren Träumen erwacht, lassen uns los und grinsen uns an. Mit einem süßen, leisen „Tschüss" verabschiede ich mich und gehe durchs Gartentor zum Auto, indem meine Eltern schon ungeduldig warten.
Ich setzte mich wie in Trance auf die Rückbank, schnalle mich an und lehne meinen Kopf gegen die Fensterscheibe. Ich bin total erschöpft und gleichzeitig kann ich es immer noch nicht realisieren, was in den letzten Stunden geschehen war. Ich hatte diesen sympathischen und netten Typen kennengelernt, wir haben viele Stunden über Gott und die Welt geredet und uns gut amüsiert. Er hat meine Nummer bekommen und diese lange, herzliche Umarmung waren wie die Kirsche auf dem Sahnehäupchen. Dieser Tag war wortwörtlich der schönste und wundervollste Tag in meinem ganzen Leben, aber trotzdem habe ich Angst.
Was wäre wenn Tim mich im Nachhinein doch nicht so toll findet?Was wäre wenn es ihm peinlich ist, mit der Patenschwester seines Mitbewohners Kontakt zu haben?
Was wäre wenn er eine Zahl meiner Nummer falsch hat, und wir keinen Kontakt aufbauen könne?
Was wäre wenn...
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Das Regentropfen und Liebe was gemeinsam haben, hätte nie jemand gedacht
Teen FictionBella, eine Einzelgängerin, die in ihrer eigenen Welt lebt und keine sozial Kontakte pflegt, bemerkt, dass Regentropfen und Liebe mehr gemeinsam haben, als alle denken. Die extrem zurückhaltende, aber nicht sonderlich schüchterne, 16 jährige Bella...