Kapitel 14√

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,,Sei doch nicht so bo-ckig", sagte der braunhaarige Typ. Doch ich ging weiter und hoffte, dass sie gehen würden. Plötzlich umschlingte einer der Jungs die Arme um meine Taille und zog mich näher an ihn.Ich zappelte und schrie, so laut ich konnte.

,,LASS MICH."

Doch das tat er nicht. Ich zitterte. Wieso bin ich überhaupt raus gegangen? Keiner konnte mir jetzt helfen. Es war spät Nachts und um diese Uhrzeit ging fast keiner raus. Ich wusste nur, dass ich mich selbst befreien müsste und dabei wusste ich, dass ich es schaffen konnte.Der Junge, der seine Arme um meine Taille geschlungen hatte, drückte mich näher an ihn, sodass ich sein Geschlecht spüren konnte. Tränen brannten schon in meinen Augen, doch ich war kein Mensch, der schnell aufgab. Ich musste einfach schnell handeln.

Ich trat ihn auf seinen Füßen, weshalb der Typ anfing zu keuchen und für paar Sekunden wurde sein Griff locker. Das nutzte ich aus. Ich drückte mich von ihn und rannte los. Die anderen zwei Jungs guckten mich verwirrt und schockiert an, währenddessen der dritte Junge seine Hände auf seine Füße legte und schmerzvoll seine Augen schloss. Vielleicht hörte sich das unrealistisch an, dass ich so feste treten konnte, doch ich konnte es.

Leute auf der Straße würden mich vielleicht, als schwach und zierlich sehen. Vielleicht würden sie sogar denken, ich wäre eine leichte Beute. Doch es war nicht so. Ich konnte mich wehren und dabei stark aussehen.

Niemand musste mir bei solchen Sachen helfen. Früher wollte ich es sogar und hoffte, dass die Nachbarn Mitleid hätten mit Mom, mir und Lily. Ich war jung, doch ich war schlau genug, um zu wissen, dass die Nachbarn alles über uns wussten und was abging. Aber sie hielten sich raus.

Jetzt rannte ich um mein Leben in Richtung Jugendherberge. Ich hörte keine Schritte hinter mir. Doch trotzdem rannte ich weiter.

Weiter und weiter und weiter.

Es war stockdunkel. Meine Füße taten auch schon weh, doch trotzdem lief ich weiter. Nach 15 Minuten sah ich schon die Jugendherberge. Erleichtert atmete ich aus. Ich hatte es geschafft, doch trotzdem fühlte ich mich beschmutzt. Jetzt merkte ich das eklige Gefühl. Ich verdrängte es für einen Moment und schlich leise in die Jugendherberge. Die Eingangstür war offen, weswegen ich rein kam.

Es war leise.

Ich wusste, dass alle oben waren, weshalb ich unten blieb. Ich schlich ins Badezimmer, was sich im Eingangsbereich verbarg. Diese Toilette konnten Mädchen und Jungs benutzen.

Leise öffnete ich die Tür und schloss sie hinter mir. Dann setzte ich mich auf den Mamorboden hin und fing an zu weinen. Ich ließ alles raus. Alles, was heute passiert war.

Die Bilder, indem die Jungs meinen Körper anschauten, brannte sich in meinen Kopf ein. Wieso? Wieso ich? Ich konnte nicht mehr, doch trotzdem wusste ich, dass ich weiter kämpfen musste. Ich wollte nicht, doch ich tat es.

Doch nicht für mich, sondern für Mom.

Wie versprochen.

The lost girl (ABGESCHLOSSEN)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt