16.Juni, um ca. 2:30 Uhr...Ich denke zumindest, dass es 2:30Uhr ist, als ich aufwache. Es ist kühl, und durch ein Loch, in der Decke des Zeltes sehe ich den klaren, mit Sternen übersäten, tief schwarze Himmel, was mich zu diesem Entschluss führt. Für einen Moment dachte ich, es wäre alles wie Früher, als Mama, Papa und ich Campen waren... Ein weiteres Geräusch, welches mich auch zuvor geweckt hatte, reißt mich aber aus meiner Sehnsucht. Am Anfang dachte ich, es sei Lee, der sich wieder zu mich geschlichen hatte und halb auf meinem Arm legt. Er ist zwar sehr schlank, aber schwer genug, dass ich ihn aus eigener Kraft nicht umgedreht bekomme. Lag wahrscheilich an meinem ,sowieso schwachem Zustand. Wenigstens Schnachte er nicht, denke ich mir, und drehe mich so zu ihm, dass das zerquetschen meines Armes nicht ganz so doll wehtut. Du hast dir das Geräusch bestimmt nur eingebildet und bist wegen des Schmerzes aufgewacht, sage ich im Gedanken und schließe meine Augen wieder. Als ich aber wieder etwas hörte, werde ich unruhig. Ich will aufstehen, nachgucken, was da Draußen vorsich geht, doch ich kann nicht. Mein ganzer Unterarm ist bereits eingeschlafen und ich kann ihn nicht, unter den höllischen Schmerzen, bewegen. Ich fange an Lees Namen zu flüstern, was ich aber sofort sein lasse, als ich einen Stöhnen höre, was eindeutig nicht von ihm komme. Es klang eher... krank...
Bleib ruhig! Nicht schreien! Nicht heulen, tröste ich mich in meinen Gedanken selber und fange an, meine Hand, die ich kaum noch spürte, zu bewegen. Es fühlt sich an, als würde jemand tausen kleine Nadlen, aufeinmal, in deinen Arm rammen. Ich versuche nicht zu schreien, aber ein leichtes stöhnen, was eher nach quitschen klang, kommt ungehindert aus meinem Mund. Einen kurzen Moment, ist es Still. Kein Wind, der durch die Bäume pfeift, keine Schritte oder krankes stöhnen. Es ist eine gefühlte Ewigkeit, bis ich wieder schleifende Schritte höre. Ich lege meinen Kopf auf Lees Brust, und hoffe, dass er so aufwachen würde, was ein Witz war. Wenn Er gut schläft, schlief er so tief, nichts könnte ihn wecken. Vielleicht eine Herde Elepfanten. Ich tippe, als die Schritte näher kommen mit meinem Kopf vorsichtig, immer wieder auf seine Brust, aber er wacht nicht auf. Ich merke, wie mit den Schritte, die Tränen kommen. Sie tropfen ungebremst auf Lees Pullover. Ich suche nach einer Lösung, wie ich ihn wecken kann, ohne, dass er anfängt zu reden, als ich ein schleifendes Geräusch höre. Es war nicht das schleifen, was der Infizierte macht. Mehr Metallisch. Mama. Mein Ein- und Ausartmen regelmäßig hinzubekommen, erfordert konzentration, trotzdem merke ich, wie mein ganzer Körper zittert, ebenso mein Atem.
>>Veronica<< hörte ich meine Mutter leise rufen. Bitte Mama, sei leise. Bitte geh einfach wieder ins Auto, höre ich meine Gedanken wieder. Doch sie tat es nicht. Ich zählte ihre Schritte, bis ich das Stöhnen wieder höre. Ich hielt mir mit meinem freien Arm das recht Ohr zu und drücke das Linke gegen Lees Brust, wärend ich in den Schlafsack beisse, um nicht zu laut zu schlurtzen. Leider dämpft sein Pullover und sein absolut friedlicher Herzschlag den ersten Schrei meiner Mutter nicht. Ich löse meine rechte Hand und kralle mich in Lees Pullover und drück mich, so fest ich konnte, an ihn. Er fängt an sich zu bewegen und öffnete langsam und verschlafen seine Augen. Das Blau strahlte selbst in der Dunkelheit. Er fängt kurz an zu lächeln, als ich ihn, dann ängstlich ansehe und mir die Tränen wie Wasserfälle von meinen Wangen laufen, nahm er mich, ohne Worte, sofort in den Arm. Der nächste qualvolle Schrei meiner Mutter ertönt und seine Hände schnellen sofort zu meinen Ohren. Er lehne seine Stirn gegen meine. Ich sehe, zwischen all den Tränen, die ich mir aus dem Gesicht zu wischen versuche, dass ihm auch welche über die Wangen kullern. Ich breche noch mehr in Tränen aus. Ich höre zwar nicht was da Draußen abgeht, denn seine kalten größen Hände umschloßen, sammt Pulloverärmel meine Ohrmuschel, aber wenn Lee die Tränen kommen...
Inzwischen stelle ich mir vor, wie der Infizierte, meine Mutter in Stücke reißt. Ich zwinge mich selber, damit aufzuhören, doch dieses gedankliche Video kommt immer wieder. Nach ungefähr 30 Minuten, als Lee leider seine Hände von meinen Ohren nimmt, ist es vorbei. Am liebsten hätte ich seine Hände einfach wieder an mein Ohr gelegt, sodass ich die ganze Welt außerhab des Zeltes nicht hören kann und sie vergesse. Er löst sich langsam von mir und kricht durch mein Zelt, zum Ausgang. Ich stütze meinen schweren Kopf auf meine, nun nicht mehr eingeschlafene Hand, ab und wische mir die Tränen weg. Lee macht das Zelt auf und geht zu seiner Mutter, die ebenso perplex in ihrem Zelt sitzt. Machtlos, wird es besser treffen, denn unsere Waffen lagen am Feuer, neben dem Auto...
Ich höre, wie sie schlutzt und Lee sie ebenso tröstet wie mich, bloß mit beruhigenden Worten.
Wie kann jemand, der sonst so kalt und distanziert, jedem Gefühl gegenüber, so beruhigend und einfühlsam sein? Er kommt wieder und June holte eine Plastikplane, die sie über den zerrissenen Körper meiner Mutter legt, damit es uns allen erspart bleibt, vorallem mir sie zu sehen. June sagt nicht dazu, dass Lee wieder zu mir geht. Sie sitzt noch bei meiner Mutter, als wir kurze Zeit später, auch sie schreien hören. Lee und ich zucken beide gleichzeitig zusammen und stürmten zu der Zeltöffnung. Mama...sie hat June angegriffen. Lee zückt eine Waffe, die er grade mitgebracht hatte, unter seinem Kopfkissen und gibt einen Schuss ab, der sie direkt auf die Nase trifft. Ich sehe Mama wieder zu Boden sinken und June, wie sie sich den stark blutenden Hals hält. Lee hat soebend meine Mutter erschoßen. Ich kann nichts tun. Ich bin starr und sehe nur die Leiche meiner Mutter, dessen Bauchhöle komplett leer ist, die aber grade noch aufrecht saß. Ich kann keinen klaren Gedanken fassen und so spielt sich das alles, immer und immer wieder in meinem Kopf ab. Lee rennt zu seiner Mutter, fällt dabei einpaar Malle fast hin und hällt ihr seinen Pullover an die breite Wunde. >>Sie wird uns töten, wenn wir es nicht tun<< sag ich ganz leise und kalt. Lee und June sehen mich geschockt an. >>Siehst du es nicht? Mama wurde gebissen und ist wieder aufgestanden<< fuhr ich nach kurzer Pause fort. >>June wird das selbe passieren. Das ist der Grund, warum es sich so schnell ausbreitet!<< Lee versteht mich nicht und sagt die ganze Zeit, immer wieder, dass es nicht stimmen würde, es gäbe eine Lösung oder ich würde mich irren. Ich gab June noch 10 Minuten bis sie verblutet und 20 Minuten nach ihrem Tod, dass sie wieder aufstehen würde. So kam es auch. Lee verabschiedet sich unter der selben Mänge Tränen, die ich vorhin vergoß und hielt ihre Hand, bis sie nicht mehr atmet. Ich war immer noch kalt, weswegen mir das folgende, auch nicht wirklich schwer fällt. Ich nehme meinen Bogen, und schieße ihr wie Lee auch, direkt auf die Nase, wobei es bei mir eher zwischen den Augen landet.
Lee schaut mich mit rot angeschwollenen Augen an, dann zieh ich ihn von den Leichen weg, lege die Plane über beide und tröste ihn, wie er es bei mir tat.
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It's not fair
HororIt's not fair hat eine gute Freundin von mir geschrieben. Sie kann wirklich gut schreiben. Achja und sie hat mir erzählt, dass ihr das Lied End Of Me von A Day To Remember beim Schreiben 'geholfen' hat und es deswegen It's not fair heißt. Ich mag di...