Kapitel 22√

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Langsam öffnete ich meine Augen und mein Kopf dröhnte vor Kopfschmerzen. Ich war in Ohnmacht gefallen, nachdem ich mich an den Abend erinnert hatte und jetzt war ich hier.

Aber wo genau? Ich saß gefesselt auf einen Stuhl. Dann schreckte ich zusammen. Gegenüber von mir war Cole. Seine Augen waren geschlossen. War er etwa....?

Nein! Er darf nicht tot sein. Ich sah ihn mir genauer an, um sicher zu gehen, dass er am Leben war. Ein Verband umschloss seine Wunde und durch das leichte Bewegen seiner Schultern, konnte ich erkennen, dass er noch am Leben war. Ich atmete erleichtert aus.

Ihm durfte nichts passieren. Dann schaute ich mich um. Wir waren in einem großen Raum. Es war, glaub ich, eine abgelegene Firma. Es war keiner außer uns
beiden in diesen Raum.

Doch ich hatte Angst. Angst zu Sterben. Angst zu Leiden und Angst zu Kämpfen.

Ich müsste kämpfen für Cole und mich. Aber würde ich es schaffen? Würde ich es schaffen, dass wir beide überleben werden? Ich wusste, dass ich es versuchen musste, doch ich wusste nicht wie.

Ich saß nur gefesselt da und musste abwarten.

Plötzlich wurde eine von vielen Türen geöffnet. Natürlich wusste ich, wer es war. Er betrat den Raum und grinste, als er sah, dass ich wach war.

Er kam immer näher und näher, bis er neben Cole stehen blieb. Was wollte er tun? Ängstlich schaute ich ihn an, da ich schon befürchtete, was er jetzt tun würde. Und er tat es. Er legte seine Hand auf Cole's offene Wunde und drückte zu.

Cole schrie. Schmerzvoll verzog er dabei sein Gesicht.
,,Lass ihn!", schrie ich und Tränen stiegen auf. Er sollte Cole nicht noch mehr verletzen. Cole war die Unschuld in Person. Sowas verdiente er nicht.

Dann riss Cole seine Augen auf und schaute mir hilflos in die Augen. Ich wusste, ich würde diesen Blick niemals mehr vergessen. Mein Erzeuger grinste, da er wusste, dass es mich verletzte, doch ließ danach los.

,,Wer bist du?!", schrie Cole und schaute ihn an. Als er das gesagt hatte, ging der grässliche Mann zu mir und legte seine Hand auf meine Schulter. Ich versuchte mich zu wehren. Er sollte seine dreckigen Händen woanders hinlegen.

,,Du weißt nicht, wer ich bin." Er lachte auf und fuhr fort:,,Ich bin ihr Vater."

Cole schaute mir in die Augen und sah sehr schockiert aus.
,,A-Aber.."
Er konnte nicht mal richtig sprechen vor Schock und Schmerz.

Ich wusste nicht, was ich sagen sollte, denn es stimmte.

,,Aber wie ich merke, hat es dir Veronika nicht gesagt. Okay, dann machen wir es halt so. Wir spielen und ich erkläre dir alles."
Cole verstand nicht, was er meinte. Doch ich verstand es, weshalb ich stockte.

Denn ich wusste, was er mit spielen meinte.

Und ich wusste, dass das nichts gutes für Cole hieß.

The lost girl (ABGESCHLOSSEN)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt