Ich setzte mich an meinen Schreibtisch und startete meinen Computer. Irgendwie war ich noch immer aufgeregt und ich konnte an nichts anderes denken, außer an ihn.
Auch, als ich mit einem Freund aufnahm, war ich abwesend, da ich an Manuel denken musste. „Sag mal, ist alles okay?", fragte mich Smurf, als ich es zuließ, dass die Gegner unser Bett abbauen. Ich seufzte nur, als ich getötet wurde. „Palle?", hakte er nach. Ich vergrub mein Gesicht in meinen Händen. „Ich glaube ich habe mich verliebt.", nuschelte ich dann in sie hinein. „Ist das nicht was Gutes?", fragte er zurück. „In dem Fall nicht.", gab ich noch immer nuschelnd zurück. „Muss ich dir alles aus der Nase ziehen?", seufzte Smurf. Ich stützte jetzt meinen Kopf in die Hände. „Du weißt doch, dass ich seit längerem in die Bar gehe? Und da, nun ja." Ich traute mich nicht wirklich, die Wahrheit zu sagen. „Nun Ja?", wiederholte er meine Worte. „Versprich mir, es für dich zu behalten, okay?", fragte ich verzweifelt. Eigentlich war es ja richtig, mit jemanden darüber zu reden. Und Smurf war nicht nur ein Aufnahme Kollege, sondern auch mein bester Freund im real Life. „Sicher Diggi.", antwortete er. Also nahm ich mein Mut zusammen und erzählte. „Ich habe mich in den Pianisten verliebt. Er heißt Manuel und er hat mir seine Nummer gegeben, als ich ihm nach einem Autogramm gefragt hatte. Wir haben heute nach seinem Auftritt etwas zusammen getrunken. Ich war so aufgeregt, Smurf." „Also zusammengefasst, du bist schwul und bist in jemanden verliebt, den du eigentlich nicht kennst?", fragte er nochmal nach. Ich brummte zustimmend. „Aber wenn du seine Handynummer hast, dann lerne ihn doch besser kennen.", schlug er vor. „Du findest es nicht schlimm?", fragte ich aber nur. Mich erstaunte es etwas, dass er es einfach so hinnahm. „Warum sollte ich? Ist doch nichts anderes, als wenn du eine Frau lieben würdest. Nur das was ihr im Bett tut, ist anders. Ach lassen wir das. Mich hat es nicht zu interessieren, was du mit anderen im Bett machst. Also lern ihn besser kennen." Er lachte kurz. Auch ich musste leicht grinsen, als er so anfing zu reden. „Ich weiß eigentlich nur seinen Namen, dass er super gerne Musik hört, was er so hört und dass er seine Freizeit komplett das Klavierspiel widmet. Wir haben heute so lange darüber gesprochen. Er ist vor allem einfach so schön." Ich erwischte mich selbst, wie ich bei der Erzählung anfing zu grinsen. „Dann schreib ihm doch, ob er beim nächsten Mal nochmal mit dir was machen möchte.", antwortete Smurf. Ich blieb daraufhin still. Ich hatte es so oder so vor, auch wenn ich schüchtern war und ich nicht wusste, wie ich damit umgehen sollte, dass er nicht reden konnte. Gebärdensprache lernen war da eigentlich die einzige Möglichkeit. Er konnte ja nicht immer das Handy benutzen. „Smurf, er ist stumm.", sagte ich dann leise. „Oh.", kam es leicht überfordert von ihm. „Denkst du es ist schwer, die Gebärdensprache zu lernen?", fragte ich ihn. „Mein Onkel kann das, da er auch mit Stummen und Tauben Leuten arbeitet. Er hat ziemlich lange dafür gebraucht. Aber du kannst es ja anfangen zu lernen. Schaden tut es eh nicht.", erzählte er mir. Ich nickte und öffnete nebenbei schon Google, um es zu Recherchieren. „Danke Smurf.", sagte ich dann noch. Ich war irgendwie froh darüber, dass ich es jemanden erzählen konnte. Und ich wusste auch, dass ich Smurf vertrauen konnte. Natürlich hätte ich es genauso gut Rewi erzählen können. Allerdings hatte ich keine Lust, dass er irgendwelche, zwar scherzhaft gemeinte Stichelleien gegenüber meiner Sexualität machte. Ich kannte ihn und ich wusste, dass er manchmal darüber Witze machen würde. Das war einfach sein Charakter.Es war spät, der Fernseher lief leise und ich daddelte noch etwas am Handy. Ich war auf Instagram und sah mir Bilder an, auf denen ich markiert war. Eigentlich bekam auch jedes einen like. Das machte den Leuten Freude, das wusste ich und ich mochte es, wenn ich jemanden eine Freude machen konnte. Als ich so vertieft darin war, die ganzen Fanarts oder bearbeiteten Bilder anzusehen, kam eine Nachricht von Manu an. Ich musste sofort grinsen, als ich dort seinen Namen las.
„Hättest du Lust morgen Abend ins Kino zu gehen?", fragte er mich. Mein Herz begann wild an zu klopfen. Ins Kino. Da musste man nicht viel reden und man konnte sich trotzdem Nahe sein. Ich zitterte leicht vor Aufregung, als ich meine Antwort eintippte. Natürlich sagte ich zu und fragte noch gleich, wann und welcher Film.
Und so verabredeten wir uns für Morgen Abend um 18 Uhr vor dem Kino. Den Film würden wir uns spontan aussuchen. Manuel wünschte mir noch eine gute Nacht, ehe er dann nicht mehr antwortete.Den restlichen Abend, den ich damit verbrachte auf Instagram und Twitter Sachen zu liken und nebenbei Big Bang Theory zu schauen, musste ich über beide Ohren grinsen. Ich war überglücklich darüber, dass er sich wieder mit mir treffen wollte.
DU LIEST GERADE
Der Pianist / Kürbistumor
FanfictionSeit über einem Jahr besuchte Patrick die Bar, indem dieser unbekannte Pianist spielte. Er verpasste keinen Augenblick, wo er ihm zuhören konnte, ihm zusehen konnte. Eines Tages beschloss er dann, den Pianisten anzusprechen. Und somit lernte er jem...