Kapitel 8

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Nach einem langen quälenden Tag kam ich abends nachhause. Jay hatte mich mittags angerufen. Das schlechte Gewissen nagte an mir. Ich bekam die Bilder des Vortags nicht aus meiner Seele. Sie hatten sich in mein Herz gebrannt. Karan hatte versucht mich mehrmals anzurufen. Mit Sicherheit wusste auch er schon Bescheid. Als ich die Tür aufschloss hörte ich bereits bekannte Stimmen. Rohit, saß mit Jay am Tisch. Und mit dem Rücken zu mir, saß Shahrukh. Alle drei unterhielten sich. Als sie mich hörten, drehten sie sich zu mir. Ich stand sprachlos im Türrahmen. Meine Beine zitterten, mein Herz raste. Wieso musste er jetzt auftauchen? Wieso konnte er mich nicht einfach in Ruhe lassen? Was sollte ich jetzt machen? Ich musste stark bleiben. Ich durfte nicht den hauch einer Emotion zeigen. Ich ging zu Jay und gab ihm einen zärtlichen Kuss. Schließlich hatte ich meinem Mann, noch nicht gesehen. Rohit umarmte ich kurz. Als ich mich zu Shahrukh beugte, griff er feste meinen Arm. Er zog nicht daran er drückte nur fest zu. Ich spürte seine Wut, in ihm loderte ein Feuer. Ich riss mich aus der Umarmung und schaute ihn gefühlslos an. „Wieso seit ihr hier? Ich hatte doch Shahrukh mitgeteilt, dass ich das Projekt nicht machen werde." Rohit stand auf und legte den Arm um meine Schulter. „Kajol du warst doch so begeistert über das Skript. Wieso willst du es jetzt doch nicht?" Ich entzog mich seiner Umarmung und setzte mich zu Jay. Unsicher suchte ich seine Hand. Ich spürte den brennenden Blick von Shahrukh. Ich spürte seine Fragen. Jay spürte meine Unsicherheit aber unternahm nichts. Er ließ mich, wie so oft fallen. Ich stellte nochmals klar diesen Film nicht machen zu wollen.

Es waren ein paar Wochen vergangen. Zwischen Jay und mir hatte sich die Situation stabilisiert. Wir waren wieder in unserem Alltag. Ich hatte ihn nicht gesehen oder gesprochen. Ich versuchte nur täglich meine Gedanken an ihn zu verdrängen. Ich ließ die Gefühle nicht zu. Oft stand ich unter der Dusche und schrie. Ich schrie mir diesen Schmerz von der Seele. Ich zerbrach jeden Tag ein kleines Stückchen mehr. Aber ich durfte diese Liebe nicht Zulassen. Ich hatte diesen Schmerz als meine Strafe akzeptiert. Ich hatte es an diesem Abend zugelassen und mein innerstes preisgegeben. Dies durfte nie wieder passieren.

An einem Samstagabend holte mich meine Mutter und Tannisha ab. Wir waren auf eine der vielen Preisverleihungen eingeladen. Jay wollte mich wie immer nicht begleiten. Als ich den roten Teppich betrat, sah ich ihn. Da stand er. Die ganze Presse auf ihn gerichtet. Er schaute zu mir und unsere Blicke trafen sich. Ich spürte, wie der Schmerz in meiner Brust sich ausbreitete und es mir schwerfiel Luft zu bekommen. Meine Mutter sah auf einmal meine Angst und nahm meine Hand. Verschüchtert wie ein Kind, standen wir vor der Presse. Immer wieder schaute ich in seine Richtung. Aber er würdigte mich den Rest des Abends keines Blickes mehr. Auf der Aftershow Party unterhielt ich mich mit Kareena. Ich hatte Shahrukh nicht mehr gesehen. Es war spät geworden. Ich verabschiedete mich von ihr, um meine Schwester zu suchen, als ich in einen Nebenraum gezerrt wurde. Ich wollte schreien doch Shahrukh hatte bereits seine Hand auf meinen Mund gelegt. Aufgeschreckt starrte ich ihn an. Er drückte mich mit seinem ganzen Körper an die Wand. Ich spürte seine Anspannung. Ich versuchte mich zu lösen, doch ich hatte nicht den Hauch einer Chance. Wütend schaute er mich an „Kajol ich habe dir gesagt, spiel nicht mit mir. Ich habe dir an diesem Abend mein Herz geöffnet und du hast es mit deinen Füßen getreten. Du schreibst mir, du liebst deinen Mann? Dann frage ich dich, wieso schlägt dir dein Herz gerade bis zum Hals?" Shahrukh zog vorsichtig seine Hand von meinem Mund. Aber ich konnte nichts sagen. Meine Augen füllten sich mit Tränen. „Du sagst, wir belügen uns selber? Dann frage ich dich, wieso wünschst du dir gerade, dass ich dich berühre? Du sagst, wir sind nur Freunde?" Er kam meinem Gesicht so nah, dass ich nur noch seinen Atem auf meiner Haut spürte. „Wieso sehnst du dich dann, nach meinem Kuss?" Shahrukh küsste mich voller Leidenschaft. Ich wollte mich wehren aber ich schaffte es nicht. Ich spürte, wie mein Mund begann, diesen Kuss zu erwidern. Shahrukh drückte mich noch fester an die Wand. Er zog meine Hüfte feste gegen sein Becken. Ich hörte wie er leise stöhnte. Ich spürte, wie seine Hände meine Oberschenkel berührten. Doch abrupt löste er sich von dieser Situation. Sein Blick verfinsterte sich wieder. „Kajol ich sage dir warum? Du schaffst es vielleicht, dich selber zu belügen aber du wirst es niemals schaffen, dein Herz für Ajay Devgan schlagen zu lassen." Er drehte sich um und hinterließ mich, völlig außer Atem, an dieser Wand.

Eine Woche nach diesem Vorfall bekam ich die Anfrage für einen besonderen Event. Im Februar sollten 1000 Days DDLJ gefeiert werden. Es waren verschiedene Veranstaltungen geplant. Ich ließ mich mit der Anfrage auf den Stuhl fallen. Wie sollte ich die Zeit überstehen? Wie konnten Shahrukh und ich alles vergessen? Wie sollten wir eine Freundschaft nur noch spielen die wir nicht leben? Mir gingen tausende von Fragen durch den Kopf. Ich war unsicher, was ich machen sollte. Als Jay zur Tür hereinkam war ich froh. „Hallo Kajol, sind die Kinder auch da?" „Hey Jay, nein sie sind noch mit Tanni unterwegs. Können wir reden? Hast du kurz Zeit oder musst du gleich wieder weg?" Er schaute mich fragend an. „Kajol was ist los? Was willst du mit mir besprechen?" „In Februar sollen verschiedene Veranstaltungen stattfinden. 1000 Days DDLJ." „Kajol sag nicht du wirst da zu sagen? Mr. Khan schafft es doch immer wieder, oder?" Ajay wurde laut und wütend. „Kajol, wann wird der Tag kommen, dass du endlich bemerkst was dieser Khan mit dir macht?" Mit jedem Wort von Ajay wuchs in mir die Wut. Ich drückte meine Hand gegen meinen Stuhl. „Kajol merkst du denn nicht, dass er all die Jahre von deinem Talent profitiert hat? Siehst du das denn nicht, dass er nur sein Ego stärken will." Jetzt reichte es mir. Ich hatte mich all die Jahre immer hinter Ajay gestellt aber jetzt war der Punkt erreicht. Ich wollte das nicht mehr. Ich stand auf und schlug mit meiner Hand auf den Tisch. Ich schrie ihn an „Es reicht jetzt. Ich habe die letzten Jahre immer hinter dir gestanden. Selbst als du beschlossen hattest deinen neuen Film am selben Tag zu veröffentlichen wie Adiya. Ich bat dich damals vom Herzen den Film, um eine Woche zu verschieben. Du wusstest, wie wichtig mir das war. Aber du bist stur geblieben. Ich habe mich als deine Ehefrau hinter dich gestellt ohne, wenn und aber und die gesamte Chopra Familie verraten einschließlich Shahrukh. Ich war dir all die Jahre eine gute treue Ehefrau. Ich habe für uns gekämpft. Und du hast es mir mit jeder Affäre gedankt." Ajay schaute mich erschrocken an. Er hatte nicht mit so einer Reaktion gerechnet. „Ich werde diese Veranstaltungen machen. Denn ich bin stolz dabei zu sein. Ich habe mit Stolz diesen Film gedreht. Und es ist mein Recht da zu sein. Und ich werde die Veranstaltungen mit Shahrukh machen. Denn er hat mich immer unterstützt. Egal bei was." Ich atmete tief ein und wollte das Zimmer verlassen. Als Jay mich fest am Arm packte und mit rauem Ton sagte „Kajol ich bin dein Ehemann..." Ich schaute ihn Eiskalt an „Ja das bist du aber ich bin nicht dein Eigentum und das werde ich niemals sein!" Ich riss mich aus dem Griff und verließ das Haus.

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