Kapitel 17√

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19.Dezember

Gedankenvoll sah ich aus den Fenster und legte meinen Kopf an die Fensterscheibe. Es war wieder ein Monat vergangen, doch trotzdem konnte ich nicht herausfinden, wieso mein Herz so schnell geklopft hatte.

Doch ich wollte nicht die ganze Zeit daran nachdenken, weshalb ich es vergaß, doch dieses Herzklopfen kam jedesmal, als Cole bei mir war.

Ich war nicht in Cole verliebt, also glaubte ich. Sonst müsste ich es doch wissen, oder? Ich kannte mich einfach nicht aus. Aber jetzt sollte ich mich auf den heutigen Tag konzentrieren. Es waren Winterferien. Heute beschlossen wir, zu Cole zu fahren. Arthur und Emma verstehen sich sehr gut mit Cole's Eltern, was mich glücklich machte. Leider können wir alle nicht zusammen Weihnachten feiern, da Cole's ganze Familie zusammenfeiern wird in London, weshalb wir beschlossen, uns heute die Geschenke zu geben und vorzufeiern.

Klingt vielleicht komisch, aber das Leben wäre doch viel zu langweilig, wenn alles normal wäre, oder?

Unsere Freundschaft zwischen Cole und mir verstärkte sich nach der Klassenfahrt. Die Klassenfahrt war sehr langweilig zugegebenerweise. Bei Jeremy hatte ich mich nicht gerächt, da ich nicht so wie er sein wollte. Würde ich mich rächen, wäre ich genau wie er.

Zum Glück ignorierte er mich und ich tat es auch. Ich wollte einfach nicht diskutieren. Ausstehen konnte ich ihn trotzdem nicht. Ich mochte ihn nicht und er verdiente es auch nicht.

,,Veronika?"

Ich zuckte zusammen. Emma hatte meine Gedanken unterbrochen, aber jetzt merkte ich, dass ich schon wieder zu tief  in Gedanken gesunken war.

,, Ja?", fragte ich und schaute sie an. Sie saß auf den Beifahrersitz und drehte sich zu mir um.
,,Hast du dein Geschenk mitgenommen?"

Ich nickte und sie drehte sich wieder um. Ich hatte sehr lange gebraucht, um zu entscheiden, was ich ihm kaufen sollte. Doch nach einer langen Suche wusste ich es.

Ich hatte ihm ein Fotoalbum gekauft. Dort konnte er Erinnerungsbilder reinkleben. Paar Bilder von uns hatte ich schon reingeklebt. Das wäre eine Erinnerung für immer.

Hoffentlich würde ihn mein Geschenk gefallen.

                                    *

Cole packte gerade mein Geschenk aus. Ich war gespannt,wie er reagieren würde. Wir waren in seinem Zimmer und saßen auf den Teppich. Kuchen gegessen, zusammen geredet und gelacht, hatten wir schon gemacht.

Wir hatten davor abgemacht,dass die Erwachsenen sich gegenseitig was kaufen und die Jugendlichen. Sie hatten schon ihre Geschenke geöffnet und waren alle zufrieden. Jetzt waren sie unten im Wohnzimmer und quatschten alle miteinander.

Cole und ich hatten beschlossen,oben die Geschenke zu öffnen und über alltägliche Dinge zu reden.

Cole zerriss das Geschenkpapier und sah sich mein Geschenk für ihn an. Ich wartete gespannt auf seine Reaktion. Er öffnete das Buch und schaute sich die Bilder an, die in den Monaten entstanden waren. Es waren am meisten Quatschbilder, doch das war das Schöne daran. Wir konnten offen miteinander reden und wir blieben nie zu ernst.

Ich wusste, dass ich ihm eines Tages meine Vergangenheit erzählen würde, doch das müsste warten. Er schaute mich an und ich erkannte dieses Strahlen in seinen schönen braunen Augen.

,,Gefällt es dir?", fragte ich ihm trotzdem. Ich wollte sicher gehen.

Er nickte und lächelte. Ich erwiderte es. Dann gab er mir mein Geschenk. Es war eine Schatulle.

Ich öffnete sie. Es war eine Kette. In der Mitte hang ein kleines, dünnes Metall, dass in einer
V-Form geformt war.

,,Omg", flüsterte ich. Es war wunderschön. Er hatte sich so viel Mühe gemacht und das nur für mich!

Sofort umarmte ich ihn, nachdem wir aufstanden.
,,Danke", flüsterte ich, während er die Umarmung erwiderte.
,,Kein Problem", antwortete Cole gelassen.

Dann ließen wir uns los, doch trotzdem gingen wir beide kein Schritt zurück. Sogar ein Blatt würde zwischen uns nicht mehr passen. Wir guckten uns gegenseitig in die Augen. Seine Augen strahlten etwas besonderes aus. Ich konnte nicht sagen was. Es war unbeschreiblich.

Seine Nähe fühlte sich gut an. Mein Gehirn schrie schon förmlich, dass ich zurückgehen sollte, doch mein Herz sagte was anderes. Mein Herz wollte es. Diese Nähe.
Wir blieben beide leise und schauten uns nur an. Mein Herz klopfte so schnell, dass ich schon Angst hatte, er könnte es hören.

Plötzlich näherte er sich meinen Lippen. Ich machte das Gleiche. In diesen Moment wusste ich auch nicht,
was los mit mir war, aber ich wusste nur, dass ich es wollte.Es passierte auch. 

Denn nach paar Sekunden legten sich seine Lippen auf meine.

The lost girl (ABGESCHLOSSEN)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt