Kapitel Acht

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17.Juni...Durch das leicht beschlagene Fenster der Rückbank von Martens' Auto kann ich verschwommen, viele kleine Sterne erkennen. Mein Hand wandert, ohne, dass ich es irgendwie mitbekomme, auf die Scheibe. Vermutlich wollte mein Unterbewusstsein, die Scheibe sauber wischen. Leichter Druck legt sich auf meine Schulter. Lee ist wieder eingenickt und zuckt, nachdem er wieder aufwacht, zusammen. Mein Blick löse ich, trotzdem nicht von den Sternen. In diesem, ewig zu sein, scheinenden Moment sagte niemand etwas. Nur das brummen des Autos hört man. Erst ein paar Augenblicke, nachdem Lee sich bewegt hat, merke ich, dass er seine Hand neben meine auf die Scheibe gelegt hatte. Er streicht mit seiner Hand das ganze Fenster ab. Am Ende legt er seine Hand auf meine und nimmt sie ganz langsam von der Scheibe. Meine Augen wandern auf sein, immer blasser werdenes Gesicht und bleiben an sein leuchtenen Augen hängen, die in den Himmel gerichtet sind.

>>Schau mal, Der Gürtel des Orion<< sagt er tonlos und sieht mich kurz an. >>Die schönsten drei Sterne, die du je gesehen hast, weißt du noch?<< Ein leichtes Lächeln ziehrt seine Lippen, die ebenso blass, wie der Rest seines Gesichts ist. Wenn man in die Sterne schaut, sieht man in die Vergangenheit, jetzt fällt mir wieder ein, wer mir das mal erzählte.

Lee und ich saßen zusammen in seinem Zimmer. Er hat eine große, breite Fensterbank auf der wir uns gegenüber saßen, uns unterhielten und aus dem Fenster schauten. >>Wusstest du, Wenn man in die Sterne schaut, sieht man in die Vergangenheit?<< Er schaute von dem Himmel ab, mich an und fuhr auf meinen fragenden Blick hin, fort. >>Wenn jetzt  in 15 Lichtjahren Enfernung ein Stern am Himmel explodiert, sehen wir es erst, wenn du dreisig bist.<<

>>Da spricht das Bier aus dir, oder?<< sagte ich mit einem Lächeln und griff nach meiner Flasche, die Lee uns von seiner Mutter stahl, die uns alleine gelassen hatte. Er dürfte ja eh Bier trinken. Ich noch nicht. Wir schliefen beide auf der Fensterbank ein und wachten mit höllischen Rückenschmerzen, 6 Stunden später wieder auf...

Ein Mann, welcher Mitch sein muss, machte uns das schwere Eisentor auf und schließt es hastig, nachdem wir schnell durchfahren, wieder. Beim Aussteigen merkt man, wie mitgenommen Lee ist. Marten und Mitch gehen ein Stück und besprechen etwas. Wahrscheinlich, wie sie Lee töten werden.

Du auch! Dieser Gedanke durchstreift schon die ganze Zeit meinen Kopf. Ich setzt Lee wieder ins Auto, denn ohne meine Hilfe, kann er kaum noch stehen und gehe zu Marten und Mitch.

>>...das wäre zu laut! Ich würde ein...<< hörte ich Mitch, der auf mein Erscheinen hin abbricht und Marten und Mich abwechselt, mit seinen Augen, anschaut. Wusst ich's

>>Ich will, dass ihr mich erschießt<< platzt es aus mir, nach bedrückten Schweigen herraus.

>>Kleine, dass ist...<< lacht Mitch

>>Ist mir egal. Ich kann das alles nicht alleine, nicht ohne Lee. Ich will, dass ihr erst ihn, und dann mich erschießt! <<

Marten hällt sich ganz aus diesem Gespräch raus. Mitch sieht aus, als wolle er mir gleich in mein Gesicht schlagen. >>Hast du sie nicht mehr alle? Jeder von uns hat jemanden verloren. Es werden noch mehr sterben. Du kannst dich nicht gleich umbringen, nur, weil jemand Stirbt. Wir würden in kürzester Zeit aussterben und den Planeten voll von dieses scheiß' Toten lassen! Willst du das?<< Er schrie schon fast.

>>Wenn ihr mich tötet ist es nicht mein Problem<< provoziere ich ihn, mit eiskalter Mine. Wut stieg in Mitch Gesicht. Martens Hand holt Mitch aus seinem festgefahren, starren Blick.

>>Hol' den Bogen...<< Martens Stimme klingt dünn, aber entschlossen. In meinen Gedanken, danke ich ihm schon, für sein Verständnis, aber sein Blick, den er mir, nachdem Mitch sauer weggetrottet ist, zuwirft ist verzweifelt. Er setzt sich auf die erhöhte Kannte der Auffahrt.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Jun 30, 2014 ⏰

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