Seine Augen tanzten immer noch hin und her. Ich würde so gerne wissen, was er in dem Moment dachte. Wissen, was er fühlte. Was er wohl sagen würde? Er leckte sich kurz über die Lippen und schluckte dann, sodass sein Kehlkopf sich nach unten drückte. Meine Mundwinkel glitten in die Höhe. „Was überlegst du?", fragte ich sachte. Seine Augen wanderten nach oben und trafen meine. Dann nahm er einen Arm hoch und fuhr mit seinen Fingern über meine Lippen. „Was ist mit ihnen?", hauchte ich. Sein Mund stand leicht offen, so frohlockend. Seine Hand wanderte hinter mich, an meinen Hinterkopf. Leicht drückte er gegen. Ich erlaubte es und ging mit meinem Kopf nach vorne, näher an seinen. Auch er kam mir näher. Zwischen unseren Lippen war kaum mehr Platz. Sein Atem war schnell und heiß. Und dann berührten sich unsere Lippen leicht, doch niemand von uns beiden drückte seine Lippen auf die des anderen. War er zu ängstlich? Ich war es. Doch ich nahm meinen Mut zusammen. „Küss mich."
Manuel ließ sich das nicht zwei Mal sagen und überwand das letzte Stückchen. Es war wie eine Explosion der Gefühle. Ich wollte die Zeit anhalten und das Gefühl, dieses Glück, für eine Ewigkeit spüren dürfen.
Wir küssten uns lange, aber als wir unsere Lippen voneinander trennten und ich die Augen aufschlug, sah ich, dass Manuel seine noch geschlossen waren. Nicht nur dass, er lächelte fröhlich. Man sah ihm an, dass er das selbe Glück spürte, was ich empfand.
Ich starrte ihn an, auch mit einem Lächeln im Gesicht. Als er seine Augen langsam öffnete und mich ansah, würde sein Lächeln zu einem Grinsen. Wir standen da, arm in arm und genossen den Augenblick. „Wow", kam es dann hauchend aus mir raus. Manuel machte einen fragenden Blick. „Das, unglaublich. Ich meine, zwischen uns." Ich kam mir so dumm vor und als Manuel sich aus meiner Umarmung befreite, brach mein Gefühl des Glückes ab. Doch ich bemerkte schnell, dass er nur an sein Handy wollte. Er tippte mit schnellen Daumen was ein und streckte mir dann das Handy entgegen. „Du bist ein wirklich guter Küsser" Ich lachte laut los, als ich das las. „Danke für das Kompliment." Er lachte stumm mit mir mit und er griff sich an seinen Bauch. Als wir uns beruhigt hatten, kam er wieder einen Schritt auf mich zu. Dann lächelte er mich sanft an. „Was ist?", fragte ich ebenso lächelnd. Er hob seine Hände und zeigte mit dem Zeigefinger auf seine Brust. Dann ballte er seine beiden Fäuste, überkreuzte sie und zeigte dann mit seinem Finger auf mich. Ich blinzelte leicht verwirrt. In meinem Kopf ging ich die Zeichen nach, die ich gelernt hatte. Und dann fiel es mir wie Schuppen von den Augen. Er hatte mir seine Liebe gestanden. Ich öffnete fassungslos meinen Mund, schloss ihn und umarmte ihn dann. „Manuel." Ich konnte nichts Wirkliches sagen, weil meine Emotionen mich überrollten. Ich drückte ihn wieder von mir weg. Er sah völlig verwirrt aus. „Ich liebe dich", sagte ich dann mit fester Stimme. Sofort änderte sich seine Mimik zu einem breiten Grinsen. Seine Augen leuchteten, füllten sich aber mit Tränen der Freude. Dann fiel er mir um den Hals und vereinigte unsere Lippen erneut.
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Der Pianist / Kürbistumor
FanfictionSeit über einem Jahr besuchte Patrick die Bar, indem dieser unbekannte Pianist spielte. Er verpasste keinen Augenblick, wo er ihm zuhören konnte, ihm zusehen konnte. Eines Tages beschloss er dann, den Pianisten anzusprechen. Und somit lernte er jem...