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KAPITEL 6

Namor, SHIELD, 11.30 Uhr

Als ich den Raum betrete, sehe ich Annie immer noch auf dem Stuhl sitzen und seufze innerlich. Sie ist blass und sie an so viele Geräte angeschlossen zu sehen, gefällt mir gar nicht. Ihre Augen sind auf einen Bildschirm fixiert, auf dem ein Video läuft, das zahlreiche Kampfszenen, von Kämpfen, in denen sie teilgenommen hat, von Freunden und von ihr, zeigt. Ich werfe einen Blick auf die angeschlossenen Geräte und beobachte eine Weile die Werte, die währenddessen gemessen werden, doch ich kann keinerlei auffällige Ausschläge der Zahlen beobachten.

„Hey, Annie.", mache ich sie auf mich aufmerksam und sie dreht den Kopf, dann lächelt sie mich mit einem schwachen Lächeln an.

„Ich hab dir was zu essen mitgebracht.", sage ich ihr und halte ihr die Pommes hin, die ich auftreiben konnte. Überrascht sieht sie erst mich, dann die Pommes an, bevor sie sie endlich entgegennimmt.

„Wo bekommt man denn in diesem Saftladen Pommes her?", fragt sie mich spöttisch und ich zucke nur mit den Schultern.

„Musst du Tony fragen, ich habe sie ihm aus seinem Büro gestohlen, als er nicht hingeguckt hat.", antworte ich ihr nur und setze mich dann auf den Stuhl, der neben ihr steht.

Annie isst in Ruhe, bis sie mich plötzlich ansieht.

„Du musst langsam nach Atlantis zurückkehren, Namor. Du hast es mir versprochen.", sagt sie und ich verziehe das Gesicht. Ich hatte gehofft, dass sie das mittlerweile wieder vergessen hat.

„Annie, ich will dich nicht alleine lassen, ich habe ein ungutes-", beginne ich, doch sie unterbricht mich direkt.

„Bitte, Namor, du hast es mir versprochen. Dein Volk braucht dich nun mehr denn je.", sagt sie und greift nach meiner Hand. Doch ich will sie trotzdem nicht alleine lassen, denn ich habe seit wir hier sind ein ungutes Gefühl bei dieser ganzen Sache. Tony wirkt anders als sonst.

„Du brauchst mich aber auch.", meine ich und Annie lächelt leicht.

„Ich brauche dich in Atlantis, Namor. Wenn ich nach 3 Tagen nicht wieder in Atlantis bin, dann such mich. Aber ich glaube ich komme schon ganz gut alleine klar.", versichert sie mir und ich sehe sie widerwillig an, doch als ich ihren eindringlichen Blick sehe, seufze ich.

„Na schön, aber du sagst mir sofort Bescheid, wenn du hier fertig bist, okay?", frage ich sie und sie nickt.

„Natürlich, ich verspreche es dir.", sagt sie und streckt die Arme nach mir aus. Ich umarme sie, dann streiche ich ihr kurz gedankenverloren über die Wange und könnte mich dafür innerlich wieder schlagen. Noch offensichtlicher könnte ich es ja wohl wirklich nicht mehr machen.

„Wir sehen uns bald wieder, ich verspreche es dir, Namor.", sagt sie zum Abschied und lächelt mich mit einem wirklich ehrlichen Lächeln an, dann drehe ich mich um und gehe, bevor ich es mir am Ende doch noch anders überlege.

Aber sie hat Recht, ich kann mein Volk nicht alleine lassen, nicht nach dem, was passiert ist.

Tony, SHIELD, 13.19 Uhr

Ich beobachte Annie und Namor schon länger durch die Scheibe, als er aufsteht und den Raum verlässt. Ich kann nicht schnell genug reagieren, da steht er plötzlich vor mir und baut sich vor mir auf. Dabei ist es auch nicht hilfreich, dass er um einiges größer ist, als ich. Ich bin so oder so leicht eingeschüchtert. Denn sind wir mal ehrlich: Namor könnte mich auch mit meinem Anzug besiegen.

„Ich bin ganz offen zu dir: Ich misstraue dir. Und wenn du etwas machen solltest, das Annie schadet, dann wird das nicht gut für dich enden, Stark.", sagt er und ich sehe ihn trotzig an.

Annie III - Pleasant HillWo Geschichten leben. Entdecke jetzt